Mastitis

So gehen Sie gegen Mastitiden vor!

Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Nutzungsdauer von Milchkühen werden in hohem Maße durch die Eutergesundheit beeinflusst. Auch die Kosten für die Milchproduktion und die Qualität des gewonnenen Lebensmittels hängen sehr stark davon ab. Wie Sie speziell gegen mikrobielle Infektionen vorgehen, erfahren Sie hier!

Steigen die körpereigenen (Abwehr-)Zellen in der Milch, ausgenommen von Kolostrum, eines Euterviertels auf über 100.000/ml an, spricht man von einer Euterentzündung. Die Ursachen können vielfältig sein. So können beispielsweise auch mechanische Schädigungen oder Verletzungen zu einem Anstieg der Abwehrzellen führen. In erster Linie sind jedoch mikrobielle Infektionen Auslöser von Mastitiden bzw. Zellzahlerhöhungen. Eine hohe Tierdichte im Stall und unzureichende Vorsorgemaßnahmen begünstigen dabei die Ausbreitung solcher Infektionen.

Viertel untersuchen

Damit Rückschlüsse auf die Eutergesundheit der Milchviehherde gezogen werden können, sollten immer die MLP-Ergebnisse und nicht allein der Zellgehalt im Milchsammeltank herangezogen werden. Da Mastitiden meist auf ein Euterviertel beschränkt sind, sollte aber beachtet werden, dass es sich dabei um eine Sammelprobe aus allen vier Eutervierteln handelt und die Werte aufgrund eines Verdünnungseffektes niedriger ausfallen können. Für ein genaueres Ergebnis und zur Identifikation des Erregers ist eine bakteriologische Untersuchung notwendig.
Hierbei wird praxisorientiert zwischen euterassoziierten Erregern (Übertragung während des Melkgeschehens) und umweltassoziierten Erregern (Übertragung während der Zwischenmelkzeit) unterschieden. Der Landwirt kann so nach Feststellung des dominierenden Erregers gezielt Verbesserungen in der Melk- oder in der Haltungshygiene vornehmen. Zur Vermeidung bakteriell bedingter Mastitiden können folgende Tipps helfen:
  1. Zellzahlerhötes sowie klinisch auffälliges Sekret frühzeitig erkennen: Tiere mit erhöhten Zellzahlen fallen durch Flocken und/oder durch einen positiven Schalmtest auf. Auch durch die Ergebnisse der MLP können euterkranke Kühe erkannt werden. Da mit fortschreitender Erkrankung Erregernachweislichkeit und Behandlungserfolg sinken, sollte ein bakteriologische Kontrolle umgehend nach der Erkennung erster Symptome eingeleitet werden.
  2. Auffällige Tiere in gesonderte Gruppen sperren, um die Infektionskette zu unterbrechen: Kühe mit einem positiven bakteriologischen Befund sollten gesondert gehalten, gemolken und therapiert werden. Es sollte eine Eutererkrankungsdokumentation erfolgen, in der Behandlung, diagnostische Befunde und der Zeitraum festgehalten werden.
  3. Prophylaktische Managementmaßnahmen je nach Art des dominierenden Erregers einleiten: Bei umweltassoziierten Erregern sollte eine Verbesserung der Haltungsbedingung, zum Beispiel durch trockene Liegeflächen erfolgen. Liegen hingegen euterassoziierte Erreger vor, muss die Hygiene beim Melken verbessert werden. Dazu zählt unter anderem die Zwischendesinfektion der Melkzuege oder auch die Desinfektion der Hände des Melkers nach jeder Kuh. Gegebenenfalls muss eine planmäßige Bekämpfung von Galt-, S.aureus- und Mykoplasmen-Infektionen eingeleitet werden.
  4. Regelmäßiges bakteriologisches Monitoring mit Antibiogramm: Neben „Mastitistieren“ und den auffälligen zellzahlerhöhten Tieren sollten auch Trockensteher und Abklaber untersucht werden. Bei behandelten Kühen sollte nach Ablauf der medikamtentenspezifischen Wartezeit eine bakteriologische Behandlungskontrolle durchgeführt werden. Auch Zukaufkühe sollten vor der Einstallung bakteriologisch auf Mastitiserreger untersucht werden.
  5. Therapie sowie Trockenstellphase muss mit erregerspezifischen Wirkstoffen erfolgen: Ein regelmäßig durchgeführtes Antibiogramm (3-4 mal jährlich) gibt Aufschluss darüber, welche Antibiotika aufgrund der Resistenzlage in der Herde nicht eingesetzt werden sollten. Werden die Kühe unter antibiotischem Schutz trocken gestellt, sollte auch die Auswahl der Trockenstellpräparate je nach Symptomatik und Vorliegen des dominierenden Erregers im Bestand erfolgen.
  6. Therapieresistente Kühe ausmerzen: Wird eine Kuh mit bakteriologischem Befund mehr als fünf Mal pro Laktation behandelt, liegt kein wirklicher Therapieerfolg vor. Hier lassen chronische Veränderungen im Euter die ausreichende Verteilung des Wirkstoffes im Gewebe nicht zu oder die Erreger können sich „zurückziehen“. Diese Kühe sollten umgehend geschlachtet werden. Des Weiteren sollten auch solche Tiere den Bestand verlassen, die Therapieresistenzen aufgrund atypischer Mykobakterien, Prototheken oder Mykoplasmen zeigen.

