Trockensteher: Moderate Überbelegung ist akzeptabel

Eine moderate Überbelegung von Liegeboxen bei ausreichend Fressplätzen während der Trockenstehphase hat keine negativen Auswirkungen auf die Milchleistung und auf das Immunsystem von Kühen.

Zu dieser Aussage kommen Wissenschaftler der Universität Illinois. In einer Studie hatten sie untersucht, inwieweit eine Überbelegung im Stall (Verringerung von Liegeboxen bei gleich bleibender Fressplatzanzahl) sich auf trockenstehende Kühe und auf die folgende Laktation auswirkt. Dazu wurden insgesamt 40 trockenstehende HF-Kühe in vier Abteilen zu je 10 Kühe aufgestallt. In jedem Abteil standen den Trockenstehern  je 10 Liegeboxen und 10 Fressplätze zur Verfügung.
In zwei Abteilen wurden dann je drei Liegeboxen abgesperrt, so dass den zehn Kühen jeweils nur sieben Boxen zur Verfügung standen. Sobald eine Kuh kalbte und das Abteil verließ, wurden weitere Boxen abgesperrt, so dass möglichst immer nur für 70 % der Kühe Boxen zur Verfügung standen. Nach der Abkalbung wurden die Kühe in den gleichen Gruppenzusammenstellungen weiter beobachtet.
Ergebnisse:
  • Das Absperren der Boxen führte 4 bis 24 Stunden zu einem Anstieg des Stresshormons Prolaktin. Nach 14 bis 35 Tagen sank erreichte Wert wieder das normale Niveau. Demzufolge scheinen sich Kühe mit der neuen Situation zu arrangieren.
  • In den überbelegten Stallabteilen standen bis zu 10,1% mehr Tiere „nutzlos" in den Gängen herum (23,9% zu 13,8%). Das „nutzlose Herumstehen" bzw. die geringeren täglichen Liegezeiten haben sich tendenziell negativ auf die Klauengesundheit ausgewirkt.
  • Die Trockenmasseaufnahme wurde durch die Überbelegung nicht beeinflusst (16,9 kg/Tag bei der reduzierten Boxenanzahl zu 16,5 kg/Tag bei ausreichender Boxenanzahl). So ließen sich auch nach dem Abkalben bei der Körperkondition der Frischlaktierer nur geringe Unterschiede beim BCS beobachten (3,2 zu 3,1).
  • Ebenfalls keinen Einfluss hatte die Belegungsdichte auf die Milchleistung. Die unterschied sich während der ersten 150 Laktationstage nicht: 55,0 kg/Tag bei ausreichender Boxenanzahl versus 55,5 kg/Tag bei Überbelegung.
  • Auch erkrankten die Kühe der beiden Versuchsgruppen (Überbelegung) in den ersten 60 Laktationstagen nicht häufiger als ihre Gefährtinnen.

  • Das Absperren der Boxen führte 4 bis 24 Stunden zu einem Anstieg des Stresshormons Prolaktin. Nach 14 bis 35 Tagen sank erreichte Wert wieder das normale Niveau. Demzufolge scheinen sich Kühe mit der neuen Situation zu arrangieren.
  • In den überbelegten Stallabteilen standen bis zu 10,1% mehr Tiere „nutzlos" in den Gängen herum (23,9% zu 13,8%). Das „nutzlose Herumstehen" bzw. die geringeren täglichen Liegezeiten haben sich tendenziell negativ auf die Klauengesundheit ausgewirkt.
  • Die Trockenmasseaufnahme wurde durch die Überbelegung nicht beeinflusst (16,9 kg/Tag bei der reduzierten Boxenanzahl zu 16,5 kg/Tag bei ausreichender Boxenanzahl). So ließen sich auch nach dem Abkalben bei der Körperkondition der Frischlaktierer nur geringe Unterschiede beim BCS beobachten (3,2 zu 3,1).
  • Ebenfalls keinen Einfluss hatte die Belegungsdichte auf die Milchleistung. Die unterschied sich während der ersten 150 Laktationstage nicht: 55,0 kg/Tag bei ausreichender Boxenanzahl versus 55,5 kg/Tag bei Überbelegung.
  • Auch erkrankten die Kühe der beiden Versuchsgruppen (Überbelegung) in den ersten 60 Laktationstagen nicht häufiger als ihre Gefährtinnen.

 
Fazit: Eine leichte Überbelegung von bis zu 30% im Trockensteherstall muss sich nicht negativ auf das Immunsystem und die Milchleistung in der Folgelakation der Kühe auswirken. Allerdings  kann infolge der geringeren Liegezeiten und des vermehrten „nutzloses Rumstehens" die Klauengesundheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine intensive Kontrolle der Klauen während der Trockenperiode ist anzuraten.