European Dairy Farmers-Kongress 2015

Gutes Liquiditäts-Management ist lebenswichtig

Der 25. Kongress der European Dairy Farmers (EDF) fand vom 24. bis 26. Juni in diesem Jahr in Rostock statt. Besonders interessant bei dem Treffen von Milcherzeugern aus Europa und der übrigen Welt, ist die EDF-Produktionskosten-Analyse. Sie erlaubt es die Wettbewerbsfähigkeit bzw. Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung in den verschiedenen (EU)-Ländern annähernd zu vergleichen.

Nach Schweden (2013) und der Schweiz (2014) trafen sich die European Dairy Farmers 2015 in Mecklenburg-Vorpommern. Die EDF-Präsidentin Katrine Lecornu begrüßte die rund 380 Mitglieder des internationalen Abeitskreises, die sich durch ein offenes und vorwärtsorientiertes Denken und Handeln" auszeichnen. Diese Eigenschaften sind wichtig für Milcherzeuger, die ihre Betriebe zukunftsfähig entwickeln und halten wollen.
Das Gros der Gedanken bei diesem Treffen in Zeiten erneut niedriger Milchpreise und volatiler werdenen Märkten und Produktionsbedingungen galt der Frage, wie die Betriebe unter diesen Bedingungen erfolgreich bestehen können? Liquiditäts-Management, Organisation und Investitionen, die sich mit Wachstum in Milchleistung und/oder Betriebsgröße bezahlt machen, sind Stichwörterdie während des Kongresses immer wieder gefallen sind.
EDF

(Bildquelle: Elite Magazin)

Die European Dairy Farmers sind ein unabhängiger, unpolitischer Club für Milcherzeuger aus ganz Europa sowie einigen Nicht EU-Ländern wie der Schweiz, Kanada, Australien, Neuseeland und den USA. Gegründet wurde der englischsprachige Club im Jahr 1990 in Stoneleigh, England. Leitmotiv der Mitglieder ist es, gegenseitig Wissen und Erfahrungen auf internationaler Ebene auszutauschen sowie sich zu vergleichen (benchmarken). Der EDF ist also wie ein großer, internationaler Arbeitskreis. Feste Bestandteile sind dabei ein Produktionskosten-Vergleich (Costs of Production comparison, CoP), eine Milcherzeuger-Befragung (EDF Snapshot) und ein internationaler Milchpreis-Vergleich (Milk Price comparison).

Die Ergebnisse des EDF Produktionskosten-Vergleichs (CoP) 2013/2014:

277 Betriebe stellten ihre betriebswirtschaftlichen Daten aus dem Wirtschaftsjahr 2013/2014 für die Auswertung zur Verfügung, 12 davon wirtschaften ökologisch. Die Herdengröße der Betriebe reichte dabei von 17 bis 4.299 Kühen pro Betrieb, 50 Prozent der Betriebe hielten  dabei weniger als 159 Kühe. Die Milchablieferung pro Betrieb reichte von 70,3 t bis zu 23.295 t, wiederum 50 % der Betriebe lieferte weniger als 1.330 t Milch. Die meisten Daten stammen mit jeweils 33 Betrieben aus Schweden, den Niederlanden und Frankreich, gefolgt von Deutschland (30), England (25) und Belgien (17).

  • Der durchschnittliche EDF-Betrieb (nur EU-Betriebe in Auswertung) erzielte in 2013/2014 Einnahmen von 46,1 Cent pro kg ECM, bei vollen ökonomischen Kosten in Höhe von 47,8 Cent/kg. Der daraus resultierende Unternehmer-Verlust von -1,8 Cent wendete sich unter Einbeziehung der entkoppelten Betriebsprämie zu einem Gewinn in Höhe von + 1,3 Cent (Übersicht 1).
European Dairy Farmers

Übersicht 1 Kosten, Erlöse und Ergebnisse im BZ Milch, Durchschnitt aller europäischen EDF-Betriebe (Bildquelle: Elite Magazin)

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  

  • Der durchschnittliche EDF-Betrieb (nur EU-Betriebe in Auswertung) erzielte in 2013/2014 Einnahmen von 46,1 Cent pro kg ECM, bei vollen ökonomischen Kosten in Höhe von 47,8 Cent/kg. Der daraus resultierende Unternehmer-Verlust von -1,8 Cent wendete sich unter Einbeziehung der entkoppelten Betriebsprämie zu einem Gewinn in Höhe von + 1,3 Cent (Übersicht 1).

