Grünland jetzt pflegen und düngen

Wie die Temperaturen im Januar und Februar bisher verliefen, ist der Vegetationsbeginn in der letzten Märzdekade wahrscheinlich. Dann wird es Zeit für die Grünlandpflege. Auch über die optimale Düngung sollten Sie sich frühzeitig Gedanken machen.

Kontrollieren Sie zunächst den Zustand der Grünlandflächen. Auf einigen Flächen könnten Auswinterungsschäden zu verzeichnen sein, auf denen die Gräser bedingt durch die milde Herbstwitterung zu Beginn der Frostphase bereits weiter entwickelt waren. Im Einzugsbereich von Wäldern können häufig auch durch Schwarzwild verursachte, starke Narbenschäden beobachtet werden. Darüber hinaus sind Feld- und Wühlmäuse sowie Maulwurfspopulationen auf einigen Flächen weiterhin tätig.
Zur Wiederherstellung beeinträchtigter Flächen bietet sich der Einsatz von Grünlandstriegeln und –schleppen an. Für die Grünlandpflege stehen verschiedene Striegel- und Walzaggregate zur Verfügung. Die notwendigen Maßnahmen sollten dabei bereits zeitig im März durchgeführt werden, sofern diese frostfrei sind und eine gute Befahrbarkeit der Böden gewährleistet ist. Je stärker die Grünlandnarbe über Winter geschwächt wurde, umso größer sind die Effekte dieser Geräte, wobei die nachfolgenden Punkte zu beachten sind:

  • Striegel und Schleppen nur auf gut abgetrockneten Grasnarben einsetzen.
  • Zur Belüftung jüngerer Grasnarben sowie zur Beseitigung von Gülleschleiern sind Striegel besser geeignet als Wiesenschleppen.
  • Eine gute Regeneration der Grasnarbe wird durch den kombinierten Einsatz von Striegel und Prismenwalzen erreicht, da sie durch Nachahmung von Tritt- und Weidewirkung, die wertvollen Untergräser zur Bestockung anregen.
  • Hohe Fahrgeschwindigkeiten und scharf eingestellte Aggregate sind erforderlich, um ältere Grasnarben effektiv für eine Übersaat vorzubereiten.
  • Auf organischen Standorten (Moorböden) mit aufgefrorener Grasnarbe sollten möglichst Glattwalzen mit variabler Wasserfüllung und Auflagegewichten zum Einsatz kommen.
  • Bei allen Maßnahmen auf einen niedrigen Reifendruck am Schlepper achten, um die erforderlicheTragfähigkeit und Zugkraft bei möglichst geringer Spurtiefe zu erhalten.

  • Striegel und Schleppen nur auf gut abgetrockneten Grasnarben einsetzen.
  • Zur Belüftung jüngerer Grasnarben sowie zur Beseitigung von Gülleschleiern sind Striegel besser geeignet als Wiesenschleppen.
  • Eine gute Regeneration der Grasnarbe wird durch den kombinierten Einsatz von Striegel und Prismenwalzen erreicht, da sie durch Nachahmung von Tritt- und Weidewirkung, die wertvollen Untergräser zur Bestockung anregen.
  • Hohe Fahrgeschwindigkeiten und scharf eingestellte Aggregate sind erforderlich, um ältere Grasnarben effektiv für eine Übersaat vorzubereiten.
  • Auf organischen Standorten (Moorböden) mit aufgefrorener Grasnarbe sollten möglichst Glattwalzen mit variabler Wasserfüllung und Auflagegewichten zum Einsatz kommen.
  • Bei allen Maßnahmen auf einen niedrigen Reifendruck am Schlepper achten, um die erforderlicheTragfähigkeit und Zugkraft bei möglichst geringer Spurtiefe zu erhalten.

Jetzt nachsäen

Mit den Pflegemaßnahmen sollten auch Nachsaaten (5–10 kg/ha Saatgut) und ggf. Reparatursaaten (20 kg/ha) jetzt im März durchgeführt werden, da Lücken im Aufwuchs so bereits frühzeitig geschlossen und die früh gesäten Gräser zum Vegetationsstart häufig schon erfolgreich etabliert werden können. Auf stark verkrauteten Flächen sollte die Unkrautkonkurrenz vor der Nachsaat möglichst mit einer gezielten Herbizidbehandlung beseitigt werden. In diesen Fällen sind die Nachsaaten frühestens nach der ersten Nutzung einzuplanen.

  • Für reine Nachsaaten empfehlen sich die Qualitätsstandardmischungen (QS) GV bzw. GV-spät, die zu 100 % Deutsches Weidelgras enthalten.
  • Für Grünlandneuansaaten sind die QS-Mischungen G II oder G III bei mittelintensiver bis intensiver Nutzung zu empfehlen; diese werden jedoch besser im Spätsommer durchgeführt.
  • Für alle Ansaaten und Nachsaaten auf Moorstandorten ist darauf zu achten, dass ausschließlich Qualitätsstandard-Mischungen mit hierfür geeigneten Weidelgrassorten (M-Sorten) zum Einsatz kommt. Diese Mischungen sind zusätzlich durch die Bezeichnung `Moor´ bzw. `M´ auf dem Etikett gekennzeichnet.

