Sojaschrot und Milchfieber in der Diskussion

Nicht nur, dass Soja-Notierungen gesunken sind, auch der Verzicht auf GVO-Eiweißfutter sorgt für kontroverse Diskussionen.

Soja ist eine zuverlässige Eiweißquelle, die aktuell wieder im Preis gesunken ist. Im September 2014 kostete eine dt Soja noch 40,20 €, im September 2015 nur noch 34,00 €. Erste Gespräche zu den Forderungen des Einzelhandels in Bezug auf Gentechnikfreiheit finden statt. So sind Bonussysteme für eine gentechnik-freie Fütterung von Betrieben im Gespräch.
Am 26.11.2015 lud die Deutsche Vilomix zum Fachgespräch nach Neuenkirchen-Vörden in Niedersachsen ein. Es wurden unter anderem die Themen Transitfütterung- Prophylaxe gegen Milchfieber und alternative Eiweißquellen besprochen und im Anschluss diskutiert.
Nur inwiefern sind eigentlich alternative Eiweiß-Komponenten zum Einsatz in Milchrationen einsetzbar? Sie müssen folgenden Anforderungen entsprechen:

  • rechtlich zugelassen
  • hoch in der Protein-Qualität: pansenstabiles, im Dünndarm nutzbares Protein nXP
  • In ausreichendem Maße am Markt verfügbar
  • Mittel bis hoch in der Rohprotein-Konzentration: Soja (43-48%), SES ausgeschälte Saat (40- 43%), RES (32- 36%), Lupinen (31-38%), Sojabohne (32-36%), Trockenschlempen DDGS aus Bioethanol-Herstellung (26-32%), Ackerbohne (26-28%) und Erbsen (19-21%)
  • Wirtschaftlichkeit
  • hoch verdaulich
  • gering in der Konzentration von antinutritiven Inhaltsstoffen wie Vicin, Bitterstoffe, Alkaloide, Tanninen, Lectine und Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP) etc.

  • rechtlich zugelassen
  • hoch in der Protein-Qualität: pansenstabiles, im Dünndarm nutzbares Protein nXP
  • In ausreichendem Maße am Markt verfügbar
  • Mittel bis hoch in der Rohprotein-Konzentration: Soja (43-48%), SES ausgeschälte Saat (40- 43%), RES (32- 36%), Lupinen (31-38%), Sojabohne (32-36%), Trockenschlempen DDGS aus Bioethanol-Herstellung (26-32%), Ackerbohne (26-28%) und Erbsen (19-21%)
  • Wirtschaftlichkeit
  • hoch verdaulich
  • gering in der Konzentration von antinutritiven Inhaltsstoffen wie Vicin, Bitterstoffe, Alkaloide, Tanninen, Lectine und Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP) etc.

Verfügbar ja, aber..

Folgende Eiweißkomponenten sind verfügbar, sie können jedoch nur mit bestimmten Mengen in der Milchkuhfütterung eingesetzt werden:
Raps-Extraktionsschrot (RES) kann mit 6,4 MJ NEL/ kg als alleiniges Eiweißfuttermittel eingesetzt werden.
Sonnenblumenschrot kann mit 5,3 MJ NEL/ kg bis zu einem Teil von 50% als Ergänzer eingesetzt werden. Es besteht Anbaupotential im Osteuropäischen Raum.

  • Ackerbohne:  bis 15% i.d.TM mit 7,6 MJ NEL/ kg. 
  • Erbsen: bis 15% i.d.TM mit 7,5 MJ NEL/ kg
  • Lupine: bis 15% i.d.TM mit 8,1 MJ NEL/ kg.  
  • Sojabohnen: bis 2 % i.d.TM mit 9,3 MJ NELTrockenschlempen- Nebenprodukte aus Brauerei und Stärkeproduktion kann bis zu 35% als Eiweiß-Ersatz in der Aufzucht und bis 50% in der Milchvieh-Fütterung + angepasste Mineralfuttermischung eingesetzt werden.
  • Harnstoff- CH4N2O -ist gut für nXP, ist aber kein Reineiweiß und damit nicht als alleiniges Eiweißfuttermittel einsetzbar, aber als Ergänzungsmöglichkeit.

  • Ackerbohne:  bis 15% i.d.TM mit 7,6 MJ NEL/ kg. 
  • Erbsen: bis 15% i.d.TM mit 7,5 MJ NEL/ kg
  • Lupine: bis 15% i.d.TM mit 8,1 MJ NEL/ kg.  
  • Sojabohnen: bis 2 % i.d.TM mit 9,3 MJ NELTrockenschlempen- Nebenprodukte aus Brauerei und Stärkeproduktion kann bis zu 35% als Eiweiß-Ersatz in der Aufzucht und bis 50% in der Milchvieh-Fütterung + angepasste Mineralfuttermischung eingesetzt werden.
  • Harnstoff- CH4N2O -ist gut für nXP, ist aber kein Reineiweiß und damit nicht als alleiniges Eiweißfuttermittel einsetzbar, aber als Ergänzungsmöglichkeit.

Der Anbau alternativer Eiweißquellen ist oft in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit, gerade auf Norddeutschen Standorten, nicht gegeben. Die Deckungsbeiträge passen nicht in die Regionen, somit zerschlagen sich oft diese Ideen.

Transitfütterung und Milchfieberprophylaxe

65% aller Erkrankungen der Milchkuh treten in den ersten 30 Tagen der Laktation auf, Milchfieber ist mit einem hohen Anteil daran beteiligt. Um das Risiko für Milchfieber zu senken, verspricht die Vilomix mit dem Präparat X-Zelit eine Lösung zur Milchfieber-Prophylaxe. Das Spezialfuttermittel ist auf Basis eines synthetischen Calciumbinders (Natriumaluminiumsilikat) hergestellt, der im Futter vorhandenes Calcium bindet und so verhindert, dass die Kuh dieses aufnehmen kann. Das Präparat soll ab dem vierzehn Tagen vor der Abkalbung mit in die Ration gemischt werden, um die Kühe so optimal auf die Geburt und die folgende Laktation vorzubereiten. Praxisversuche des Unternehmens zeigen einen Rückgang des Milchfiebervorkommens von 26,4% auf 3,%, eine Milchleistungssteigerung von durchschnittlich einem Liter pro Kuh bei Mehrkalbskühen, einen Rückgang von Metritis und eine Reduzierung der Zellzahlen bei Mehrkalbskühen. Die Kosten pro Kuh belaufen sich auf 21 € pro Abkalbung.