„Milking“

Milking: YouTube und die verschüttete Milch

Sich Milch über den Kopf schütten und das Video dazu auf YouTube stellen ­– das ist ein neuer Hype namens „Milking“ im Internet. Die Agrarmarkt Austria protestiert mit einem eigenen Clip dagegen.

Je abstruser die Aktion, desto mehr Aufmerksamkeit generiert sie im Internet.
Englische Studenten schütten sich Milch über den Kopf, filmen sich dabei und werden zu Internet-Sternchen. Die Jungs aus Newcastle im Nordosten Englands stehen an der Bahnhaltestelle, vor einer Kneipe oder in der Fußgängerzone, während sie sich literweise Milch über den Kopf gießen. Einen Sinn hat das Video nicht, dafür aber Erfolg. Knapp 620.000 mal wurde Milking Newcastle" bei YouTube bisher angesehen.
Die Schar der Nachahmer findet weltweit kein Ende. Vor allem junge Männer greifen vermehrt zum Milchkarton, um ihn sich über den Kopf zu schütten und das dabei gemachte Video ins Netz zu stellen. Das „Milking“ könnte wie das „Planking“» vor zwei Jahren zum großen Online-Trend werden. Damals hatten hunderte Nutzer Fotos und Videos hochgeladen, auf denen sie steif wie ein Brett (mit dem Gesicht nach unten und den Armen an die Seite gepresst) etwa auf Waschbecken, Stühlen oder Geländern lagen.

AMA kritisiert Internet-Trend

Aber: Mit dem Essen spielt man nicht. Und so trat die Agrarmarkt Austria (AMA) auf den Plan. Für Peter Hamedinger, Milch-Manager bei der Agrarmarkt Austria (AMA), ist das „ein äußerst seltsamer Umgang mit dem wertvollen Lebensmittel Milch“. In Zeiten, in denen ohnehin viel zu viele Lebensmittel im Müll landeten, sei schon zu hinterfragen, wenn Milch einfach verschüttet werde.
Außerdem hat die AMA prompt reagiert und ihrerseits einen Clip zum „True Milking“ produziert, in dem ein junger Mann einen Liter Milch zielsicher in seinen Mund leert. „Wir wollen diesem seltsamen Internet-Trend eine adäquate Antwort geben“, betonte Hamedinger.
Auch vom deutschen Milchindustrieverband MIV wurde Kritik am Milking" geübt: Das Milking widerspricht einem ethisch und moralischen Umgang mit dem wertvollen Rohstoff und vielseitigen Lebensmittel Milch., so Dr. Björn Börgermann, Referent des MIV. Die Vergeudung eines mit viel Aufwand produzierten und hergestellten tierischem Lebensmittel sei, gerade unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit und zunehmender Ressourcenknappheit, zu verurteilen.

Das Original: „Milking“-Video der Studenten aus Newcastle:


 
Die Reaktion: Das AMA-Video aus Österreich: