Tolles Ergebnis für die Deutsche Milchkontor eG

Mittwoch stellte der Geschäftsführer des DMK, Ingo Müller, den Geschäftbericht 2017 vor: Das DMK erwirtschaftete und zahlte erstmals einen Milchpreis über dem deutschen Durchschnitt. Und die Zukunftspläne stehen.

Ingo Müller

Ingo Müller, CEO DMK (Bildquelle: Elite Magazin)

Molkereichef des Deutschen Milchkontors (DMK) Ingo Müller präsentierte am Mittwoch in Hannover auf der ordentlichen Vertreterversammlung der Eigentümerseite, der Genossenschaft Deutsches Milchkontor eG, für 2017 einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro (plus 12,6 % zum Vorjahr). Der Konzernjahresüberschuss erreichte mit 29,6 Millionen Euro mehr als eine Verdopplung. Die Eigenkapitalquote ist mit 31 Prozent stabil.
Neustrukturierung des DMK wird Ende Juni vollständig umgesetzt sein
Ingo Müller erklärte: „Wir haben die DMK Group völlig neu strukturiert. Jetzt spüren wir die ersten positiven Effekte. Das Jahr 2017 war ein gutes Jahr für uns: Erstmals haben wir einen Milchpreis über dem Durchschnitt der deutschen Molkereien erwirtschaftet und ausgezahlt.“ Im Jahresschnitt erhielten die Milcherzeuger beim DMK 36,29 Cent je Liter Milch.
Das Programm zur Neuorganisation werde Ende Juni 2018 vollständig umgesetzt sein. Heute agiert die DMK Group mit sechs eigenständigen Geschäftseinheiten (Business Units) und neuem Führungskräfteteam. Rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zudem neue Funktionen erhalten. „Der tiefgreifende Wandel in unserem Unternehmen hat uns viel abverlangt. Und wir werden in Bewegung bleiben, denn wir agieren auch in Zukunft auf einem höchst volatilen Markt. Die Vorstellung von Ruhe, einem „Jetzt bleibt alles, wie es ist“, ist daher grundsätzlich utopisch. Das bedeutet im Umkehrschluss: Solange sich der Markt bewegt, müssen sich auch die Akteure bewegen, wenn sie erfolgreich sein wollen“, so Müller.
DMK größter Lieferant gentechnikfrei erzeugter Milch in Europa
Innerhalb von nur 18 Monaten hat das DMK es geschafft, zum größten Lieferanten von gentechnikfrei erzeugter Milch in Europa aufzusteigen. Das Volumen an GVO-freier Milcherzeugung bei DMK betrug 2017 insgesamt 2,3 Milliarden Kilogramm. „Die DMK Group ist als Genossenschaft ein Unternehmen der Landwirte. Unsere jüngste DMK-Geschichte zeigt, dass wir unsere Genossenschaft wieder gewinnbringend für jedes einzelne Mitglied machen können. Unser Veränderungswille auf den Höfen wie in der Molkerei zahlt sich aus“, so das Fazit von CEO Müller.
400 Mio. kg Milch fallen weg … Zukauf geplant

Zum Thema Aufgabe von Mitgliedschaften erläuterte die Geschäftsführung, dass per Ende 2018 von den knapp 8 Milliarden Kilogramm verarbeiteter Milch zirka 800 Millionen Kilogramm Milch in Kündigung stehen. Bei knapp der Hälfte dieser Menge sei der Wegfall sicher.
Die Molkerei brauche daher ein flexibleres Rohstoffmanagement und werde künftig Rohmilch aus drei Quellen beziehen:
  1. Vorrang hat immer die Milch der Genossenschaftsmitglieder, die eine Abnahmegarantie haben.
  2. Zudem werde Rohmilch verarbeitet, die Kooperationspartner für Milchprodukte zur Eigenvermarktung anliefern (Werklohn)
  3. und perspektivisch auch Milch am Markt dazugekauft.

Müller: „Mit diesen drei Quellen können wir flexibel auf unterschiedliche Markt- und Unternehmenssituationen reagieren. Wir können unsere Werke passgenau auslasten und unsere Wertschöpfung erhöhen.“
  1. Vorrang hat immer die Milch der Genossenschaftsmitglieder, die eine Abnahmegarantie haben.
  2. Zudem werde Rohmilch verarbeitet, die Kooperationspartner für Milchprodukte zur Eigenvermarktung anliefern (Werklohn)
  3. und perspektivisch auch Milch am Markt dazugekauft.

Milchauszahlungspreise bleiben für die nächsten Monate positiv stabil"

Der Milchmarkt hat sich 2017 insgesamt erholt. Auch im ersten Halbjahr 2018 ist der Markt nach Einschätzung der Geschäftsleitung stabil. Die Nachfrage entwickele sich positiv, sowohl im Binnenmarkt als auch international. Aktuell zahlt das DMK einen Auszahlungspreis von 32 Cent je Liter Milch an seine Milcherzeuger. Ingo Müller kündigte an: „Für die nächsten Monate sehen wir den Auszahlungspreis positiv stabil.“ Für Juni hat die DMK eine Erhöhung um 1,0 Cent angekündigt.

Mit weiteren Prognosen sei er aufgrund der hohen Volatilität des Milchmarktes allerdings zurückhaltend. „Wir konzentrieren uns darauf, unser Unternehmen weiterzuentwickeln und beweglich zu bleiben.“
Quelle: DMK
Bearbeitet: Berkemeier