Neues Kombi-Siliermittel für zwei Wirkungsrichtungen

In der Schweiz durchgeführte Untersuchungen attestieren dem Silierzusatz Lasil Dry, das unmögliche möglich zu machen: Sowohl die Milchsäuregärung zu verbessern als auch die Silage vor Nacherwärmung zu schützen.

Siliermittel werden normalerweise entweder zur Verbesserung des Gärverlaufes (Förderung der Milchsäuregärung, Unterdrückung von Buttersäure) oder aber zur Verbesserung der aeroben Stabilität (Vorbeuge von Nachgärung/Nacherwärmung). Optimal wäre ein Siliermittel, das beide Wirkungsrichtungen abdeckt. Diesem Anspruch soll jetzt Lasil Dry gerecht werden. Lasil Dry (Hersteller: Lallemand; Vertrieb: Dr. Eckel GmbH) kombiniert nun homo- und heterofermentative Milchsäurebakterien mit Enzymen. Die homofermentativen Milchsäurebakterien sollen dabei eine intensive, verlustarme Gärung bewirken, die heterofermentativen Bakterien die wärmebildenden Hefepilze in Schach halten. Dadurch soll eine intensive Milchsäuregärung und eine hohe aerobe Stabilität bei der Entnahme vereint werden.
An der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux (Schweiz) wurde die Wirksamkeit von Lasil Dry kürzlich untersucht. In der Studie wurden fünf verschiedene Silagen verwendet:
  • Förderung des Gärverlaufes: Zwei Knaulgras-Luzerne-Mischungen (1. bzw. 2. Schnitt, 30% TS; Häcksellänge 1 bis 2 cm).
  • Verbesserung der aeroben Silagestabilität: Drei gräserreiche Mischungen mit einem hohen Anteil an Weidelgras (1. Bzw. 2. und 3. Schnitt; 40% bzw. 50%TS; Häcksellänge von 1-2 cm)

  • Förderung des Gärverlaufes: Zwei Knaulgras-Luzerne-Mischungen (1. bzw. 2. Schnitt, 30% TS; Häcksellänge 1 bis 2 cm).
  • Verbesserung der aeroben Silagestabilität: Drei gräserreiche Mischungen mit einem hohen Anteil an Weidelgras (1. Bzw. 2. und 3. Schnitt; 40% bzw. 50%TS; Häcksellänge von 1-2 cm)

Das Erntegut wurden jeweils ohne bzw. mit Lalsil Dry (0,5 g plus 200g Wasser/100 kg Futter) behandelt. Einem Teil der drei gräserreichen Mischungen wurde außerdem mit Luprosil (600 g/100 kg Futter) zugegeben.
Die Rohnährstoffe des Ernteguts wurden beim Einsilieren und beim späteren nochmals unmittelbar nach dem Öffnen der Silos analysiert. Überprüft wurden auch die Gärqualität, die Gärgasverluste sowie die Gehalte an Ethanol und Ammoniak. Die aerobe Stabilität wurde anhand von Temperaturmessungen erhoben. Bereits drei Tage nach dem Silieren wurden die Silagen erstmals geöffnet um die pH-Wert Absenkung zu überprüfen. Zur Gesamtberurteilung wurden die beiden Knaulgras-Luzerne-Silos nach 99 Tagen geöffnet, die Silos mit den grasreichen Mischungen nach 56 Tagen.

Ergebnisse Knaulgras-Luzerne-Silage (Förderung des Gärverlaufes):

  • Die Zugabe von Lalsil Dry kurbelte die Milchsäuregärung kräftig an. Bereits nach drei Tagen ließ sich zu eine deutliche Absenkung des pH-Wertes beobachten (1. Schnitt: unbehandelten Silagen: pH 6,5, Lasil Dry: pH 4,8; 2. Schnitt: pH 5,7 bzw. 4,6).
  • Im 1. Aufwuchs waren keien Unterschiede beim Buttersäuregehalt zu erkennen, beim 2. Aufwuchs hatte die mit Lalsil Dry behandelte Silage einen geringeren Buttersäureanteil (2 g/kg TM zu 10 g/kg TM).
  • Bei den behandelten Silage konnte ein geringere Anteil von Ammoniakstickstoff am Gesamtstickstoff nachgewiesen werden.
  • In den mit Lalsil Dry behandelten Silagen fand sich mehr Essigsäure und weniger Milchsäure als in den unbehandelten Silagen. Die hohe Essigsäurebildung führte beim 1. Aufwuchs zu einer Abwertung der Gärqualität. Die behandelte Silage erhielt nur 53 DLG-Punkte, die unbehandelte Silage dagegen 85 DLG-Punkte. Beim 2. Aufwuchs ergabens ich nur noch geringfügige Unterschiede (behandelt: 55 Punkte, unbehandelt: 50 Punkte)
  • Innerhalb des Untersuchungszeitraums von 9 bis 10 Tagen wurde keine Erwärmung der Silagen festgestellt

