Trocken-TMR für Kälber

Eine kälbergerechte Trocken-TMR wirkt sich positiv auf die Futteraufnahme und Gewichtsentwicklung des Kalbes aus und begünstigt eine frühzeitige Entwicklung zum Wiederkäuer.

Die hohe Schmackhaftigkeit einer Kälber-TMR führt zu einer schnellen und hohen Aufnahme fester Futterkomponenten neben der Milchtränke. Das fördert die Futteraufnahme, Tageszunahmen sowie eine frühe Pansenentwicklung.

Was ist eine Trocken-TMR?

In einer Trocken-TMR sind - anders als in einer normalen Mischration mit Silage - keine schnell verderblichen Komponenten enthalten. Hauptbestandteile sind Heu und Kraftfutter (Weizen, Gerste, Mais, Sojaschrot). Daher lässt sich die Trocken-TMR auf Vorrat anmischen und in Bigbags lagern. Die Lagerstabilität variiert je nach Melasseanteil zwischen zwei und drei Monaten.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

An der Fachhochschule in Bingen wurde nun in einem Fütterungsversuch der Einsatz einer Trocken TMR mit der separaten Vorlage von Heu, Kraftfutter und Maissilage verglichen. Die Tränke mit Milchaustauscher MAT war bei beiden Gruppen identisch. Dort wurde der Einsatz einer Trocken TMR mit der separaten Vorlage von Heu, Kraftfutter und Maissilage verglichen. Die Tränke mit Milchaustauscher MAT war bei beiden Gruppen identisch.

Knapp 40% bessere Futteraufnahme

Die hohe Schmackhaftigkeit der Kälber TMR führte zu einer schnellen und hohen Aufnahme fester Futterkomponenten neben der Milchtränke. Sowohl die Trockenmasse- als auch die Energieaufnahme lag in der Versuchsgruppe von Beginn an höher, als bei der getrennten Vorlage von Heu, Kraftfutter und Maissilage (siehe Grafik). So fraßen ein Kalb der Versuchsgruppe in 12 Wochen insgesamt 118kg TM der Trocken-TMR. Dagegen wurden in der Kontrollgruppe pro Tier nur 63kg TM Kraftfutter, sowie 9,8kg TM Maissilage aufgenommen.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Die Kälbergewichte spiegeln die deutlich höhere Futteraufnahme der Versuchsgruppe wider. Über den gesamten Versuchszeitraum lagen die mittleren Tageszunahmen bei 860g, in der Kontrollgruppe dagegen nur bei 748g. Ebenso waren signifikante Unterschiede bezüglich der Pansengewichte und Pansenwanddicke festzustellen. Das deutet auf eine frühere Entwicklung zum Wiederkäuer hin.