  • Für reine Nachsaaten empfehlen sich die Qualitätsstandardmischungen (QS) GV bzw. GV-spät, die zu 100 % Deutsches Weidelgras enthalten.
  • Für Grünlandneuansaaten sind die QS-Mischungen G II oder G III bei mittelintensiver bis intensiver Nutzung zu empfehlen; diese werden jedoch besser im Spätsommer durchgeführt.
  • Für alle Ansaaten und Nachsaaten auf Moorstandorten ist darauf zu achten, dass ausschließlich Qualitätsstandard-Mischungen mit hierfür geeigneten Weidelgrassorten (M-Sorten) zum Einsatz kommt. Diese Mischungen sind zusätzlich durch die Bezeichnung `Moor´ bzw. `M´ auf dem Etikett gekennzeichnet.

Gülle rechtzeitig ausbringen

Zum Vegetationsbeginn des Grünlands sollten im Wurzelraum der Grasnarben alle Nährstoffe in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Daher sollte die mineralische Stickstoffversorgung mit schnell wirkendem Nitrat- und Ammoniumdünger zu diesem Termin erfolgen. Auch der in der Gülle enthaltene Ammoniumstickstoff kann direkt zum ersten Aufwuchs seine volle Nährstoffwirkung ausüben, wenn er rechtzeitig ausgebracht wird. Durch Nitrifikation wird der Ammoniumanteil der Rindergülle im Boden leicht zu wasserlöslichem Nitrat. Der mineralische Stickstoffanteil unterliegt daher bei einer Gülledüngung über den aktuellen Bedarf hinaus auch einem gewissen Auswaschungsrisiko.
Die begrenzte Aufnahmefähigkeit der Grünlandnarbe spielt bei der Bemessung der einzelnen Güllegaben eine wichtige Rolle. Von sehr dickflüssiger Gülle dringt ein wesentlich geringerer Anteil genügend schnell in die oberen Bodenschichten ein. Verkrustete Reste können wochenlang das Gras verdecken und zum Absterben bringen, das Nährstoffverlustpotenzial durch Ammoniakverflüchtigung ist in den ersten 12 Stunden nach Ausbringung deutlich erhöht. Durch Separation von dickflüssiger Gülle können Fließfähigkeit und Einsickerung in den Oberboden deutlich verbessert werden.

Mineralisch ergänzen

Die mineralische Ergänzungsdüngung des Grünlands sollte sich an den Nährstoffgehalten der ausgebrachten Wirtschaftsdünger sowie einer möglichst aktuellen Bodenprobe (Probenahmetiefe 0-10 cm) orientieren. Wechselgrünland sollte, im Gegensatz zum Dauergrünland, etwa in Krumentiefe beprobt werden (0 - 30 cm). Da insbesondere der Kaliumgehalt bei der vorherrschenden, maisbetonten Fütterungspraxis in den Betrieben häufig nicht mehr den Richtwerten entspricht (s.o.), sondern deutlich niedriger sein kann, ist eine Untersuchung der eigenen Gülle anzuraten, bevor die Düngeplanung durchgeführt wird. Da die mineralische Ergänzungsdüngung etwa drei Wochen nach der Gülledüngung erfolgt, kann diese noch mit den Ergebnissen aus der Analyse abgestimmt werden.
 
Stickstoff: Die Empfehlungen zur Stickstoffdüngung sollen sich an der Standortgüte und dem Pflanzenbestand orientieren. Wechselgrünland mit einer Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren kann in günstigen Lagen eine sehr hohe Stickstoffdüngung bis 320 kg N/ha in 5 Schnitten rechtfertigen. Bei drei- bis vierfacher Schnittnutzung ist in diesen Fällen auch eine Schwefeldüngung in Höhe von 30–40 kg S/ha zum ersten Aufwuchs oder in zwei Teilgaben zu empfehlen. Für Dauergrünland entspricht die mittlere Empfehlungsstufe bis 240 kg N/ha in vier Aufwüchsen bereits einer recht intensiven Düngung mit einer Ertragserwartung von 90–100 dt Trockenmasse je Hektar bei 15–16 % Rohprotein.
 
Kalium ist neben Stickstoff der wichtigste Baustein für das Gräserwachstum. Auf schwach sorptionsfähigen Standorten kann es leicht zu Mangelsituationen kommen. Die meisten Bodenarten entziehen bei häufiger Schnittnutzung bis zu 300 kg K2O je Hektar. Da reicht auch eine Düngung mit 230 kg N/ha aus der tierischen Erzeugung nicht aus. Neben ertraglichen sowie tiergesundheitlichen Wirkungen hat Kalium bei beginnender Trockenheit positiven Einfluss auf die Stressstabilität der Gräser. Eine Kaliumüberversorgung sollte aber vermieden werden, da es dadurch zum Luxuskonsum der Gräser und zur Verdrängung von Magnesium und Natrium in der Pflanze kommt.
 
Phosphor: Der Phosphorentzug der Grünlandpflanzen ist wesentlich geringer als der Kaliumbedarf. Je Schnittnutzung können etwa 20 kg P2O5 je ha eingeplant werden, insgesamt ergibt sich ein Bedarf von 10–40 kg P2O5 bei Weidenutzung und bis zu 120 kg in 4 bis 5 Schnitten. Für die Phosphordüngung auf phosphatarmen Standorten eignen sich z.B. die Mehrnährstoffdünger Diammonphosphat (N/P 18/46) bzw. Monoammonphoshat (N/P 11/52). Letztere unterstützen durch hohen Kalkgehalt die Bodenstruktur auf Mineralstandorten und liefern wichtige Mineralien und Spurenelemente für die Tierernährung.
Quelle: Gerd Lange, Dr. Matthias Benke, LWK Niedersachsen