European Dairy Farmers
Mehr Milch und geringere Kosten
Ein großer Teil der europäischen Milcherzeuger hat auf die Milchkrise mit einer Senkung der Kosten bei gleichzeitiger Leistungssteigerung reagiert. Hier finden Sie die Ergebnisse der neuesten Auswertungen der European Dairy Farmer (EDF).
Break even point II sinkt
Allerdings war die Spanne sehr groß. Vor allem die irischen und tschechischen Milchviehbetriebe zeigten besonders gute Ergebnisse (26 Ct bzw. 28,7 Ct/kg ECM). Während die Franzosen und Niederländer hinter den guten Zahlen der übrigen EU-Betriebe zurückblieben (38 Ct bzw. 40 Ct/kg ECM, siehe Übersicht 1). Die niederländischen Milchviehbetriebe waren auch die einzige EDF-Gruppe innerhalb der EU, bei denen der Break even point II seit 2013 nicht gesunken, sondern angestiegen ist. Eine verheerende Situation im Hinblick auf die niedrigen Erzeugerpreise der vergangenen zwei Jahre. Vor allem aber stachen die schwedischen EDF-Betriebe hervor, die in den vergangenen drei bis vier Jahren ihren Break even point um sage und schreibe 11 Ct/kg ECM senken konnten.
Land (Betriebe) |
2012/13 |
2013/14 |
2014/15 |
2015/16 |
Schweden (17) |
43 |
40 |
36 |
32 |
Dänemark (11) |
41 |
39 |
35 |
35 |
Belgien (19) |
40 |
40 |
37 |
35 |
Frankreich (15) |
40 |
40 |
39 |
38 |
Niederlande (25) |
38 |
39 |
41 |
40 |
Spanien (12) |
36 |
37 |
35 |
32 |
Großbritannien (13) |
35 |
36 |
39 |
35 |
Deutschland (16) |
33 |
35 |
33 |
32 |
Irland (9) |
29 |
30 |
26 |
26 |
Kosten deutlich gesunken
- Marktentwicklungen (niedrigere Preise für Futter, Dünger und Treibstoff);
- reduziertem Aufwand für Maschinen (weniger Ersatzinvestitionen);
- dem Wegfall der Quote (Eine Ausnahme bildet hier Itallien mit der Käsequote (PDO) und Frankreich (Einschränkungen durch Molkereien));
- sowie einer signifikant höheren Milchleistung der Kühe (Übersicht 2)
2. Milchleistung der EDF-Betriebe
- Marktentwicklungen (niedrigere Preise für Futter, Dünger und Treibstoff);
- reduziertem Aufwand für Maschinen (weniger Ersatzinvestitionen);
- dem Wegfall der Quote (Eine Ausnahme bildet hier Itallien mit der Käsequote (PDO) und Frankreich (Einschränkungen durch Molkereien));
- sowie einer signifikant höheren Milchleistung der Kühe (Übersicht 2)
Durch die höhere Milchleistung pro Kuh tendierte die Produktivität der Arbeit, der Fläche sowie des Kapitals leicht nach oben (nicht signifikant). Als Beispiel zeigt sich hier die pro Hektar ermolkene Milchmenge (kg ECM/ha), die in den vergangenen drei bis vier Jahren von 13.467 auf 13.910 kg ECM/ha anstieg. Wohingegen der Ressourceneinsatz pro Kuh gleich blieb. So benötigten die Milcherzeuger im Jahr 2012/13 0,61 ha pro Kuh, im Zeitraum 2015/16 0,62 ha (Übersicht 3).
2012/13 |
2013/14 |
2014/15 |
2015/2016 |
|
Milchleistung/Kuh* |
8.582 |
8.759 |
8.921 |
9.103 |
Arbeitsstunden/Kuh |
40 |
40 |
40 |
39 |
kg ECM pro Arbeitsstunde |
214 |
218 |
216 |
230 |
Fläche (ha) pro Kuh |
0,61 |
0,62 |
0,62 |
0,62 |
kg ECM/ha |
13.467 |
13.484 |
13.848 |
13.910 |
Kapital in Gebäude, Anlagen, Maschinen pro Kuh |
3.153 |
3.305 |
3.438 |
3.226 |
kg ECM pro 1000 kg gebunden in Gebäude, Anlagen, Maschinen |
2.664 |
2.608 |
2.709 |
2.836 |
Herdengröße |
160 |
165 |
169 |
188 |
*Der Break even Point ergibt sich aus den Gesamtkosten minus der realisierten Nicht-Milcherlöse und ist ein Indikator für die langfristige, betriebliche Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebes aufgrund seiner Kostenstruktur.
Quelle: Daten European Dairy Farmers, Steffi Wille-Sonk
Bearbeitet: Ostermann-Palz