Agrarministerkonferenz: Effizientes Frühwarnsystem bei EU-Marktbeobachtungsstelle

Die Landwirtschaftsminister der Bundesländer haben angesichts des seit Herbst letzten Jahres andauernden Marktdrucks und des bevorstehenden Endes der Milchquotenregelung die Notwendigkeit betont, Krisen auf dem Milchmarkt zu begegnen.
In einem Beschluss sprach sich die Agrarministerkonferenz (AMK) nun am vergangenen Freitag (20.3.) in Bad Homburg dafür aus, in einem ersten Schritt die Wirksamkeit der bestehenden Kriseninstrumente weiter zu verbessern und bei der EU-Marktbeobachtungsstelle ein effizientes Frühwarnsystem für sich abzeichnende Marktkrisen zu etablieren.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt berichtete, dass die EU-Kommission einer intensiven Marktbeobachtung aufgeschlossen gegenüberstehe und die Experten zukünftig monatlich die Lage beraten würden, um „näher am Markt zu sein“.

Weitere Meinungen aus den Länder...

Bayern: Landwirtschaftsminister Helmut Brunner machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass die Produktionskosten der Milchbauern in den letzten Jahren gestiegen seien und die Länder deshalb die Bundesregierung und die EU-Kommission aufforderten, dies in einer Anhebung der Interventionspreise zu berücksichtigen.
Rheinland-Pfalz: Die rheinland-pfälzische Agrarressortchefin Ulrike Höfken stellte klar, dass es durch das Quotenende „erhebliche Marktrisiken“ gebe und es deshalb „flexibler und wirksamer Instrumente zur Stabilisierung der Preise und Erzeugereinkommen im Krisenfall“ bedürfe. Sie wies zusammen mit ihren grünen Amtskollegen in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein in einer Protokollerklärung darauf hin, dass zusätzliche Instrumente des Sicherheitsnetzes erforderlich seien. Sie nannten dabei ausdrücklich auch eine flexible Milchmengensteuerung.
Sachsen-Anhalt: Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens warnte indes davor, bei den Landwirten „Illusionen zu wecken“. Man müsse den Bauern gegenüber ehrlich sein und sagen, dass es keine Mengensteuerung auf dem Milchmarkt mehr geben werde, so Aeikens gegenüber Agra-Europe.
Mecklenburg-Vorpommern: Der Staatssekretär im Schweriner Landwirtschaftsministerium, Dr. Peter Sanftleben, hob die wichtige Bedeutung des Exports für die deutsche Milchwirtschaft hervor und betonte „das darf nicht aufgegeben werden“. (AgE)