  • 44 Prozent der in der Auswertung beteiligten EDF-Betriebe konnten auch ohne die entkoppelten Betriebsprämien gewinnbringend wirtschaften. Weitere 17 Prozent, wenn die Prämie mit einbezogen wurde. Die restlichen 39 Prozent der Betriebe wirtschafteten nicht profitabel. Die deutschen Betriebe konnten ein besonders gutes Ergebnis erzielen (Übersicht 2).

  • Um die vollen Kosten der Milchproduktion decken zu können, hätte für den Durchschnitts-Betrieb ein Milchpreis von 40,4 Cent/kg realisiert werden müssen. Bei den nur EU-Betrieben waren es nur 39,6 Cent und bei allen EDF-Betrieben 41,0 Cent. Fast alle waren in der Lage die CASH-Kosten (ex. Fremdkapitalzinsen/
    Tilgung) + kalk. Kosten für Familien-Ak zu entlohnen. Nur in der Slowakei und der Ukraine nicht. Die höchsten Vollkosten hatten mit Abstand die Schweizer mit rund 65 Cent pro kg Milch (Übersicht 3).

  • Die Gewinnschwelle (BEP II) steigt deutlich an, das liegt vor allem an steigenden Kosten für Futter, Gebäude und Flächen, diese wirken sich zu aller erst auf das Betriebskonto aus! Diese Situation erfordert mehr Anstrengungen im Liquiditäts-Management! (Übersicht 4).

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  
European Dairy Farmers

Übersicht 2 Rentabilität des BZ Milch der EDF-Betriebe, nach Ländern und Anzahl der Betriebe (Bildquelle: Elite Magazin)

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  

  • Der durchschnittliche EDF-Betrieb (nur EU-Betriebe in Auswertung) erzielte in 2013/2014 Einnahmen von 46,1 Cent pro kg ECM, bei vollen ökonomischen Kosten in Höhe von 47,8 Cent/kg. Der daraus resultierende Unternehmer-Verlust von -1,8 Cent wendete sich unter Einbeziehung der entkoppelten Betriebsprämie zu einem Gewinn in Höhe von + 1,3 Cent (Übersicht 1).

  • 44 Prozent der in der Auswertung beteiligten EDF-Betriebe konnten auch ohne die entkoppelten Betriebsprämien gewinnbringend wirtschaften. Weitere 17 Prozent, wenn die Prämie mit einbezogen wurde. Die restlichen 39 Prozent der Betriebe wirtschafteten nicht profitabel. Die deutschen Betriebe konnten ein besonders gutes Ergebnis erzielen (Übersicht 2).

  • Um die vollen Kosten der Milchproduktion decken zu können, hätte für den Durchschnitts-Betrieb ein Milchpreis von 40,4 Cent/kg realisiert werden müssen. Bei den nur EU-Betrieben waren es nur 39,6 Cent und bei allen EDF-Betrieben 41,0 Cent. Fast alle waren in der Lage die CASH-Kosten (ex. Fremdkapitalzinsen/
    Tilgung) + kalk. Kosten für Familien-Ak zu entlohnen. Nur in der Slowakei und der Ukraine nicht. Die höchsten Vollkosten hatten mit Abstand die Schweizer mit rund 65 Cent pro kg Milch (Übersicht 3).

  • Die Gewinnschwelle (BEP II) steigt deutlich an, das liegt vor allem an steigenden Kosten für Futter, Gebäude und Flächen, diese wirken sich zu aller erst auf das Betriebskonto aus! Diese Situation erfordert mehr Anstrengungen im Liquiditäts-Management! (Übersicht 4).

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  
European Dairy Farmers

Übersicht 3 Wettbewerbsfähigkeit des BZ Milch der nationalen Gruppen (blau = Break-Even-Point; hellblau = Preis für Deckung der CASH-Kosten; rot = Milchpreis, erhalten) (Bildquelle: Elite Magazin)

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  

  • Der durchschnittliche EDF-Betrieb (nur EU-Betriebe in Auswertung) erzielte in 2013/2014 Einnahmen von 46,1 Cent pro kg ECM, bei vollen ökonomischen Kosten in Höhe von 47,8 Cent/kg. Der daraus resultierende Unternehmer-Verlust von -1,8 Cent wendete sich unter Einbeziehung der entkoppelten Betriebsprämie zu einem Gewinn in Höhe von + 1,3 Cent (Übersicht 1).

