Milch Marker Index

MMI zeigt leichte Erholung der Milcherzeugungskosten

Der aktuelle Milch Marker Index (MMI) wird mit einem Wert von 113 (Januar 2013) angegeben. Er ist zwar leicht gesunken, doch trotz der Entspannung liegt nach wie vor eine eklatante Lücke zwischen Produktionskosten und „Milchgeld“ vor.

Im Durchschnitt des Jahres 2012 lag der Index bei 117 Punkten. Auch die Preis-Kosten-Ratio weist mit 0,84 eine etwas geringere Unterdeckung gegenüber dem Jahr 2012 mit 0,75 auf.
Erklärt werden kann das durch einen leichten Rückgang der zahlungswirksamen Kosten um durchschnittlich 1,57 Cent/kg Milch (von 36,94 auf 35,37 Cent/kg). Gegenüber Januar 2012 ergab sich bis zum Januar 2013 dagegen bei den zahlungswirksamen Kosten ein Anstieg um 1,61 Cent. Nach den Trendberechnungen erfuhren nur die Futterkosten eine leichte Entspannung, weisen aber wie alle anderen wichtigen Betriebsmittel im Vergleich zum Basisjahr 2009 ein anhaltend hohes Niveau auf.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Grundlage der Berechnung des MMI sind die von der EU-Kommission ermittelten und zur Verfügung gestellten INLB-Daten (Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen) sowie Daten des Statistischen Bundesamtes. Das Berechnungsverfahren soll die reinen Produktionskosten abbilden. Ergänzt werden die Produktionskosten durch einen Einkommensansatz. Auf die Einbindung von Opportunitätskosten (Faktorkosten) wird hingegen verzichtet.
Die Preis-Kosten-Ratio für die Milcherzeugung setzt die ermittelten Milcherzeugungskosten ins Verhältnis zu den amtlich erfassten Milcherzeugerpreisen. Diese Ratio ist ein Maß für die Unter- oder Überdeckung und lehnt sich an die in den USA bereits bewährte Milk-Feed Price Ratio" an. Hier werden – im Gegensatz zu den US-Berechnungen - alle kostenwirksamen Bestandteile der Milchproduktion und der Einkommensansatz berücksichtigt und nicht nur die Futterkosten.

Trotz Entspannung  nach wie vor eine eklatante Lücke zwischen Produktionskosten und „Milchgeld“

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(Bildquelle: Elite Magazin)

Nach Ansicht der MEG Milch Board wird damit deutlich: Trotz Entspannung klafft nach wie vor eine eklatante Lücke zwischen Produktionskosten und „Milchgeld“. Die aktuell gute Marktlage und die positive Entwicklung der Milchpreise auf dem Weltmarkt müssten sich nun so schnell wie möglich auf den Milchpreisabrechnungen der Bauern widerspiegeln. Die Notierungen für Milchpulver, Butter und Käse zeigen steil nach oben, der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hob kürzlich die Preise für Frischmilch an. Ursache dafür ist ein (weltweit) rückläufiges Rohstoffangebot, welches auf eine stabile Nachfrage nach Milchprodukten trifft.
Berechnet und publiziert wird der MMI von der MEG Milch Board w. V. Nach eigenen Angaben ist die im Jahre 2007 gegründete Erzeugerorganisation der Milcherbauern die größte ihrer Art in der Bundesrepublik. Die Erzeugerorganisation hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Verkaufs– und Vermarktungsregeln für die Mitglieder aufzustellen.