Klauenpflege zahlt sich aus

Das regelmäßige Klauenschneiden lohnt sich! Kühe geben nach der Klauenpflege bis zu 0,5 kg mehr Milch pro Tag. Dies belegt eine neue Studie aus Norwegen.

Ziel dieser Studie war es Zusammenhänge zwischen Lahmheiten, Verletzungen am Tarsus und an der Klaue mit der Milchleistung zu vergleichen. Dazu wurde die Milchleistung vor und einem Monat nach einer Klauenpflege verglichen. An der Studie teilgenommen haben norwegische Rotviehkühe aus 55 Anbinde- und 57 Boxenlaufställen. Jegliche Klauenverletzungen der Färsen und Kühe, die mindestens schon ein Kalb hatten oder 30 Tage vor der ersten Abkalbung standen, wurden dokumentiert (insgs. 2.500 Kühe). Im Durchschnitt hatten die Herden eine Milchleistung von 6.286 kg. Zur Bewertung der Klauenschäden wurden Klauen mit einem Wert von 0 bis 3 gescored (0=keine Schäden, 3=schwere Schäden).

Ergebnisse:

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(Bildquelle: Elite Magazin)

Kühe in der ersten Laktation und Mehrkalbskühe gaben nach einer Klauenpflege bis zu 0,47 kg bzw. 0,51 kg (+/- 0,15 kg) mehr Milch als Kühe deren Klauen nicht geschnitten wurden. Interessant war, dass Kühe die am Tarsus verletzt waren, unter Klauenfäule, weiße Linie Defekt oder Sohlengeschwüre litten, vor der Klauenbehandlung durch eine höhere Milchleistung auffielen als Kühe mit gesunden Fundamenten. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass Kühe mit einer hohen Milchleistung empfänglicher für Lahmheiten sind.
An Montellaro erkrankte Kühe, hatten dagegen eine geringere Milchleistung als Kühe ohne Montellaro. Färsen mit Anomalien an den Klauen, wie Zwangklauen gaben im Vergleich zu gesunden Tieren ebenfalls weniger Milch.
Quelle:
Å. M. Sogstad, O. Østerås, T. Fjeldaas und A. O. Refsdal
Bovine Claw and Limb Disorders at Claw Trimming Related to Milk Yield
Journal of Dairy Science