Nordmilch: Volle Abnahmegarantie bleibt!

Die bis 2015 erworbene Quote wird für die Geschäftsbeziehung zwischen der Nordmilch und den Erzeugern keine Rolle mehr spielen! Nach dem Auslaufen der Milchquote wird es innerhalb der Nordmilch keine molkereiinterne Quotenregelung geben.

Das berichtet die Nordmilch in ihrer Mitgliederzeitschrift „Meine Milchwelt“. Die Genossenschaft sieht es als Herausforderung an, Absatzmöglichkeiten für die Milch ihrer Mitglieder zu schaffen. Den Milcherzeugern soll künftig die unternehmerische Entscheidung selbst überlassen werden, wie viel Milch sie vermarkten wollen.
Allerdings macht der Konzern klar, dass die bestmögliche Marktverwertung eine genaue Vorhersage der Milchanfuhr erfordert. Je genauer diese prognostiziert werden kann, desto genauer können Produktion und Vertrieb der Rohmilch der besten Marktverwertung zugeführt werden. Deshalb soll die bislang durch die Milchquote kalkulierbare Rohstoffanfuhr künftig durch eine Mengenplanung im Dialog mit den Mitgliedern ersetzt werden. Ab 2013 sollen alle Mitglieder in das Projekt einbezogen werden, um einen möglichst reibungslosen Übergang ins quotenfreie Zeitalter zu gewährleisten. Milcherzeuger, die ihre Produktion schlagartig kräftig ausdehnen wollen, sollen dies künftig aber ohne Einschränkung tun können. Man wolle lediglich im Vorhinein darüber informiert werden, heißt es in der Veröffentlichung.
In der Konzernzentrale in Bremen geht man davon nicht aus, dass die Milchmenge nach 2015 schlagartig explodieren wird. Vielmehr werde die Milchproduktion durch eine mangelnde Flächenverfügbarkeit und/oder Obergrenzen bei der Nährstoffausbringung begrenzt.
Der Nordmilch Konzern ist der größte Milchverarbeiter in Deutschland. Das Unternehmen und seine Tochterunternehmen verarbeiten über ein Sechstel der deutschen Milchmenge. Die Nordmilch verarbeitet rund 4,1 Mrd. kg Milch in 10 Werken (400 Mio. kg Ø Rohstoffeinsatz je Werk). Ca. zwei Drittel der Milch wird zu Käse verdelt. Im Januar 2009 kündigen Nordmilch und Humana ein Joint Venture (Nordcontor) an. In einer gemeinsamen Vertriebsgesellschaft werden seitdem die Vermarktungsaktivitäten beider Genossenschaften gebündelt.