Mais

Gülle statt Unterfußdüngung

In neuen Versuchen wurde geprüft, inwieweit durch eine konzentrierte wurzelnahe Ablage der Gülle auf die mineralische Unterfußdüngung durch eine Nährstoffergänzung verzichtet werden kann.

Das dazu verwendete System der Firma Kotte (PreMaister) bricht mit einem starren Grubberzinken den Boden auf. Direkt dahinter wird die Gülle über ein Rohr in den Boden eingebracht. Zwei schräg gestellte Hohlscheiben schließen den Boden wieder und werfen einen Damm auf, der zum Wiederfinden der Spur dient. Eine Andruckrolle, wie sich von Maislegemaschinen bekannt sind, drückt den Boden wieder an. Die Ablage eines Güllebandes lässt sich damit sehr exakt durchführen (bei Güllemengen von 25 m3 je ha). Ein exaktes vertikales Abstandhalten zum Saatkorn ist möglich, der direkte Kontakt des Keimlings mit der Gülle wird vermieden und die Gülle blieb in einem konzentrierten Streifen.
Die Landwirtschaftskammer hat in Kleinparzellenversuchen mit dem PreMaister erste belastbare Daten ermitteln können: Die Varianten mit einem Gülledepot unter der Maisreihe zeigten sich im 6- bis 8-Blattstadium gegenüber den mineralischen Varianten im Nachteil. Sie wirkten etwas blasser. Die mineralischen Unterfußdüngungsvarianten zeigten neben einer kräftigeren Blattfarbe auch einen Wachstumsvorsprung. Aufgrund der ungewöhnlich günstigen Witterung konnte aber in keiner der Varianten ein sichtbarer P-Mangel durch eine rot-violette Blattverfärbung beobachtet werden. Mit weiterlaufender Entwicklung konnten die Gülledepot-Varianten den Rückstand aber wieder aufholen.
Von der Hochschule Osnabrück durchgeführte Versuche kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. Auch hier waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren feststellbar:
  • Ertragsmäßig sind die Varianten hinsichtlich Biomassenaufwuchs und Kolbengewichten vergleichbar.
  • Die bisher erzielten Ergebnisse lassen das Potenzial der Gülle-Unterfußdüngung erkennen.
PreMaister

(Bildquelle: Elite Magazin)


Neben dem ersten Ergebnis, dass mindestens gleichwertige Erträge erzielt werden können, ergibt sich eine ganze Reihe weiterer Vorteile für den Gülleinjektor:
  • Ertragsmäßig sind die Varianten hinsichtlich Biomassenaufwuchs und Kolbengewichten vergleichbar.
  • Die bisher erzielten Ergebnisse lassen das Potenzial der Gülle-Unterfußdüngung erkennen.

  • Die Verringerung des mineralischen P-Einsatzes verbessert die Umweltverträglichkeit
  • Die direkte Einarbeitung der Gülle in den Boden verhindert Ammoniakverluste
  • Die gleichzeitige Einarbeitung der Gülle in den Boden erspart einen zusätzlichen Arbeitsgang, der bei der geforderten unverzüglichen Einarbeitung nur mit einem zweiten Schlepper und Fahrer umzusetzen ist.
  • Das Verbleiben des Stickstoffs in der Ammonium-Form verhindert die besonders klimaschädliche Bildung von Lachgas.

Die Versuche werden in diesem Jahr fortgeführt. Neben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen beteiligt sich aufgrund der interessanten ersten Ergebnisse auch die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, so dass der Einfluss unterschiedlicher Standorte schneller erfasst werden kann.
  • Die Verringerung des mineralischen P-Einsatzes verbessert die Umweltverträglichkeit
  • Die direkte Einarbeitung der Gülle in den Boden verhindert Ammoniakverluste
  • Die gleichzeitige Einarbeitung der Gülle in den Boden erspart einen zusätzlichen Arbeitsgang, der bei der geforderten unverzüglichen Einarbeitung nur mit einem zweiten Schlepper und Fahrer umzusetzen ist.
  • Das Verbleiben des Stickstoffs in der Ammonium-Form verhindert die besonders klimaschädliche Bildung von Lachgas.

Quelle: Theo Remmersmann, LWK NRW; Prof. Dr. D. Trautz, Hochschule Osnabrück
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