Milchpreise lassen sich jetzt langfristig absichern!

Das Angebot kommt von der neuen Handelsplattform Dairy Trading Online" (DTO), einem Joint Venture des Agrarinformationsdienstes DCA (Dienstencentrum Agrarische Markt) und dem Milchbroker Steegro.
DTO hat dazu jetzt ein Milchpreis-Garantiezertifikat eingeführt (OTC-Derivat: over the counter). Mit diesem Zertifikat können Milcherzeuger sich eine bestimmte Milchmenge (es muss nicht die gesamte Produktionsmenge sein) zu einen festen Preis absichern. Und so funktioniert's:
Sinkt der Referenzpreis der Molkerei (z.B. FrieslandCampina) unter den vereinbarten Garantiepreis ab, erhält der Milchviehhalter die Preisdifferenz ausgezahlt. Allerdings muss der Milcherzeuger aber den Mehrerlös zahlen, der ihm entsteht, sofern der Auszahlungspreis der Molkerei den vereinbarten Festpreis übersteigt. Dieser Unterschied zwischen dem Molkerei- und dem Festpreis wird jeden Monat neu ermittelt (Übersichten 1 und 2).

Milcherzeuger können Zertifikate für ein Volumen von je 50.000 kg Milch erwerben (4,41 % Fett und 3,47 % Eiweiß). Die Laufzeiten variieren je nach Angebot und Nachfrage, die maximale Laufzeit beträgt jedoch ein Jahr. Bislang bietet DTO eine Absicherung auf Basis des Garantiepreises von FrieslandCampina. Demnächst sollen aber auch andere Molkereien mit aufgenommen werden. Die Milch wird unabhängig von dem Abschluss eines Zertifikats immer an den eigenen Verarbeiter geliefert. Theoretisch wäre es denn deshalb auch möglich, an eine Molkerei A zu liefern, aber den Auszahlungspreis der Molkerei B als Basis zur Festpreisabsicherung heranzuziehen.

Keine versteckten Kosten

Versteckte Kosten entstehen den Milcherzeugern keine, laut der Handelsplattform DTO deckt diese ihr eigenes Risiko über die Verträge mit den Milchverarbeitern ab und streicht nach eigenen Aussagen nur eine kleine Marge ein. Diese sind in den Festpreisen bereits eingerechnet.
FrieslandCampina hat inzwischen seinen Mitgliedern die Nutzung der Zertifikate frei gestellt. Man sehe den eigenen Garantiepreis eigentlich schon als ausreichend an, um das Risiko zu decken, wird die Molkerei zitiert.