Scheidenspange macht Färsen fruchtbarer

Bei einer terminorientierten Besamung ist das OvSynch-Verfahren meist Mittel der Wahl. Setzt man bei Färsen zusätzlich eine Progesteron-Spange ein, können die Trächtigkeitsraten um 16% gesteigert werden.

Eine Ovulations-Synchronisation (OvSynch-Programm) ermöglicht eine terminierte Besamung ohne Brunsterkennung. Bei Kühen ist diese Methode mittlerweile weit verbreitet. Wendet man es aber bei Färsen an, so liegen die Trächtigkeitsraten meist nur bei max. 40%.
In einer Studie der Universität British Columbia wurde eine Progesteronspange (CIDR) in das Programm einbezogen, um die Trächtigkeitsraten zu verbessern. Die Scheidenspange bleibt für 7 Tage in der Vagina des Tieres und funktioniert wie ein künstlicher Gelbkörper (Blockade des Zyklus). Nach Entfernen der Spange fällt die Progesteronkonzentration schnell ab und es kommt zur Brunst
 
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(Bildquelle: Elite Magazin)

An 179 Färsen wurden verschieden Kombinationen von OvSynch-Hormonen plus dem Einsatz der Scheidenspange getestet. Die besten Trächtigkeitsraten mit 66% wurden bei einer zweimaligen Gabe von ECP (estradiol cypionate) am 1. und am 8. Tag erreicht, die zusätzlich zur Spange injiziert wurden. Auch eine zweimalige GnRH-Injektion am 1. und 9. Tag verbesserte die Trächtigkeitsrate auf 59%. Die Kombination aus ECP und GnRH brachte nur geringfügig bessere Ergebnisse.
Der zusätzliche Einsatz einer Progesteron-Spange verteuert das Hormonprogramm. Leichte Kostenvorteile ergaben sich nur beim Einsatz von ECP. Dieses muss allerdings mit Vorsicht angewandt werden. Liegt die Dosis über 0,5-1,0mg, kann es zu einem anhaltend hohen Östrogenspiegel im Blut führen. Dieser kann die Fruchtbarkeit dauerhaft verschlechtern.