  • 44 Prozent der in der Auswertung beteiligten EDF-Betriebe konnten auch ohne die entkoppelten Betriebsprämien gewinnbringend wirtschaften. Weitere 17 Prozent, wenn die Prämie mit einbezogen wurde. Die restlichen 39 Prozent der Betriebe wirtschafteten nicht profitabel. Die deutschen Betriebe konnten ein besonders gutes Ergebnis erzielen (Übersicht 2).

  • Um die vollen Kosten der Milchproduktion decken zu können, hätte für den Durchschnitts-Betrieb ein Milchpreis von 40,4 Cent/kg realisiert werden müssen. Bei den nur EU-Betrieben waren es nur 39,6 Cent und bei allen EDF-Betrieben 41,0 Cent. Fast alle waren in der Lage die CASH-Kosten (ex. Fremdkapitalzinsen/
    Tilgung) + kalk. Kosten für Familien-Ak zu entlohnen. Nur in der Slowakei und der Ukraine nicht. Die höchsten Vollkosten hatten mit Abstand die Schweizer mit rund 65 Cent pro kg Milch (Übersicht 3).

  • Die Gewinnschwelle (BEP II) steigt deutlich an, das liegt vor allem an steigenden Kosten für Futter, Gebäude und Flächen, diese wirken sich zu aller erst auf das Betriebskonto aus! Diese Situation erfordert mehr Anstrengungen im Liquiditäts-Management! (Übersicht 4).

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  
European Dairy Farmers

Übersicht 4 Die Gewinnschwelle steigt zunehmend (blau = Vollkosten der Milchproduktion (ohne Milchquote); grau = Kosten Milchquote; rot = Milchpreis, erhalten) (Bildquelle: Elite Magazin)

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  

  • Der durchschnittliche EDF-Betrieb (nur EU-Betriebe in Auswertung) erzielte in 2013/2014 Einnahmen von 46,1 Cent pro kg ECM, bei vollen ökonomischen Kosten in Höhe von 47,8 Cent/kg. Der daraus resultierende Unternehmer-Verlust von -1,8 Cent wendete sich unter Einbeziehung der entkoppelten Betriebsprämie zu einem Gewinn in Höhe von + 1,3 Cent (Übersicht 1).

  • 44 Prozent der in der Auswertung beteiligten EDF-Betriebe konnten auch ohne die entkoppelten Betriebsprämien gewinnbringend wirtschaften. Weitere 17 Prozent, wenn die Prämie mit einbezogen wurde. Die restlichen 39 Prozent der Betriebe wirtschafteten nicht profitabel. Die deutschen Betriebe konnten ein besonders gutes Ergebnis erzielen (Übersicht 2).

  • Um die vollen Kosten der Milchproduktion decken zu können, hätte für den Durchschnitts-Betrieb ein Milchpreis von 40,4 Cent/kg realisiert werden müssen. Bei den nur EU-Betrieben waren es nur 39,6 Cent und bei allen EDF-Betrieben 41,0 Cent. Fast alle waren in der Lage die CASH-Kosten (ex. Fremdkapitalzinsen/
    Tilgung) + kalk. Kosten für Familien-Ak zu entlohnen. Nur in der Slowakei und der Ukraine nicht. Die höchsten Vollkosten hatten mit Abstand die Schweizer mit rund 65 Cent pro kg Milch (Übersicht 3).

  • Die Gewinnschwelle (BEP II) steigt deutlich an, das liegt vor allem an steigenden Kosten für Futter, Gebäude und Flächen, diese wirken sich zu aller erst auf das Betriebskonto aus! Diese Situation erfordert mehr Anstrengungen im Liquiditäts-Management! (Übersicht 4).

  • Betriebe der EDF-Auswertung, die es über Jahre schaffen, den Anstieg ihrer Gewinnschwelle zu begrenzen, tendieren dazu mehr Kapital zu binden als die Mehrheit der anderen Betriebe. Dabei erhöhen sie aber auch ihre Kuhzahl und steigern die Milchleistung pro Kuh. Steffi Wille-Sonk, EDF International, präsentierte die Auswertung und fragte zurecht ins Publikum, warum sich die anderen Betriebe nicht so entwickeln konnten. Also warum hat sich nach teilweise hohen Investitionen dort kein Wachstum in Kuhzahl und/oder Leistung gezeigt? Möglicherweise haben viele Betriebe auf das Ende der Milchquote hin gearbeitet und wollten jetzt „durchstarten“, war einer von Wille-Sonks Gedanken dazu. Erklären könne sich diese Situation jedoch wohl genau nur auf einzelbetrieblicher Ebene.  

