Erneutes Auftreten des Schmallenberg-Virus

Nachdem das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz vor zwei Wochen neu mit dem Schmallenberg-Virus infizierte Tiere gemeldet hat, berichtet nun auch der niederländische Tiergesundheitsdienst von einer zunehmenden Zahl von Tieren mit positivem Antikörperstatus gegen das Virus.

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz meldete vor zwei Wochen ein erneutes Auftreten des Schmallenberg-Virus, nachdem es in 2013 keine neuen Fälle gegeben hatte: Bei einem Kalb und bei mehreren Schafen wurde der Virus nachgewiesen.
"Der Erreger grasiert demnach wieder in der Tierpopulation und kann im kommenden Frühjahr für Probleme sorgen, wenn Schafe und Rinder ihren Nachwuchs zur Welt bringen, beurteilte das Amt in einer Meldung die Situation.
Das für den Menschen ungefährliche Virus führt bei den trächtigen Muttertieren selbst nur zu vorübergehenden Krankheitssymptomen wie Fieber, Durchfall und einem deutlichen Rückgang der Milchleistung. Schwere Folge für neuinfizierte trächtige Tiere können missgebildete Kälber/Lämmer sein, die oft tot oder nicht lebensfähig sind und bei deren Geburt Komplikationen auftreten können.
Das Virus wird durch Stechmücken/Gnitzen von Tier zu Tier übertragen. Da bisher kein Impfstoff zur Verfügung steht, können die Halter nun versuchen, das Risiko einer Infektion ihrer Tiere durch den Einsatz von insektenabwehrenden Mitteln bzw. der Haltung im Stall zu senken.
Zur Meldung des LUA : http://lua.rlp.de/einzelansicht/archive/2014/november/article/schmallenberg-virus-erreger-wiederbrbei-schafen-und-kaelbern-nachgewiesen/

Niederlande: Zunehmende Zahl an Tieren mit Schmallenberg-Virus-Antikörpern

Auch der niederländische Tiergesundheitsdienst berichtet, dass das zentrale Veterinärinstitut (Central Veterinary Institute, CVI) in Wageningen, in den vergangenen Monaten Antikörper gegen das Schmallenberg-Virus bei mehreren Rindern festgestellt hat. In den Niederlanden war das Virus zuletzt Ende 2012 aufgetreten.
Die Ergebnisse der Untersuchungen des CVI zeigen, dass der Großteil untersuchter Kühe Antikörper gegen das Virus tragen. Bei Stichprobenuntersuchungen, die der Tiergesundheitsdienst bereits im letzten Winter (2013/2014) durchgeführt hat, wurde festgestellt, dass rund 80 % der untersuchten Kühe Antikörper gegen das Schmallenberg-Virus aufwiesen. Tiere, die bereits Antikörper tragen, sollen bei einer neuen Viruszirkulation jedoch keine abnormalen Kälber mehr bekommen.
Auch bei Untersuchungen von Färsen stellte sich heraus, dass die Zahl der Tiere mit Antikörpern gegen das Virus wieder zunimmt. Bei Färsen bzw. Kühen, die noch nicht infiziert waren und daher noch keine Antikörper gebildet haben, besteht immer ein erhöhtes Risiko der Geburt von missgebildeten Kälbern und Aborten.
Der niederländische Tiergesundheitsdienst rät den Rinderhaltern daher, bei einem Auftreten der genannten Auffälligkeiten Kontakt zum Tierarzt aufzunehmen. (Melkvee)