  1. Zellzahlerhötes sowie klinisch auffälliges Sekret frühzeitig erkennen: Tiere mit erhöhten Zellzahlen fallen durch Flocken und/oder durch einen positiven Schalmtest auf. Auch durch die Ergebnisse der MLP können euterkranke Kühe erkannt werden. Da mit fortschreitender Erkrankung Erregernachweislichkeit und Behandlungserfolg sinken, sollte ein bakteriologische Kontrolle umgehend nach der Erkennung erster Symptome eingeleitet werden.
  2. Auffällige Tiere in gesonderte Gruppen sperren, um die Infektionskette zu unterbrechen: Kühe mit einem positiven bakteriologischen Befund sollten gesondert gehalten, gemolken und therapiert werden. Es sollte eine Eutererkrankungsdokumentation erfolgen, in der Behandlung, diagnostische Befunde und der Zeitraum festgehalten werden.
  3. Prophylaktische Managementmaßnahmen je nach Art des dominierenden Erregers einleiten: Bei umweltassoziierten Erregern sollte eine Verbesserung der Haltungsbedingung, zum Beispiel durch trockene Liegeflächen erfolgen. Liegen hingegen euterassoziierte Erreger vor, muss die Hygiene beim Melken verbessert werden. Dazu zählt unter anderem die Zwischendesinfektion der Melkzuege oder auch die Desinfektion der Hände des Melkers nach jeder Kuh. Gegebenenfalls muss eine planmäßige Bekämpfung von Galt-, S.aureus- und Mykoplasmen-Infektionen eingeleitet werden.
  4. Regelmäßiges bakteriologisches Monitoring mit Antibiogramm: Neben „Mastitistieren“ und den auffälligen zellzahlerhöhten Tieren sollten auch Trockensteher und Abklaber untersucht werden. Bei behandelten Kühen sollte nach Ablauf der medikamtentenspezifischen Wartezeit eine bakteriologische Behandlungskontrolle durchgeführt werden. Auch Zukaufkühe sollten vor der Einstallung bakteriologisch auf Mastitiserreger untersucht werden.
  5. Therapie sowie Trockenstellphase muss mit erregerspezifischen Wirkstoffen erfolgen: Ein regelmäßig durchgeführtes Antibiogramm (3-4 mal jährlich) gibt Aufschluss darüber, welche Antibiotika aufgrund der Resistenzlage in der Herde nicht eingesetzt werden sollten. Werden die Kühe unter antibiotischem Schutz trocken gestellt, sollte auch die Auswahl der Trockenstellpräparate je nach Symptomatik und Vorliegen des dominierenden Erregers im Bestand erfolgen.
  6. Therapieresistente Kühe ausmerzen: Wird eine Kuh mit bakteriologischem Befund mehr als fünf Mal pro Laktation behandelt, liegt kein wirklicher Therapieerfolg vor. Hier lassen chronische Veränderungen im Euter die ausreichende Verteilung des Wirkstoffes im Gewebe nicht zu oder die Erreger können sich „zurückziehen“. Diese Kühe sollten umgehend geschlachtet werden. Des Weiteren sollten auch solche Tiere den Bestand verlassen, die Therapieresistenzen aufgrund atypischer Mykobakterien, Prototheken oder Mykoplasmen zeigen.




Quelle: Dr, Christian Krüger, Dr. Sebastian Reidl, Dr. Bernd Baumgärtner; LKV Brandenburg (Bauernzeitung)