45 Prozent der EDF-Betriebe wollen bis 2019/20 wachsen

Die Befragung der Mitglieder zu ihren Zukunftsplänen ergab, dass 45 Prozent der Betriebe bis 2020 wachsen möchte. Am meisten wollen die Betriebe mit 140 bis 300 Kühen (+ 71 Kühe)  wachsen, die bereits jetzt schon großen Betriebe ( 600 Kühe) gaben allerdings das höchste absolute Wachstum an: + 138 Kühe. Die französischen EDF-Milcherzeuger fielen mit den größten Wachstumsschritten auf: Sie gaben an Ihre Herden um bis zu 40 Prozent aufzustocken. Im EU-Vergleich haben die Franzosen allerdings bisher auch noch verhältnismäßig kleine Herden. Auch die Niederländer gaben mit + 27 Prozent eine unerwartet hohe Wachstumsrate an.
Als Faktoren die das weitere Betriebswachstum beeinflussen werden, gaben die Teilnehmer der Umfrage Folgendes an: Das Wachstum am stärksten einschränken werden die Verfügbarkeit von Land und Baugenehmigungen sowie die Input-/Output-Kosten und die Profitabilität der Milchproduktion. Letzteres wurde allerdings auch an erster Stelle der  Hauptfaktoren genannt, die das Wachstum beschleunigen könnten.

Take-Home-Messages & worüber Betriebsleiter dringend nachdenken müssen...

Steffi Wille-Sonk schloss Ihre Präsentation mit drei wichtigen Fragen, denen sich alle Milcherzeuger mit Blick auf ihre Zukunft dringend stellen sollten:
  1. Steigende Cash-Kosten (in absoluten Betrag und Anteil) bedeuten ein erhöhtes Risiko um Konkurs zu gehen, insbesondere vor dem Hintergrund der sehr volatilen Preise: Wie tragfähig ist das Liquiditätsmanagement Ihres Betriebes?
  2. Eine Reihe von Betrieben hat sich für die Zeit nach der Milchquote vorbereitet und hat in zukunftsorientiertes Wachstum investiert ... was natürlich nicht umsonst ist. Haben sich die Investitionen der letzten Jahren negativ auf die Profitabilität Ihres Betriebes ausgewirkt (höhere Kosten heute, für den Profit von morgen)? Wann planen Sie, wieder realen Gewinn zu machen?
  3. Weiter ansteigende Milchleistungen pro Kuh an sich sind schwieriger zu managen: Sind Sie in der Lage, den mit der Leistung ansteigenden Bedürfnissen Ihrer Kühe gerecht zu werden? Sich mehr und mehr vom KISS-Prinzip (Keep It Smart and Simple) zu verabschieden? Wie flexibel sind hoch-intensive Produktions-Systeme?

  1. Steigende Cash-Kosten (in absoluten Betrag und Anteil) bedeuten ein erhöhtes Risiko um Konkurs zu gehen, insbesondere vor dem Hintergrund der sehr volatilen Preise: Wie tragfähig ist das Liquiditätsmanagement Ihres Betriebes?
  2. Eine Reihe von Betrieben hat sich für die Zeit nach der Milchquote vorbereitet und hat in zukunftsorientiertes Wachstum investiert ... was natürlich nicht umsonst ist. Haben sich die Investitionen der letzten Jahren negativ auf die Profitabilität Ihres Betriebes ausgewirkt (höhere Kosten heute, für den Profit von morgen)? Wann planen Sie, wieder realen Gewinn zu machen?
  3. Weiter ansteigende Milchleistungen pro Kuh an sich sind schwieriger zu managen: Sind Sie in der Lage, den mit der Leistung ansteigenden Bedürfnissen Ihrer Kühe gerecht zu werden? Sich mehr und mehr vom KISS-Prinzip (Keep It Smart and Simple) zu verabschieden? Wie flexibel sind hoch-intensive Produktions-Systeme?