Refraktometer erleichtern die Bestimmung der Kolostrumqualität

Weist das Kolostrum eine minderwertige Qualität auf, kann dies zu einer schlechten Immunisierung führen. Mit dem Refraktometer lässt sich die Qualität messen.

Bei der Qualitätsbestimmung mittels Kolostrometer wird ein Teil der Biestmilch in einen Messbecher gefüllt. Das Kolostrometer taucht in diesen Messbecher je nach Dichte der Kolostralmilch unterschiedlich tief in die Flüssigkeit ein. An der Schnittstelle Biestmilch/Kolostrometer kann der IgG je Liter Milch abgelesen werden.

Ein brauchbares Messergebnis bekommt man jedoch nur bei einer Kolostrumtemperatur von 22°. Ein weiterer Nachteil liegt in der hohen Bruchgefahr des Kolostrometers, da dies aus Glas gefertigt ist. Je tiefer das Kolostrometer in die Milch eintaucht, desto schlechter ist die Kolostrumqualität. Vereinfacht kann dies am Kolostrometer in Form von drei Farben (grün = hohe Qualität, gelb = bedingt ausreichende Qualität, rot = schlechte Qualität) abgelesen werden.

Refraktometer für den praktischen Einsatz ideal!

Aber auch die Bestimmung des IgG der Kolostralmilch mittels Refraktometer ist praktikabel. Dieses Messverfahren bietet entscheidende Vorteile gegenüber der Bestimmung mittels Kolostrometer. Es ist bruchstabil und seine Messungen können temperaturunabhängig erfolgen, für den praktischen Einsatz auf Milchkuhbetrieben ist es somit ideal!

Dieses Messverfahren läuft wie folgt ab:

  1. Mit einer Pipette werden wenige Tropfen Kolostrum auf die Linse des Refraktometers gegeben, anschließend muss der Deckel des Gerätes geschlossen werden.
  2. Wenn man nun durch das Refraktometer in Richtung einer Lichtquelle blickt, lässt sich an der Übergangslinie von blau nach weiß ein Wert ablesen.
  3. Diesen Wert, abgelesen in % Brix, kann anschließend ein bestimmter Immunglobulingehalt zugeordnet werden (siehe Tabelle 1).

 

 

Lediglich verschmutzte Proben oder solche mit einem sehr hohen Fettgehalt lassen sich nicht immer eindeutig bestimmen, da beim Blick durch das Refraktometer keine eindeutige Trennlinie erkennbar ist. Abhilfe kann hier ein digitales Refraktometer schaffen, das das Messergebnis automatisch in digitaler Form anzeigt.
 

 
Quelle: Benedikt Rodens, Rückweiler