Hochwald erfindet sich neu
"Wir hatten wir uns mehr vorgenommen und die selbst gesteckten Ziele nicht erreichen können", selbstkritisch kommentierte der Hochwald-Chef Dr. K.H. Engel den Konzernabschluss 2011 – und das, obwohl das Molkereiunternehmen den bisher höchsten Umsatz erzielt hat. Die Milcherzeuger scheint's nicht zu stören, der Zulauf ist groß.
Die Steigerung auf den bisher höchsten Umsatz von 1.257,2 Mio. Euro – rund 8 % mehr als im Vorjahr – ist vor allem auf die positive Exportentwicklung zurückzuführen. Insbesondere der Umsatz mit Drittländern entwickelt sich sehr gut. Hier wurden bereits 150 Mio. Euro erlöst.
2011 |
2010 |
2009 |
||
Milchanlieferung |
Mio. kg |
2.047,20 |
2.012,6 |
1.980,8 |
Hochwald Milchlieferanten insgesamt: (Jahresdurchschnitt) |
Anzahl |
5.649,00 |
5.991,0 |
6.361,0 |
davon: Erbeskopf Eifelperle Milchlieferanten |
Anzahl |
4.367,00 |
4.627,0 |
4.943,0 |
Anlieferungsmenge je Lieferant der Muttergenossenschaft |
Tsd. Kg |
368,20 |
339,4 |
314,9 |
Gesamtumsatz |
Mio. € |
1.257,20 |
1.162,5 |
1.058,0 |
Anlagevermögen |
Tsd. € |
113.681,00 |
113.623,0 |
120.178,0 |
Bilanzsumme (Konzern) |
Tsd. € |
353.819,00 |
339.744,0 |
325.860,0 |
Eigenkapital |
Tsd. € |
126.506,00 |
123.229,0 |
120.439,0 |
Investitionen (ohne Finanzanlagen) |
Tsd. € |
20.247,00 |
15.712,0 |
12.634,0 |
Milchgeldauszahlung |
Mio. € |
700,00 |
612,2 |
503,1 |
Milchauszahlungspreis bei Molkereidurchschnitt (inkl. MwSt.) |
Ct/kg |
37,92 |
34,00 |
28,26 |
Aus den Hochwald Nahrungsmittel-Werken wird Hochwald Foods
Neu ist auch der Schriftzug über den Werkstoren: Die Erbeskopf Eifelperle eG firmiert jetzt unter Hochwald Milch eG, aus den Hochwald Nahrungsmittel-Werken wird Hochwald Foods GmbH. So soll sichergestellt werden, dass Mutter- und Tochtergesellschaft Hochwald Milch eG und Hochwald Foods GmbH künftig in der Außendarstellung harmonieren. Auch hofft man auf dem internationalen Parkett besser wahrgenommen zu werden.
Die Kapazität des Werks Thalfang wird in einem zweiten Erweiterungsschritt nochmals erhöht. Im Werk Erftstadt, in dem u.a. Sprühsahne und Kondensmilch in Portionspackungen und Weichpackungen produziert wird, wird ebenfalls in die Kapazität investiert. In Hünfeld, dem Käsewerk des Unternehmens, wird die Kapazität auf mehr als 400 Mio. kg Milchverarbeitung pro Jahr erweitert. Außerdem beschäftigt man sich derzeit intensiv mit der Verwertung der damit wachsenden Molkemengen. „Die Investitionen im Zukunftskonzept werden sich langfristig auszahlen und es ermöglichen, dauerhaft einen überdurchschnittlichen Milchpreis für unsere Mitglieder zu erwirtschaften“, so Engel weiter.
Neue Vetriebsniederlassung in Dubai
Das gemeinsam mit Solarec neu gegründete Tochterunternehmen AHL Distribution S.A. hat zum 1. Juni 2012 den Geschäftsbetrieb aufgenommen und konzentriert sich auf den Vertrieb von Produkten beider Unternehmen in den Ländern Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Luxemburg. Von der neuen Allianz erhofft man sich in Thalfang einen besseren Zugang zum französisch sprachigen Markt
Außerdem wird die Vertriebsgesellschaft Hochwald Foods DMCC in Dubai gegründet. Ziel dieser Vertriebsniederlassung ist die bessere Marktdurchdringung auf den für die Unternehmensgruppe wichtigen Märkten der arabischen Halbinsel sowie ein besserer Marktzugang zu den Wachstumsmärkten in Afrika und Asien über das internationale Drehkreuz Dubai. Für Dubai habe man sich bewusst entschieden, da hier (Naher Osten/Arabien/Nordafrika) – im Gegensatz zu China – mit einer langfristig nachhaltigen Entwicklung zu rechnen sei. Auch der Aufbau einer eigenen Molkerei scheint nicht ausgeschlossen. Das haben wir auf dem Radar." Erste Sondierungsschritte in diese Richtung soll ein internationaler Marktentwickler machen, der seit Kurzem im Unternehmen tätig ist.
50 Mio. Liter Milch jetzt, weitere Milchmengen in Anwerbung
Zugeneigt ist man aber auch einer Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Engel: „Derzeit gibt es in der deutschen und auch in der europäischen Milchwirtschaft eine große Offenheit für Joint Ventures und Kooperationen. Wir werden den Strukturprozess auch in Zukunft aktiv gestalten. Wir sind offen für Joint Ventures und Kooperationen.“ Von besonderem Interesse sind dabei Käsespezialisten, denn die Ausweitung der Käseherstellung steht ganz oben auf der Proritätenliste.