Kein Platz für eine neue Mengenregulierung

Für eine Nachfolgeregelung zur Milchquote ist kein Platz. Die Milchindustrie sei sich sicher, dass die Nachteile eines freiwilligen Mengenbegrenzung die Vorteile überwiegen würden. Das betonte der Milchindustrie-Verband (MIV) bei der diesjährigen Jahrestagung.

Das der Milchindustrie-Verband (MIV) keinen Platz für eine Nachfolgeregelung zur Milchquote sieht, betonte bei der MIV-Jahrestagung in Leipzig der stellvertretende Verbandsvorsitzende Hans Holtorf: Die Milchquote habe 30 Jahre lang nicht funktioniert, warum sollte man es nun wieder versuchen?

Die Nachteile einer freiwilligen Mengensteuerung überwiegen deren Nutzen

Europa habe als eine der letzten großen Regionen die Milchproduktion freigegeben. Die potenten Mitwettbewerber am Weltmarkt wie Neuseeland, USA oder Australien hätten sich längst von einer Mengenbegrenzung in jedweder Form verabschiedet. Laut dem MIV verfolgt die Milchindustrie die Diskussion in Deutschland über einen freiwilligen Mengenverzicht gegen Erstattung „mit Interesse“. Man sei sich jedoch sicher, dass die Nachteile einer solchen Regelung deutlich deren Nutzen überwiegen würden. Zudem mache es wenig Sinn, in einem gemeinsamen EU-Binnenmarkt ohne Grenzen über nationale Maßnahmen nachzudenken.
Die alte Milchquotenregelung habe den deutschen Milcherzeugern viel Geld gekostet, stellte der MIV außerdem fest. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen gehe von wenigstens 15 Mrd. Euro aus. Alleine nach dem letzten Quotenjahr seien die deutschen Milcherzeuger mit mehr als 300 Mio. Euro belastet worden. Holtorf sprach sich dafür aus, gemeinsam nach vorne zu schauen und die Märkte im Blick zu behalten. Die Milchquote gehöre der Vergangenheit an. (AgE)