Trockenschäden: MIT GPS Futterversorgung sicherstellen

Bei weiter anhaltender Trockenheit besteht die Gefahr, dass auf vielen Milchviehbetrieben das Futter knapp wird. Vielerorts haben die Gründlandbestände auf Grund der fehlenden Niederschläge und der hochsommerlichen Temperaturen das Wachstum eingestellt. Auch der Mais leidet zunehmend unter Trockenstress.

Sollte der Mais vor der Blüte unter akuten Trockenstress geraten, so ist eine mangelnde Kolbenentwicklung mit starken Ertragseinbußen zu befürchten. Insbesondere auf leichteren und zur Austrocknung neigenden Standorten wird sich dies auf die Kornfüllungsphase und den Kornertrag spürbar negativ auswirken.
Die LWK Niedersachsen empfiehlt deshalb Futterbaubetrieben zu prüfen, ob Getreidebestände nicht möglicherweise noch als Ganzpflanzensilage (GPS) zu beernten sind, um so eine gesicherte Grundfutterversorgung zu gewährleisten. Während die Wintergerste bei Aussaat im September bereits deutlich die Silierreife zur GPS-Nutzung überschritten hat, liegt Wintergerste, die erst in der 2. Oktoberwoche gedrillt wurde, ebenso wie viele Roggenbestände noch im grünen Bereich.
Möglichkeiten zur GPS-Nutzung bestehen am ehesten bei Triticale und Weizen bzw. bei spät gesäten Beständen, so Carsten Rieckmann vom Fachbereich Grünland und Futterbau der LWK Niedersachsen. Generell ist Getreide-GPS ein relativ gut zu silierendes Material. Bei erhöhten TM-Gehalten sollten jedoch heterofermentativ wirkende Siliermittel zum Einsatz kommen, die sowohl den Silierprozess, aber auch die aerobe Lagerstabilität fördern.

Den richtigen Erntezeitpunkt für Getreide-Ganzpflanzensilage finden:

  • Übergang von Milch- in die Teigreife (BBCH 77 – 83): Korninhalt sollte bei Nagelprobe noch leicht spritzen
  • TM-Gehalt der Ähren von Gerste: 45 – 60 % und von Weizen 35 – 40 %
  • Stroh beginnt sich gelb zu färben
  • Halmknoten, Grannen und die oberen zwei Drittel der Blätter müssen noch grün sein
  • TM-Gehalt in Gesamtpflanze (bei Korn-Stroh-Verhältnis von 1:1): 32 bis 38 %

  • Übergang von Milch- in die Teigreife (BBCH 77 – 83): Korninhalt sollte bei Nagelprobe noch leicht spritzen
  • TM-Gehalt der Ähren von Gerste: 45 – 60 % und von Weizen 35 – 40 %
  • Stroh beginnt sich gelb zu färben
  • Halmknoten, Grannen und die oberen zwei Drittel der Blätter müssen noch grün sein
  • TM-Gehalt in Gesamtpflanze (bei Korn-Stroh-Verhältnis von 1:1): 32 bis 38 %

Möglichst kurz häckslen!

Erntetechnik: Das Getreide wird aus dem Stand mit einem Großhäcksler mit GPS-Vorsatz geerntet. Das bietet den Vorteil einer hohen Schlagkraft und einer schnellen Silobefüllung.  Entscheidend für eine optimale GPS-Qualität ist die Ausrüstung dieses Häckslers. Das Getreide muss extrem kurz gehäckselt, ja eigentlich gemust werden. Dazu ist folgende Technik bzw. Umrüstung eines Maishäckslers notwendig: Eine Vielmessertrommel ist nicht unbedingt erforderlich, dafür aber der Austausch des Glattbodens durch einen Reibboden mit 8er Reibleisten. Unter jedes Messer gehört eine Mikroschlagleiste. Sehr wichtig ist die dauernde Nachstellung des Abstandes von Häckslerboden zu Messertrommel, z.B. beim Zurückschleifen der Messer muss der „Boden“ nachgestellt werden. Der Abstand ist so kurz zu halten, dass die Messer gerade nicht mehr anschlagen.
Ganzpflanzensilage ist nicht so leicht silierbar wie Mais, da sich zwischen den Halmstücken noch etwas Luft hält und das Stroh den pH-Wert abpuffert. Sehr wichtig ist also die Häckseltechnik, die schnelle Befüllung des Silos, eine starke Verdichtung und sehr rasche Abdeckung.