Solides Jahresergebnis bei schwieriger Marktsituation

Fusionen, Übernahmen und starke Marken haben bei Arla im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 für eine bedeutende Umsatzsteigerung gesorgt. Vor allem außerhalb der EU wurde das Geld verdient. Seinen Genossenschaftsmitgliedern schüttete Arla die höchste bisher erzielte Nachzahlung aus.

Arlas Umsatz stieg im Jahr 2012 um 15 Prozent auf 8,47 Milliarden Euro (Jahr 2011: 7,37 Milliarden Euro). Das Nettoergebnis des Konzerns machte drei Prozent des Umsatzes aus und liegt bei 255 Millionen Euro (187,9 Millionen Euro im Jahr 2011). Das Nettoergebnis in Höhe von 255 Millionen Euro ist das höchste in Arlas Geschichte, das je erreicht wurde.
Für jedes Kilogramm Milch, das die 12.300 Genossenschaftsmitglieder in Schweden, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Belgien und Luxemburg an das Unternehmen geliefert haben, generierte Arla in 2012 Einnahmen in Höhe von 35,8 Cent. Damit lag das Ergebnis vier Prozent unter dem von 2011, als 37,4 Cent erwirtschaftet wurden. „Auch wenn der Milchabnahmepreis unter das Niveau von 2011 abgerutscht ist, liegen wir immer noch am oberen Ende des Spektrums der europäischen Molkereien“, sagt Peder Tuborgh Vorstandsvorsitzender von Arla Foods.

Zweistellige Wachstumsraten außerhalb der EU

Arla schaffte es 2012 auf so gut wie allen Märkten außerhalb der EU zu wachsen – sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag. In Russland steigerte Arla seinen Umsatz um fast 28 Prozent auf mehr als 80 Millionen Euro, im Nahen Osten und in Afrika stieg der Verkauf von Molkereiprodukten um 22 Prozent auf rund 402 Millionen Euro an. „Die Zukunft liegt in den neuen Wachstumsmärkten,“ glaubt denn auch Tuborgh. Arla habe zuvor noch nie eine derart positive Entwicklung bei den Einnahmen außerhalb der EU verbucht wie in 2012. „Das ist ein Beweis dafür, dass unsere internationale Strategie jetzt wirtschaftlich Früchte trägt und unterstreicht gleichzeitig, wie entscheidend die internationalen Märkte in Zukunft für unsere Einnahmen sein werden“, so Tuborgh. Als Wachstumsmärkte sieht man in der Konzernzentrale vor allem Russland, den Nahen Osten und Afrika.
Zum Ertragswachstum hat besonders das Molke- und Zutatengeschäft beigetragen, erklärt Frederik Lotz, verantwortlich für den Bereich Finanzen bei Arla Foods. Die Geschäftseinheit Arla Foods Ingredients (AFI), die für Arlas globale Produktion, Vermarktung und Entwicklung von Molkeprodukten und Zutaten für die Lebensmittelindustrie verantwortlich ist, zeigte 2012 ein Umsatzwachstum von zehn Prozent auf rund 295 Millionen Euro.
Auf dem europäischen Markt haben die Marken Arla (+ 3,4 Prozent) und Lurpak (+ 5,1 Prozent) zulegen können. Gelitten hat jedoch Arlas dritte und kleinste Marke, Castello , der Umsatz der Castello-Produkte ging 2012 weltweit um 1,1 Prozent zurück.
Arlas Konzernleitung hat im Jahr 2012 verschiedene Schritte eingeleitet, um die ein schnelleres, effektiveres kostengünstigeres Unternehmen schaffen sollen. „Wir haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Unternehmen effektiver zu machen, mit deren Hilfe erwarten wir bis 2017 mindestens 335 Millionen Euro bei den Fixkosten einsparen zu können“, sagt Lotz.

Deutschland: Fusion und steigende Verkaufszahlen

Auf dem deutschen Markt ist Arlas Umsatz 2012 deutlich von 590 Millionen im Vorjahr auf fast 940 Millionen Euro gestiegen. Dafür verantwortlich waren vor allem die Fusion mit der Milch-Union Hocheifel aus Pronsfeld im Kreis Bitburg-Prüm (Rheinland-Pfalz) sowie weiterhin steigende Verkaufszahlen bei Arlas Markenprodukten. Arla lieferte 2012 Rekordumsätze bei Buko und Kærgården, zwei Produkten, die mittlerweile in allen großen Lebensmitteleinzelhandelsketten in Deutschland angeboten werden. Aktuell wird in Deutschland das Mischstreichfett Kærgården häufiger verkauft als in Dänemark. Im Bereich Butter und Käse verzeichnete Arla im abgelaufenen Geschäftsjahr in Deutschland ebenfalls zweistellige Wachstumsraten.
„Unsere Geschäfte in Deutschland entwickeln sich nach Plan. Für 2013 wird unser Schwerpunkt darauf liegen, die neuen Möglichkeiten, die durch Fusionen und Übernahmen in den vergangenen beiden Jahren geschaffen worden sind, zu nutzen“, sagt Tim Ørting Jørgensen, Arlas Geschäftsführer für die Geschäftseinheit Consumer Germany & Netherlands (CGN). Im Sommer, nach der Inbetriebnahme des neuen Trockenturmes in Pronsfeld (MUH) werde man erstmals in der Lage sein, in Verhandlungen mit den Handelsketten nicht mehr jeden Preis akzeptieren zu müssen. „Dann schieben wir eben mal eine größere Menge Milch in den Trockenturm.“  Ein weiterer Schwerpunkt in 2013 haben soll der Ausbau des Markengeschäftes, auch im Bereich der Bio-Produkte, sein. „In Deutschland sehen wir hier gute Wachstumsraten“, so Jørgensen.