Milchquotenbörse

Im Westen ein Cent weniger, im Osten ein Cent mehr

Im Westen hat sich bei der 31. Milchbörse am 2. April 2012 der Handelspreis um einen Cent auf 12 Cent je kg verringert. Im Osten stieg der Handelspreis um einen auf 4 Cent je kg. Der gewogene Durchschnittspreis für Deutschland wird mit 11 Cent je kg Quote angegeben. Während im Norden mehr Quote gesucht als angeboten wurde, übertraf im Süden das Angebot die Nachfrage.

Im Übertragungsbereich West haben 3.793 Milcherzeuger Lieferrechte nachgefragt, 2.846 haben Quoten angeboten. Die abgebenden Betriebe haben im Durchschnitt 73.660 kg Milch angeboten, die aufnehmenden Betriebe 66.814 kg nachgefragt.  Insgesamt konnten 70,6 % der nachgefragten Menge gehandelt werden. Sowohl Angebot (- 17 Mio. kg) und Nachfrage (-110 Mio. kg) fielen deutlich geringer aus als noch beim letzten Handelstermin im November 2011. Im Vergleich zur Quotenbörse vom April 2011 sank das Angebot um rund 148 Mio. kg (- 41 %), nachgefragt wurden 136 Mio. kg weniger Quote (- 31 %).

Deutschland

Ost

West

Preise

Ct/kg

11

4

12

Gehandelte Menge

Mio. kg

204,2

25,3

178,9

angeboten

Mio. kg

210,5

27,4

183,1

nachgefragt

Mio. kg

293,2

39,8

253,4

Anbieter

Anz. ges.

2892

46

2.846

Nachfrager

Anz. ges.

3918

125

3.793

Der Nachfrageüberhang im Westen ist bis auf 70,3 Mio. kg Milch zusammengeschrumpft. Allerdings stellt sich das Bild, je nach Region, sehr unterschiedlich dar. Im Norden und Westen wurde erneut deutlich mehr Quote nachgefragt als angeboten wurde (S.-H./Nds.: +62,9 Mio. kg; NRW: + 23,9 Mio. kg) – ein Indiz für das starke „Milchwachstum“ in diesen Regionen.
Im Süden scheinen die größten Wachstumsschritte erstmal abgeschlossen, in Bayern ergibt sich ein Angebotsüberhang von 19,4 Mio. kg, in Baden-Württemberg halten sich Angebot und Nachfrage in etwa die Waage (1,99 Mio. kg Nachfrageüberhang). Das nachlassende Interesse auf der Nachfragerseite (- 2.708 Betriebe bzw. -42 %) trotz der in diesem Jahr zu erwartenden Quotenüberlieferung, ist denn auch vor allem durch die Entwicklung im Süden (kleinere Betriebe hören auf, gebremstes Wachstum der „Überbleiber“) zu erklären.

Im Osten erstmals wieder Nachfrage höher als Angebot

Im Handelsgebiet Ost errechnet sich bei dieser Handelsrunde aufgrund der geringen Angebotsmenge (27,5 Mio. kg) im Vergleich zur nachgefragten Menge von 39,8 Mio. kg erstmals ein Nachfrageüberhang. Die Anzahl der Nachfrager in Deutschland hat sich im Vergleich zum Apriltermin erhöht. Mit Ausnahme von Thüringen (-1,7 Mio. kg) und Brandenburg (+ 109.000 kg) übertraf in Mecklenburg-Vorpommern (+ 4,47 kg), in Sachsen (+ 4,19 Mio. kg) und in Sachsen-Anhalt (+ 5,28 Mio. kg) das Angebot die Nachfrage deutlich.

Quote wandert weiter in den Norden

Wie auch schon in den letzten Handelsterminen haben die süddeutschen Bundesländer erneut Milchquote Richtung Norden abziehen lassen müssen. Niedersachsen und Schleswig-Holstein konnten einen Zuwachs von 28 Mio. kg verbuchen. Baden-Württemberg und Bayern haben erneut verloren (-1,5 bzw. -21,9 Mio. kg).

Quotensaldo, in Mio. kg

Übertragungsgebiete

Nov 08

Apr 09

Jul 09

Nov 09

Apr 10

Jul 10

Nov 10

Apr 11

Jul 11

Nov 11

Apr 12

insgesamt

Baden-Württemberg

8,2

-2,4

0,1

-5,1

-8,8

-8,6

-5,4

-10,1

-1,5

-2,2

-1,5

-37

Bayern

0,3

9,2

-5,9

-7,4

-12,2

-38,8

-16,2

-38,8

-21,9

-25,3

-21,9

-179

Niedersachsen 1)

1,4

-17,1

-7,9

4,4

27,1

54,5

21,7

61,3

28,2

27,2

28,2

229

Nordrhein-Westfalen

0,6

6,7

16,5

13,7

2,7

2

4,2

8,7

0,5

4,9

0,5

61

Hessen

-3,1

0,1

-5,1

-4,2

-8,6

-5,9

-5,7

-10,3

-3,7

-2,5

-3,7

-53

Rheinland-Pfalz 2)

-1,1

3,4

2,3

-0,5

-0,3

-3,1

1,4

-2,9

-1,6

-2

-1,6

-6

Brandenburg

2,5

0,5

1,9

-6

-0,6

-0,13

-0,75

3

2,1

0,12

2,1

5

Mecklenburg-Vorpommern

-0,9

-1

1,3

17,1

1,5

3

8,3

6,8

13,7

-0,11

13,7

63

Sachsen

-1,4

2,8

0

-2,7

-2,6

-0,24

-8,3

-9

-7,3

4,2

-7,3

-32

Sachsen-Anhalt

1,1

-3

-2,1

-7

1,8

-4,3

-2,8

-2,2

0,2

1,1

0,2

-17

Thüringen

-1,3

0,7

-1,2

-1,3

-0,2

1,2

3,5

-0,7

-8,7

-5,4

-8,8

-22

1

Im Übertragungsbereich Ost konnte der Milchstandort Ost, Mecklenburg-Vorpommern (ca. 3 Mio. kg) gewinnen. Aber auch Hessen und Rheinland-Pfalz mussten Quoten abgeben. Im Übertragungsgebiet Ost konnte Brandenburg diesmal leichte (+ 1,2 Mio. kg), Mecklenburg-Vorpommern erneut größere (+ 13,7 Mio. kg) Zuwächse erzielen.
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(Bildquelle: Elite Magazin)