Preise bei Butter und im Weißen Sortiment ziehen an

Verbraucher in Deutschland müssen sich auf deutlich höhere Preise für Milch und Milchprodukte einstellen: Die Discounter und Supermärkte haben die Preise für die günstigste Milch um fünf Cent je Liter auf 59 Cent (1,5 % Fett) je Liter angehoben. Branchenkenner sehen als Grund für den Preisanstieg die hohe Nachfrage auf dem Weltmarkt, besonders aus Asien.

Anfang Mai haben sich Trinkmilch, deutsche Markenbutter und weitere Artikel der Weißen Linie im Lebensmitteleinzelhandel verteuert.
Im Preiseinstiegssegment kostet Trinkmilch seitdem fünf Cent pro Liter mehr. Sahne und Quark zogen um sechs bis acht Prozent an, während der Preis für Naturjoghurt auf Discounterniveau stabil blieb. Deutlich war der Preissprung bei Deutscher Markenbutter: Ein 250 g-Päckchen kostet derzeit 1,15 EUR und damit 20 Cent mehr als noch im April.
Vor einem Jahr entwickelten sich die Preise für Milch und Milchprodukte genau entgegengesetzt. Dieser Basiseffekt wird die Auswirkungen der aktuellen Preisrunde auf die Teuerung noch verschärfen. So liegt der aktuelle Preis für einen „Ziegel“ Deutsche Markenbutter 40 Cent oder 53 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Verbraucher greifen seltener ins Kühlregal

Im Jahr 2012 ist der Verbrauch von Frischmilcherzeugnissen in Deutschland wieder zurückgegangen, nachdem im Vorjahr noch ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. Im Schnitt konsumierte jeder Bundesbürger nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im vergangenen Kalenderjahr knapp 90,6 kg und damit 1,1 kg weniger als 2011. Dabei sank der Verbrauch von Joghurt um 0,95 kg. Sauermilch-, Kefir- und Milchmischerzeugnisse sowie Milchmischgetränke waren ebenfalls weniger beliebt als im Vorjahr, der Konsum dieser Produkte ging um 0,7 kg zurück. Mit durchschnittlich 5,64 kg hat auch der Verbrauch von Sahne um 0,06 kg geringfügig abgenommen.
Bei Konsummilch, dem mengenmäßig bedeutendsten Segment, war im Gegensatz dazu insgesamt ein Wachstum zu verzeichnen. Mit 54,64 kg stieg der Pro-Kopf-Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 0,6 kg, wobei dies auf die Zuwächse bei Vollmilch und teilentrahmter Milch zurückzuführen ist. Der Konsum von entrahmter Milch entwickelte sich dagegen auf geringem Niveau rückläufig. Auch Buttermilcherzeugnisse konnten sich mit einem Verbrauch von 1,55 kg je Kopf zunehmender Beliebtheit erfreuen.
Quelle: AMI