  • Die Zugabe von Lalsil Dry kurbelte die Milchsäuregärung kräftig an. Bereits nach drei Tagen ließ sich zu eine deutliche Absenkung des pH-Wertes beobachten (1. Schnitt: unbehandelten Silagen: pH 6,5, Lasil Dry: pH 4,8; 2. Schnitt: pH 5,7 bzw. 4,6).
  • Im 1. Aufwuchs waren keien Unterschiede beim Buttersäuregehalt zu erkennen, beim 2. Aufwuchs hatte die mit Lalsil Dry behandelte Silage einen geringeren Buttersäureanteil (2 g/kg TM zu 10 g/kg TM).
  • Bei den behandelten Silage konnte ein geringere Anteil von Ammoniakstickstoff am Gesamtstickstoff nachgewiesen werden.
  • In den mit Lalsil Dry behandelten Silagen fand sich mehr Essigsäure und weniger Milchsäure als in den unbehandelten Silagen. Die hohe Essigsäurebildung führte beim 1. Aufwuchs zu einer Abwertung der Gärqualität. Die behandelte Silage erhielt nur 53 DLG-Punkte, die unbehandelte Silage dagegen 85 DLG-Punkte. Beim 2. Aufwuchs ergabens ich nur noch geringfügige Unterschiede (behandelt: 55 Punkte, unbehandelt: 50 Punkte)
  • Innerhalb des Untersuchungszeitraums von 9 bis 10 Tagen wurde keine Erwärmung der Silagen festgestellt

Ergebnisse gräserreiche Mischnungen (Verbesserung der aeroben Silagestabilität):

  • Mit Lalsil Dry behandelten Silagen des ersten und zweiten Aufwuchses hatten einen tieferen pH-Wert als die unbehandelte Silagen (pH 6,4 zu 4,9 beim 1. Aufwuchs bzw. pH 6,4 zu 5,2 beim 2. Aufwuchs). Beim 3. Aufwuchs (50% TM) kein Effekt mehr festzustellen (pH 5,6 zu 5,5)
  • Die mit Lalsil Dry behandelten Silagen hatten die höchsten Milch- und Essigsäuregehalte.
  • Durch Lalsil Dry wurde der Anteil von Ammoniakstickstoff am Gesamtstickstoff reduziert
  • Die mit Luprosil behandelten Silagen hatten die geringsten Gärgasverluste.
  • Alle Silagen wurde eine sehr gute Gärqualität attestiert (unbehandelt, mit Lasil Dry oder mit Luprosil behandelt) wurden mit mehr als 90 DLG-Punkten bewertet
  • Die unbehandelten Silagen des 1. und 2. Aufwuchses (40% TM) erwärmten sich rasant (+ 10°C über Raumtemperatur). Die mit Luprosil und Lalsil Dry behandelten Silagen des 1. und 2. Aufwuchses erwärmten sich dagegen während des Untersuchungszeitraums nicht.


  • Mit Lalsil Dry behandelten Silagen des ersten und zweiten Aufwuchses hatten einen tieferen pH-Wert als die unbehandelte Silagen (pH 6,4 zu 4,9 beim 1. Aufwuchs bzw. pH 6,4 zu 5,2 beim 2. Aufwuchs). Beim 3. Aufwuchs (50% TM) kein Effekt mehr festzustellen (pH 5,6 zu 5,5)
  • Die mit Lalsil Dry behandelten Silagen hatten die höchsten Milch- und Essigsäuregehalte.
  • Durch Lalsil Dry wurde der Anteil von Ammoniakstickstoff am Gesamtstickstoff reduziert
  • Die mit Luprosil behandelten Silagen hatten die geringsten Gärgasverluste.
  • Alle Silagen wurde eine sehr gute Gärqualität attestiert (unbehandelt, mit Lasil Dry oder mit Luprosil behandelt) wurden mit mehr als 90 DLG-Punkten bewertet
  • Die unbehandelten Silagen des 1. und 2. Aufwuchses (40% TM) erwärmten sich rasant (+ 10°C über Raumtemperatur). Die mit Luprosil und Lalsil Dry behandelten Silagen des 1. und 2. Aufwuchses erwärmten sich dagegen während des Untersuchungszeitraums nicht.



Fazit: Die Wirksamkeit von Lasil Dry wurde für die beiden Wirkungsrichtungen „ Verbesserung des Gärverlaufes“ und „ Verbesserung der aeroben Stabilität“ bestätigt.
Lasil Dry sollte bei mittelschwer silierbarem Futter zur Verbesserung des Gärverlaufs bei Silagen mit TS-Gehalten über 30% (sonst hohe Essigsäurebildung) eingesetzt werden und kann die Stabilität von leicht silierbarem Futter verbessern.