Fruchtbarkeit

Zysten: So bekommen Sie das Problem in den Griff

Sind Zysten zu einem Bestandsproblem geworden, liegen oft Fütterungsfehler als Ursache zugrunde. Der Hauptansatz liegt dabei in der Optimierung der Energieversorgung vor und nach dem Abkalben, dem Verbessern der Futterqualität und dem bedrafsgerechten Versorgen mit Mineralstoffen und Vitaminen sowie dem Abschaffen von Faktoren, die die Futteraufnahme der Tiere im Stall bremsen.

Die hormonellen Entgleisungen, die zu Eierstockszysten führen, sind sehr vielschichtig. In wissenschaftlichen Arbeiten kristallisiert sich aber immer wieder heraus, dass negative Energiebilanzen und Ketose die Hauptursache für Zysten sind. Kühe, die sich in einem Energiedefizit befinden, bilden nur noch rund ein Drittel der normalen Menge des Eisprungshormon LH – häufig zu wenig, um den Eisprung auszulösen. Wie schnell eine Kuh auf einen entgleisten Stoffwechsel mit Zysten reagiert, ist dabei individuell verschieden. Allerdings gibt es Kuhfamilien, in denen Zysten gehäuft auftreten, sie sind zumindest teilweise erblich.

Zystenprophylaxe

Für die Zystenprophylaxe ist es daher entscheidend, einen Energiemangel vor und nach dem Abkalben zu vermeiden, diesen frühzeitig zu erkennen und im Erkrankungsfall schnell einzugreifen. Da vor allem verfettete Kühe, die zu Laktationsbeginn Körperfett mobilisieren, Risikotiere für Stoffwechselschieflagen, Ketosen und somit Zysten sind, beginnt die Zystenvorsorge bereits in der vorausgehenden Laktation.
Folgende Management-Tipps sind dabei zu beachten bzw. zu überprüfen:
  • Energiedichte der Ration reduzieren, sobald die Tiere beginnen Fettdepots anzulegen und an Körperkondition zunehmen.
  • Futteraufnahme vor allem während der Trockenstehzeit mit qualitativ hochwertiger aber energiearmer Ration so hoch wie möglich halten.
  • Transitkühe ab etwa zwei Wochen vor dem Abkalben langsam anfüttern, was sich positiv auf die Stoffwechselgesundheit auswirkt. Pansen und Pansenflora werden so auf die bevorstehende Laktation gut vorbereitet.
  • Hohe Aufnahme von energiebedarfsdeckendem Futter nach dem Abkalben anstreben.

  • Energiedichte der Ration reduzieren, sobald die Tiere beginnen Fettdepots anzulegen und an Körperkondition zunehmen.
  • Futteraufnahme vor allem während der Trockenstehzeit mit qualitativ hochwertiger aber energiearmer Ration so hoch wie möglich halten.
  • Transitkühe ab etwa zwei Wochen vor dem Abkalben langsam anfüttern, was sich positiv auf die Stoffwechselgesundheit auswirkt. Pansen und Pansenflora werden so auf die bevorstehende Laktation gut vorbereitet.
  • Hohe Aufnahme von energiebedarfsdeckendem Futter nach dem Abkalben anstreben.

Risikotiere bewusst beobachten

Risikotiere sollten bewusst beobachtet werden. Neben fetten Tieren sollten dabei auch folgende Tiere auf Ihrer Liste stehen:
Mütter von Zwillingen
  • Tiere mit einer gestörten Nachgeburtsphase
  • Tiere mit Milchfieber
  • Tiere mit Lahmheiten
  • Tiere mit Gebärmutter- oder Euterentzündungen

  • Tiere mit einer gestörten Nachgeburtsphase
  • Tiere mit Milchfieber
  • Tiere mit Lahmheiten
  • Tiere mit Gebärmutter- oder Euterentzündungen

Also Tiere, die vor allem krankheitsbedingt zu wenig fressen. Wegen der geringen Futteraufnahme rutschen sie besonders schnell ins Energieloch. Ungünstige Haltungsbedingungen wie Überbelegung verschärfen dabei nur die Problematik. Hohe Außentemperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und ein mangelndes Tränkeangebot oder unzureichend gesäuberte Tränken erhöhen den Risikofaktor um ein Vielfaches.
Quelle: Dr. Jutta Berger, BLW