FrieslandCampina: 90 % weniger Milchgeld für Übermengen

Der Mitgliederrat von FrieslandCampina hat, für den Fall, dass die Anlieferungsmilch die verarbeitenden Kapazitäten übersteigt, vorrübergehend gekürzten Auszahlungspreisen für überlieferte Milch zugestimmt.

Sollte die Milchmenge der FrieslandCampina-Milcherzeuger die Verarbeitungskapazitäten der Molkerei in den nächsten Monaten übersteigen, kann die Molkerei nun eine vorrübergehende Maßnahme" in Kraft treten lassen: 
Der Milchauszahlungspreis für jeden zusätzlichen Liter Milch, der in einem bestimmten Zeitraum geliefert wurde, wird dann um 90 % reduziert.
Dieses gilt für alle Produzenten von konventioneller sowie Bio-Milch und für alle Mitgliedsbetriebe – auch die in Deutschland. Dem hat der Mitgliederrat am Dienstag (21.11.2017) zugestimmt.

Milchpreis für jeden Liter Übermenge wird um 90 % gekürzt

Die Details der Maßnahme:
  • Der Milchauszahlungspreis für jeden zusätzlichen Liter Milch, der in einem bestimmten Zeitraum geliefert wurde, wird um 90 % reduziert werden. Es soll hier als Referenz ein von der Molkerei gewählter Bezugszeitraum aus 2017 gelten.
  • Diese Abzüge werden den Milcherzeugern ausgezahlt, die nicht überliefert haben.
  • Liefern Milcherzeuger sogar weniger, bekommen sie einen Milchgeld-Zuschlag von 10 Cent pro kg weniger Milch. Diese Maßnahme sei auf maximal 10.000 kg pro Betrieb und insgesamt 22 Mio. € gedeckelt. Diese Summe stellt FrieslandCampina.
  • Ob die Maßnahme aktiviert wird, hänge davon ab, wie hoch und lange das erwartete Ungleichgewicht zwischen der angelieferten Milch und der verarbeitenden Kapazitäten ausfällt.
  • Als besonders kritisch wurde der Zeitraum Januar bis Ende Mai 2018 genannt. Für die Frühjahrsspitze werde mehr Milch als in 2017 erwartet. Die Maßnahme gilt für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis einschließlich 30. Juni 2018. Sie darf maximal zweimal greifen.
  • Die Maßnahme werde grundsätzlich für vier Wochen, und darüber hinaus so lange wie nötig, in Kraft gesetzt.
  • Die Milcherzeuger werden mindestens 14 Kalendertage vorher in Kraft treten der Maßnahme darüber informieren.
  • Das gesamte Milchaufkommen werde trotzdem nach wie von der Molkerei erfasst. Anders als Mitte Oktober 2017 mit drastisch gewählten Worten angekündigt (siehe unten), werde es zu keinem Stillstand der Milchanlieferung kommen.

  • Der Milchauszahlungspreis für jeden zusätzlichen Liter Milch, der in einem bestimmten Zeitraum geliefert wurde, wird um 90 % reduziert werden. Es soll hier als Referenz ein von der Molkerei gewählter Bezugszeitraum aus 2017 gelten.
  • Diese Abzüge werden den Milcherzeugern ausgezahlt, die nicht überliefert haben.
  • Liefern Milcherzeuger sogar weniger, bekommen sie einen Milchgeld-Zuschlag von 10 Cent pro kg weniger Milch. Diese Maßnahme sei auf maximal 10.000 kg pro Betrieb und insgesamt 22 Mio. € gedeckelt. Diese Summe stellt FrieslandCampina.
  • Ob die Maßnahme aktiviert wird, hänge davon ab, wie hoch und lange das erwartete Ungleichgewicht zwischen der angelieferten Milch und der verarbeitenden Kapazitäten ausfällt.
  • Als besonders kritisch wurde der Zeitraum Januar bis Ende Mai 2018 genannt. Für die Frühjahrsspitze werde mehr Milch als in 2017 erwartet. Die Maßnahme gilt für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis einschließlich 30. Juni 2018. Sie darf maximal zweimal greifen.
  • Die Maßnahme werde grundsätzlich für vier Wochen, und darüber hinaus so lange wie nötig, in Kraft gesetzt.
  • Die Milcherzeuger werden mindestens 14 Kalendertage vorher in Kraft treten der Maßnahme darüber informieren.
  • Das gesamte Milchaufkommen werde trotzdem nach wie von der Molkerei erfasst. Anders als Mitte Oktober 2017 mit drastisch gewählten Worten angekündigt (siehe unten), werde es zu keinem Stillstand der Milchanlieferung kommen.

Mit den drastisch gekürzten Preisen für Übermengen will die Molkerei erreichen, dass ein angemessenes Gleichgewicht zwischen der Anlieferungsmenge, den Verarbeitungskapazitäten und der Nachfrage bestehe. Nur so könne die Milch optimal verwertet werden.

Erste Mahnung gab's schon im Oktober

Mitte Oktober 2017 (16.10.) hatte die niederländische Genossenschaftsmolkerei ihre Mitglieder bereits ermahnt, ihre Milchproduktion möglichst stabil über den Jahresverlauf zu halten und nicht willkürlich weiter zu steigern. Denn das von den Milcherzeugern für die nächsten zwölf Monate prognostizierte Milchaufkommen drohe die verarbeitenden Kapazitäten der Molkerei zu überschreiten. Und das obwohl diese in den vergangenen Jahren im Zuge der Strategie 2020 erweitert wurden.
Sollten die Milcherzeuger nicht dazu bereit sein, Milchspitzen zu verhindern, also ihre produzierten Mengen stabil zu halten und möglichst gleichmäßig über den Jahresverlauf zu steuern, drohte FrieslandCampina damals noch mit einem notfalls erfolgenden Stillstand der Milchanlieferung.

Quelle: FrieslandCampina, boerderij.nl

Bearbeitet: Berkemeier