Milchquote

Quote: Max. 1,2 % mehr als im Vorjahr sind möglich

Der Ausgang des Quotenjahres 2011/12 ist zur Halbzeit weiter offen. Für die ersten fünf Monate ergibt sich eine Quoten-Ausnutzung von 100,7 %. Wenn bis Ende März bis zu 1,2 % mehr Milch angeliefert werden als im Vorjahreszeitraum, wird die Quote gerade eingehalten. Sollte es zu einer stärkeren Steigerung kommen, würden die Lieferrechte erstmals nach drei Jahren wieder überliefert.

Den jüngsten Hochrechnungen von ZMB und AMI ist zu entnehmen, dass sich für das Quotenjahr insgesamt aus der Unterlieferung des Vorjahres und der Quotenerhöhung um 1 % ein Steigerungspotenzial von 1,7 % ergibt. In den ersten fünf Monaten (April bis August 2011) stieg die Milchmenge unter Berücksichtigung der Fettkorrektur um 2,2 %.
Quotenprofil_Aug11

Quotenprofil April bis August 2011: Noch liegt die Anlieferung deutlich über dem Vorjahresniveau. (Bildquelle: Elite Magazin)

Allerdings haben sich seit Ende August die Steigerungsraten spürbar reduziert. Auch stellt sich die Futtersituation 2011 dem Vernehmen nach in einigen Regionen ungünstiger dar als im Vorjahr. Durch die starke Trockenheit im April und Mai kam es beim ersten Schnitt im Norden und Westen zu qualitätsmäßigen und/oder mengenmäßigen Einbußen. Im Norden, wo überdurchschnittlich viele Kühe Weidegang haben, war die kühle und regnerische Witterung der letzten Wochen ungünstig für die Qualität des Weidegrases, was zu einem beschleunigten Rückgang der Milchmenge geführt hat. Hingegen hat der Mais vom regenreichen Sommer profitiert und steht überwiegend gut. In Teilen Ostdeutschlands ist die Futtersituation allerdings sogar besser als im Vorjahr.
Gegen eine Überlieferung sprechen auch die hohen Kraftfutterpreise (höher als im Vorjahr). Auch nimmt die Konkurrenz vonseiten der Biogasanlagen um Substrat und weitere Ressourcen zumindest regional weiter zu. Außerdem werden für Schlachtkühe ungewöhnlich hohe Preise gezahlt und die Nachfrage nach Exportrindern aus dem Ausland ist weiter hoch. Diese Fakten sprechen dafür, dass das Wachstum der Milchanlieferung trotz der vergleichsweise hohen Milchpreise in der zweiten Hälfte des Quotenjahres weniger stark ausgeprägt sein könnte als in den ersten Monaten.
Auch in den europäischen Nachbarländern ist – mit Ausnahme Österreichs, jüngst überwiegend eine Abschwächung des Wachstums des Milchaufkommens zu erkennen.
Milchanlieferung_EU_Aug11.png

(Bildquelle: Elite Magazin)

Zur Absicherung noch Quote kaufen?

Betriebe, die ihre Milchquote deutlich überliefern werden, sollten jetzt bereits Vorkehrungen treffen. Dies kann in Form von Quotenzukauf oder durch Rücklage eigener Reserven
geschehen. Mit welchen jährlichen Kosten Sie beim Quotenkauf kalkulieren müssen, zeigt Übersicht 3:

Kaufpreis ct/kg

Jahr

6

8

10

12

2011

1,6

2,2

2,7

3,3

2012

2,1

2,9

3,6

4,3

2013

3,2

4,2

5,3

6,3

2014

6,2

8,3

10,4

12,4

gesamt

19,1

25,5

31,9

38,3

Der nächste Börsentermin findet am 2. November statt. Bis zum 04. Oktober müssen die Nachfragegebote vollständig mit allen Unterlagen bei der Übertragungsstelle vorliegen.