Lassen Sie die Futterkosten nicht davon laufen!

Betriebswirtschaftliche Auswertungen zeigen immer wieder, dass die Futterkosten den größten Kostenblock bilden. In Zeiten geringer Milchpreise sollte deshalb die Fütterung regelmäßig überprüft werden. Oft lassen sich hier noch Einsparungen vornehmen. Doch wo ansetzen?

Weniger Kraftfutter zuteilen? Auf „teure“ Zusatzfuttermittel verzichten? Bevor Sie hier den Rotstift ansetzen, sollten Sie zunächst überprüfen, wie effizient ihre Kühe die ihnen vorgelegte Futterration (Nährstoffe) in Milch umsetzen. Ein guter Parameter zur Überprüfung der Futterverwertung ist die Berechnung der Futtereffizienz. Dazu wird einfach die Fett und Eiweiß korrigierte Milchmenge (kg FECM) durch die von den Kühen aufgenommene Trockenmasse geteilt.
Beispiel: Im Durchschnitt geben die Kühe 26,8 kg Milch (FECM) und fressen 19,7 kg TM. Die Futtereffizienz beträgt demnach 1,36 (26,8 kg Milch ÷ 19,7 kg TM = 1,36). Konkret bedeutet dies, dass die Kühe aus jedem Kilo Trockenmasse 1,36 Liter Milch produzieren. Zu wenig, so Mike Hutjens, Fütterungsspezialist der Universität Illinois. 

1,5 Liter Milch pro kg Trockenmasse

Optimal ist ein Korridor zwischen 1,4 und 1,6. Ursachen für eine zu niedrige Futtereffizienz sind z.B.:
  • Zuviel Faser- und Rauhfutteranteile in der Ration (geringe Verdaulichkeit)
  • Wenig schmackhafte Silage (geringe Gärqualität)
  • Azidose: Im sauren Milieu können die Pansenmikroben nicht optimal arbeiten.
  • Hitzestress: Es werden vermehrt Nährstoffe zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen benötigt.

  • Zuviel Faser- und Rauhfutteranteile in der Ration (geringe Verdaulichkeit)
  • Wenig schmackhafte Silage (geringe Gärqualität)
  • Azidose: Im sauren Milieu können die Pansenmikroben nicht optimal arbeiten.
  • Hitzestress: Es werden vermehrt Nährstoffe zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen benötigt.

Ist die Futtereffizienz zu gering, sollte über eine Gruppenfütterung nachgedacht werden. Oft ist es sinnvoll (kostengünstiger) statt einer Ration für alle, zwei Rationen, eine für die Frischmelker und eine für die Altmelker zusammenzustellen. Leistungsstarke Kühe können in der ersten Laktationsphase aus jedem Kilo Futter auch schon mal 1,8 kg Milch melken.
Lassen die Stallverhältnisse oder die Herdengröße keine Gruppenfütterung zu, kann alternativ kann auch eine aufgewertete Futtermischung (TMR) energetisch etwas zurückgenommen und stattdessen vermehrt Kraftfutter individuell zugeteilt werden.
Theoretisch ist es auch möglich, die Kühe etwas knapper zu halten ("auf Diät zu setzen"). Verringert sich in der Folge die Milchleistung nicht, nimmt die Futtereffizienz zu und die Futterkosten sinken. Fütterungsberater haben allerdings festgestellt, dass es betriebweirtschaftlicher sinnvoller ist, durch z.B. ei optimiertes Futtertisch-Management die Milcheistung zusteigern (bei unveränderter TM-Aufnahme).
In aller Regel nimmt die Futtereffizienz mit steigender Verdaulichkeit der Futtermischung zu. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, Pansenpuffer, Hefekulturen oder andere Zusatzstoffe in die Ration aufzunehmen. Doch dies alles wird nicht zum Erfolg führen, wenn das Grundfutter nicht hochverdaulich ist (frühzeitiger Schnitt, Erntekette abstimmen, eventuell Silierzusätze zugeben). In einer hohen Verdaulichkeit der Silagen liegt der Schlüssel zum Erfolg!