Spaltenroboter

Roboter für die Drecksarbeit

Spaltenboden sollten eigentlich selbstreinigend sein, doch das funktioniert in der Praxis meist nicht. Für saubere Laufflächen können Spaltenroboter sorgen. Sie erleichtern die tägliche Arbeit im Milchviehstall ungemein. Welche Modelle es derzeit gibt und wie diese auf den Spalten arbeiten, erfahren Sie hier!

Das Abschieben der Spalten mit einer Handschaufel ist ziemlich zeit- und arbeitsaufwändig, auch der Einsatz eines mobilen Spaltenschiebers macht Arbeit und kostet Zeit. Und ein stationärer Spaltenschieber kann nur den Laufgang abschieben, in dem er aufgebaut ist. In Seitengänge kommt er nicht. Hier kommen jetzt die Spaltenroboter ins Spiel, die sich in jedem Boxenlaufstall frei bewegen und jeden Lauf- und Seitengang abschieben können. Folgende Geräte sind derzeit auf dem Markt oder kommen in Kürze:
  • Gea SRone
  • Hetwin Stallboy clean
  • J.O.Z. JT-200
  • Lely Discovery
  • Prinzing Pribot-100
  • Schauer Enro

  • Gea SRone
  • Hetwin Stallboy clean
  • J.O.Z. JT-200
  • Lely Discovery
  • Prinzing Pribot-100
  • Schauer Enro

Der Enro von Schauer ist seit diesem Sommer zu haben, der Stallboy clean von Hetwin kommt im bevorstehenden Frühjahr auf den Markt. Dieser Spaltenroboter wird dann auch unter dem Namen „floor clean“ von Lemmer Fullwood vermarktet. Ebenfalls mit eigenem Firmenlogo und eigener Firmenfarbe verkauft DeLaval den JT-200 von J.O.Z. als RS420. Des Weiteren vermarktet Happel den Pribot-100 von Prinzing als ProRob 2020.
Durch einen oder zwei Gleichstrommotoren werden die Spaltenroboter angetrieben. Diese sind bürstenlos und somit wartungsfrei. Die Energieversorgung wird bei allen Geräten mit 12-Volt-Blei-Akkus sichergestellt. Diese Batterien sind zwar schwer und empfindlich gegenüber Tiefentladungen, vertragen jedoch die häufigen Ladevorgänge am besten.

Verschiedene Akkus mit unterschiedlichen Laufzeiten

Während der Lely Discovery nur eine Batterie mit 55 Ah unter seiner Haube hat, sind es bei allen anderen Robotern zwei Akkus mit 55 (Schauer) bis 150 Ah (Gea). Entsprechend unterschiedlich sind die Herstellerangaben zur Gesamtladezeit binnen 24 Stunden. Für den Lely Discovery und den Schauer Enro reichen vier Stunden, sechs Stunden sind es beim JT-200 von J.O.Z, dem Prinzing Pribot-100 sowie dem Gea SRone. Am längsten lädt der Hetwin Stallboy clean mit acht Stunden. Neben der Gesamtladezeit geben die Hersteller auch eine Mindestladezeit vor.
Die Roboter können ohne Zwischenstopp an der Ladestation einige Zeit arbeiten. Beim Gea SRone und beim Hetwin Stallboy sollten die Routezeiten laut Hersteller jeweils zwei Stunden nicht überschreiten. Der Discovery von Lely soll vier Stunden ohne Pause schieben können, während der Schauer Enro sogar acht Stunden ohne Unterbrechung arbeiten kann. Stolze acht Stunden ohne Ladepause kommen nach Firmenangaben der JT-200 von J.O.Z. sowie der Pribot-100 von Prinzing zurecht.

„Freie Fahrt“ auf dem Laufgang

Bis auf den SRone können alle Roboter frei auf den Laufgängen fahren, wenn es keine Wand oder Laufgangkante zur Orientierung gibt. Dafür haben die Geräte von Lely, Prinzing und Schauer neben einem Gyroskop (Kreiselkompass) auch (Ultraschall-) Sensoren, die den Abstand zur Wand oder Liegeboxenkante messen. Die Roboter von Hetwin und J.O.Z. sind zur Orientierung auf Magnete bzw. passive Transponder angewiesen. Variable Schieberbreiten bieten der JT-200 von J.O.Z. (1 m bis 2,10 m) und der SRone von GEA (1,40 m, 1,70 m und 2,00 m).

Auf den ersten Einsatz vorbereiten

Für die erste Fahrt müssen Abfahrtszeiten und gegebenenfalls Routen festgelegt werden. Dafür muss man zusammen mit dem Roboter die Reinigungsstrecken ablaufen und dabei jede Route manuell speichern. Der Discovery, der Pribot-100 und der JT-200 haben dafür eine Handbedienung mit Kabelanschluss, der im Roboter untergebracht ist. Der Stallboy clean hat ein integriertes Touchpanel für die Festlegung der einzelnen Routen und Abfahrtszeiten, beim Enro hingegen werden die Routen am PC geplant. Eine Fernbedienung und einen Schaltkasten unter der Haube besitzt der SRone. Hier sind keine Routen einzuplanen, sondern lediglich Fahr- und Ladezeiten, da das Gerät sonst immer den Kanten folgt.

Auch Spaltenroboter brauchen Pflege…

Damit ein störungsfreies Arbeiten gewährleistet werden kann, müssen die Roboter regelmäßig gewartet und gepflegt werden. So müssen beispielsweise Schieber, Sensoren und Ladekontakte regelmäßig gereinigt werden. Dazu kann man laut Hersteller beim JT-200, beim Enro, beim SRone, beim Pribot-100 und mit Einschränkungen beim Discovery sogar mit einem Hochdruckreiniger zu Werke gehen, wenn man die Herstellerhinweise beachtet. Keine Freigabe für den Hochdruckreiniger hat der Stallboy clean, hier empfiehlt der Hersteller den Wasserschlauch.
Neben der Außenreinigung ist auch eine regelmäßige Wartung Pflicht! Während die Kette beim Discovery alle zwei Jahre zu spannen ist, sollte sie beispielsweise beim SRone alle drei Monate gespannt und geschmiert werden. Dieses Schmierintervall gilt auch für die Gelenke der seitlichen Klappen vom Enro. Nur einmal jährlich gefettet hingegen muss die Antriebskette vom JT-200, während der Zahnriemen vom im Trommelantrieb des Stallboy clean alle 2.500 Stunden zu tauschen ist. Hetwin kommt auf Anfrage vorbei und kontrolliert den Zahnriemen auf Abrieb.
Quelle: profi