Stabile Milchpreise lassen Quote volllaufen

Im September 2010 erhöhte sich der Kieler Rohstoffwert Milch um 1,0 Cent (bzw. +3,3 %) auf 31,9 Cent. Die Erhöhung ist eine Folge der im Verlaufe des letzten Monats um 11 Cent je kg gestiegenen Magermilchpreise. Davon profitieren auch die Milcherzeuger. Viele weiten ihre Produktion aus.

Im Vergleich zum September 2009 mit 22,0 Cent liegt der diesjährige Rohstoffwert (Standardmilch mit 3,7 % Fett und 3,4 % Eiweiß) im September 2010 um 9,9 Cent bzw. 45 % höher. Der Rohstoffwert für Milch in Deutschland ist im September nach aktuellen Berechnungen des Kieler Informations- und Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft (ife) um 1,1 Cent auf 31,9 Cent je Kilogramm Standardmilch (3,7 % Fett, 3,4 % Eiweiß) gestiegen.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Quote zu 99,6 % ausgenutzt

Die gute Lage auf dem Milchmarkt hat auch die Auszahlungspreise klettern lassen. Gegenüber dem Vormonat sind die Milcherzeugerpreise im Schnitt um 0,8 Cent/kg gestiegen. Nach Schätzung der AMI lag das Bundesmittel für eine Milch mit 3,7 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß im August bei 31,4 Cent/kg.
Die „guten“ Auszahlungspreise animieren immer mehr Milcherzeuger zu einer Ausdehnung der Produktion. Trotz der teilweise widrigen Witterungsbedingungen im Frühjahr und Sommer 2010 fiel in den ersten fünf Monaten des Quotenjahres 2010/11 die Milchanlieferung in Deutschland um 1,8 % umfangreicher aus als im Vorjahr. Seit April haben sich die Milchmengen zunehmend expansiv entwickelt. Im August wurden bereits knapp 3 % mehr Milch von den Molkereien erfasst als zwölf Monate zuvor. Die anteilige Garantiemenge wurde nach Berechnungen von AMI und ZMB auf Grundlage der vorliegenden Daten im Zeitraum April bis August 2010 bundesweit zu 99,6 % erfüllt. Damit ist die Ausnutzung seit der Betrachtung bis einschließlich Juli um 0,2 Prozentpunkte gestiegen.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Im abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr 2009/10 wurden 2,3 % der nationalen Garantiemenge nicht beliefert. Unter Berücksichtigung der Quotenerhöhung von 1 % würde die Ausnutzung der Garantiemenge im laufenden Quotenjahr bei einem Anstieg der fettkorrigierten Milchanlieferung  um 3,1 % bei 100 % liegen. Dieser Spielraum wurde bislang nicht ausgenutzt, die Zuwachsraten sind seit April jedoch kontinuierlich gestiegen. Sofern sich die Milchanlieferung im weiteren Verlauf des Quotenjahres nicht deutlicher über dem Vorjahresniveau bewegt als dies in der ersten Septemberhälfte der Fall war, dürfte die nationale Garantiemenge eingehalten werden. Bei höheren Steigerungsraten würde es dagegen zu einer Überlieferung kommen.