Milch: 70 oder 50 Prozent aus dem Kraftfutter?

Die Futterkosten sind neben Kosten der Bestandsergänzung der größte Kostenblock in der Milchviehhaltung. Es sind jedoch nicht nur die Ernte- und Silierkosten, sondern auch die Qualität des Grundfutters und die daraus ermolkene Milch, die die Höhe dieses Kostenblocks beeinflussen. Nicht zu vernachlässigen sind dabei auch die Kosten der Futtervorlage, also die Strecke vom Silo zum Trog.

Die Kosten des Grundfutters, das eine Milchkuh frisst, belaufen sich auf durchschnittlich 498 Euro pro Jahr. Aber nicht jede Kühe wandelt das ihr vorgelegte Futter auch in die gleiche Menge Milch um.
Betriebszweigauswertungen aus Hessen haben ergeben, dass das obere Viertel der Betriebe knapp 50 % der Milch aus dem Grundfutter produziert, beim unteren Viertel besteht dieser Anteil nur aus knapp 30 % – das bedeutet, dass  theoretisch etwa 70 % der Milch in diesen Betrieben aus Kraftfutter produziert wird.

Futtervorlage kostet durchschnittlich 15.000 Euro

Zu den Grundfutter-Herstellungskosten kommen die Kosten der Futtervorlage, die je nach betrieblicher Struktur in Hessen zwischen  4.600 und 35.500 Euro im Jahr (durchschnittlich 15.000 Euro) betragen. Sie machen zwischen 10 und 27 % (durchschnittlich 18 %) der gesamten Grundfutterproduktion aus. Umgerechnet auf den Liter ECM sind dies 1,0 bis 3,3 Cent (durchschnittlich 2,1 Cent).