Fruchtbarkeit

Richtiger Umgang mit Rindersamen

Um die Spermaqualität zu erhalten, muss richtig damit umgegangen werden. Tipps was Sie vom Transport der Spermaportionen bis zur Besamung beachten müssen.

1. Transport und Umlagerung:

  • Es muss genügend Platz im Stickstoff-Container vorhanden sein. Der Füllstand von Stickstoff (mindestens 5 cm) sollte regelmäßig überprüft werden.
  • Die Samen dürfen sich während des Umlagerns nicht erwärmen, da sich dies negativ auf die Spermaqualität auswirkt. Deshalb muss die Umlagerung von einzelnen Pailletten innerhalb von zwei bis drei Sekunden vonstatten gehen. Falls die einzelnen Pailletten in Gobelets oder Lifts abgepackt sind, ist die Umlagerung nicht so risikoreich, da sich in diesen flüssiger Stickstoff befindet, der schützt.

2. Samenentnahme:

  • Bei der Entnahme von Pailletten aus dem Container dürfen sich die zurückbleibenden Spermaportionen nicht erwärmen. Eine Erwärmung bis maximal -130 °C ist noch unbedenklich.
  • Der Kanister mit den Pailletten aus dem Container darf dazu aber höchstens bis zu 5 cm unterhalb der Containeröffnung angehoben werden.
  • Die Samenportion muss innerhalb von 15 Sekunden aus dem Container mit einer Spezialpinzette entnommen werden. Braucht man mehr Zeit, so muss der angehobene Kanister für ca. 5. Sekunden in den Container abgesenkt werden.

3. Auftauen:

  • Tiefgefrorene Samen innerhalb von Sekunden in einen 1 Liter-Messbecher mit +38°C warmen Wasser geben.
  • Die Samenportionen sollten sich zunächst auf 20 °C erwärmen. Feine Pailletten sollten dazu nach 10 Sekunden  aus dem Wasserbad entnommen werden. Mittlere Pailletten nach 18 Sekunden.
  • Anschließend werden die Pailletten mit Einwegpapier abgetrocknet.
  • Ab diesem Zeitpunkt darf  die Temperatur des Samens nicht wieder absinken.

4. Besamungsgerät vorbereiten:

  • Besamungsgerät auf 20 bis 25 °C vorwärmen.
  • Paillette mit dem Verschlusstopfen voraus in das Besamungsgerät schieben.
  • Mit einer sterilen Schere oder oder einem Cutter die Paillette an der Verschlussfahne um ca. 10 mm abschneiden.
  • Sterile Schutzhülle über das Besamungsgerät schieben und arretieren.

5. Auf Temperaturkurve und Hygiene achten:

  • Bis zur Besamung muss die Temperatur und die Hygiene eingehalten werden.
  • Deshalb sollte ein Besamungshandschuh über das Besamungsgerät geschoben werden.
  • Anschließend sollte das Besamungsgerät möglichst körpernah (zwischen Hemd und Jacke) transportiert werden.


Quelle: Friedrich Hitz, Fachagrarwirt für Besamungswesen, Besamungsverein Neustadt a. d. Aisch