DLG Spitzenbetriebe

Leistungsstark, groß und erfolgreich!

677.000 Milch pro Arbeitskraft, Zellzahlen von 140.000 Zellen im Durchschnitt und das bei einer hohen Lebensleistung von über 38.000 Liter pro Kuh – die Kennzahlen der besten Milchprofis in Deutschland zeigen, was heute in modernen Milchviehbetrieben schon möglich ist.

162 Kühe mit einer Milchleistung von über 9.300 kg ECM, durchschnittlich 1,4 Mio. kg Milch ­– wer im Arbeitskreis der Spitzenbetriebe mitarbeiten will, der muss schon mit Größe und Leistung zu beeindrucken wissen. Über 200 der 249 Milchviehbetriebe arbeiten denn auch mit Fremdarbeitskräften. Die Unternehmer sind in der Regel wachstumsorientiert, die Herdengröße legte im Auswertungszeitraum um 5,4 % zu.

Region

Nord

Ost

West

Süd

Bundesland

SH, NI

BB, ST, TH, MV

NRW, RP, HE

BW, BY

Herdengröße

198 (+12)

396 (+45)

151 8+39

108 (+4)

Milchleistung

9675

8795

9629

8941

Milchmenge

1,9 Mio (+80.000)

3,5 Mio. (+500.000)

1,4 Mio. (+54.000)

1,0 Mio (+42.000)

Trotz gestiegener Kosten konnten die im DLG-Arbeitskreis Spitzenbetriebe im Auswertungsjahr 2011/12 den zweitbesten Unternehmergewinn der letzten zehn Jahre erzielen. Als Saldo aus Leistungen und Produktions(voll)kosten ergab sich für das Auswertungsjahr 2011/12 ein Plus von 1,9 ct/kg, das sind 0,2 ct mehr als im Vorjahr. Die Vollkosten der Milchprofis lagen bei 41,0 ct/kg. Tatsächlich kostete den Milchviehbetrieben die Produktion eines Liters Milch jedoch 31,9 Cent (Vollkosten abzüglich kalkulatorischen Faktorkosten in Höhe von 9,1 ct). Aus den Ergebnissen lässt sich eine Arbeitsentlohnung von knapp 18 € pro Familien-Akh und eine Kapitalverzinsung von  rund 6 % ableiten.
Das gute Ergebnis ist unter anderem auch auf die positive Situation auf den Milch- und Futtermittelmärkten im 2. Halbjahr 2011 zurückzuführen. Erst nach der Jahreswende 2011/12 explodierten die Kraftfutterpreise (+ 55 %), während gleichzeitig die Milchpreise absackten (-14 %).

Erfolgsfaktoren

Die Auswertung zeigt ganz deutlich, dass eine erfolgreiche Milcherzeugung nicht an eine Region oder Kuhrasse gekoppelt ist. Die großen Unterschiede zwischen dem erfolgreichsten (+ 25 %) und dem gegenständigen Viertel (- 25 %) liegt in der besseren Produktionstechnik (Leistung/Fruchtbarkeit/Nutzungsdauer) sowie in einer höheren Flächen- und Arbeitseffizienz. So erzeugt das erfolgreichste Viertel knapp 20.000 kg Milch pro Hektar Futterfläche, während das gegenständige Viertel nur die Hälfte erreicht. Ähnlich sieht es auch bei der Arbeitsproduktivität aus.

Ø

+ 25 %

- 25 %

Lebensleistung

kg ECM/Kuh

30.381

38.000

24.000

ber. Reprorate

%

28,7

20,0

38,0

Nutzungsdauer Abgangskühe

Mon

39,0

48,0

31,0

Zellzahl

Zellen/ml

201.000

140.000

265.000

Totgeburten

%

5,5

0,0

10,0

Produktivität

kg ECM/AK

507.000

677.000

342.000

Quelle: Dr. Gerhard Dorfner; Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft; München
(in: DLG Mitteilungen 4/2013)