Stoffwechselstörungen mithilfe des FEQ aufdecken

Die aktuellen Milchleistungsergebnisse Ihrer Herde erhalten Sie elf Mall jährlich mit dem Zwischenbericht. Dieser enthält nicht nur Informationen über den Leistungsstand der Kühe, sondern kann auch helfen, Schwachstellen in der Fütterung aufzudecken.

Der Fett : Eiweiß-Quotient (FEQ) ist ein entscheidender Faktor für die Beurteilung der Nährstoffversorgung von Milchkühen. Er errechnet sich aus dem Verhältnis des Fett- und Eiweißgehaltes der Milch. Diese Milchinhaltsstoffe werden neben vielen anderen Faktoren vor allem von der Nährstoffzufuhr der Kühe beeinflusst. Optimal ist ein FEQ zwischen 1,0 und 1,4. Ein idealer FEQ von 1,23 errechnet sich beispielsweise aus einem Milchfettgehalt von 4,2 % und einem Milcheiweißgehalt von 3,4 %.

Ketosegefahr bei überhöhtem FEQ

Bei einem Milchfettgehalt von 4,67 % und einem Milcheiweißgehalt von 3,01 % errechnet sich beispielsweise ein FEQ von 1,55. Forscher der Universität Minnesota (USA) haben kürzlich herausgefunden, dass sich der Milchfett : Milcheiweiß-Quotient (FEQ) auch als Schwellenwert zur Vorhersage von Stoffwechselstörungen eignet. Ein FEQ  1,4 lässt demnach ein größeres Energiedefizit bzw. die Mobilisation von Körperreserven vermuten. Wie sich herausstellte, wurden im Blut von Kühen mit einem FEQ  1,4 höhere BHBA- und NEFA-Konzentrationen gefunden. Es besteht die Gefahr einer subklinischen Ketose.

Zu niedriger FEQ deutet auf Azidose hin

Liegt der Fettgehalt in der Milch deutlich niedriger, z.B. bei 3,75 % und der Milcheiweißgehalt deutlich höher, zum Beispiel bei 3,82 %, errechnet sich ein FEQ von 0,98. In diesem Fall unterschreitet der FEQ den Idealbereich, es besteht die Gefahr einer Azidose. Die Ursache für einen solch niedrigen Wert ist häufig eine übermäßige Aufnahme von Kraftfutter bei gleichzeitigem Mangel an strukturreichem Futter. Denn eine Ration, die zu viel Zucker und Stärke, aber gleichzeitig zu wenig strukturwirksame Rohfaser enthält, hat eine negative Auswirkung auf den Fettgehalt in der Milch.