Fremdkapitalbestand auf Rekordhöhe

Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft hat Ende März diesen Jahres mit 40,5 Mrd. € einen neuen Rekordstand erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies fast 8 % mehr. Das teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) unter Bezug auf Daten der Deutschen Bundesbank mit. Vor allem unter den Futterbaubetrieben ist die Stimmung gut - es wird kräftig in Wirtschaftsgebäude und Maschinen investiert.

Rund 82 % des Kreditbestandes sind laut DBV langfristige Kredite, die der Finanzierung langfristiger Investitionen dienen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter einem bzw. fünf Jahren spielen dagegen mit einem Anteil von 18 % eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.
Diese Entwicklung unterstreicht, dass die deutsche Land- und Forstwirtschaft in einem weiter wachsenden Umfang den Einsatz von Fremdkapital als betriebswirtschaftliches Instrument zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse nutzt. Dazu trägt auch das nach wie vor günstige Niveau bei den Zinsen bei.

Kräftige Investitionen geplant

Untermauert wird diese Erkenntnis auch von den Ergebnissen des Konjunkturbarometers Agrar. Nach der Befragung für das zweite Quartal 2011 wollten die deutschen Landwirte im kommenden halben Jahr 6,3 Mrd. € investieren. Etwa 2,4 Mrd. € davon würden in erneuerbare Energien investiert, und zwar fast ausschließlich in die Photovoltaik und in Biogasanlagen. Diese Investitionen sind zwar im Vergleich zum Vorjahr rückläufig (-1,0 Mrd. Euro), aber dennoch vom absoluten Niveau her beachtlich. Kräftige Investitionszuwächse gibt es dagegen bei Wirtschaftsgebäuden, während Investitionen in Maschinen unverändert hoch bleiben (Übersicht 1).
Investitionsvolumen

(Bildquelle: Elite Magazin)

Der Anteil der Landwirte, die eine angespannte Liquiditätssituation angäben, ist nach dem Konjunkturbarometer mit 12 % insgesamt relativ gering. Bei den unter wirtschaftlichem Druck stehenden landwirtschaftlichen Veredlungsbetrieben mit Schweine- und Hühnerhaltung sowie den Betrieben im Osten Deutschlands liege dieser Anteil jedoch deutlich höher. Bei den Milchviehbetrieben fällt die Lagebeurteilung unverändert stabil aus (Übersicht 2).
Witschaftssituation

(Bildquelle: Elite Magazin)