Einstreupulver bringt nichts!

Alkalische Mittel sollen den pH-Wert in der Matratze anheben und so das Wachstum von Mastitiserregern verhindern. Untersuchungen zeigen, dass Managementlösungen in der Mastitisprophylaxe bessere Ergebnisse bringen.

Mastitiserreger verbreiten sich durch die gemeinsame Haltungsumwelt der Tiere, insbesondere durch die gemeinsame Benutzung der Liegeboxen. Hersteller hygienisierender Einstreupulver versprechen, dass ihre Substanzen den pH-Wert über 11 anheben. Dadurch soll der Feuchtegehalt der Einstreu gesenkt und der Infektionsdruck verringert werden. Obwohl frühere Untersuchungen nur einen kurzzeitigen Effekt zeigen konnten, werden immer noch neue Mittel auf den Markt gebracht.

Versuch in Kiel

Wissenschaftler des Max-Rubner-Instituts in Kiel haben erneut zwei Mittel über mehrere Wochen unter die Lupe genommen. Dabei wurden in einem Laufstall Liegeboxen für je 25 Kühe mit einem Strohmehl-Wasser-Gemisch im Verhältnis 2:1 eingestreut. Über zwei Mal drei Wochen wurden die Boxen mit ascaro (Hauptgenossenschaft Nord AG) und Desical plus (Kalkwerke Hufgard GmbH) behandelt. Eine unbehandelte Gruppe diente als Kontrolle. Dabei wurden die Mittel streng nach Anwendungsempfehlung zwei Mal wöchentlich (ascaro) bzw. zwei Mal täglich (Desical plus) eingesetzt. Dabei wurden der pH-Wert in der Einstreu, die Keimbelastung dort und auf den Zitzen, der Verschmutzungsgrad der Zitzen sowie der Zellgehalt der Milch ausgewertet. Ergebnisse: 
  • Ein pH-Wert von 11 wurde in keinem der Fälle erreicht. Über die gesamte Versuchsperiode wurde maximal ein pH-Wert von etwas über 8 erreicht, was nicht ausreicht, um die Keimbelastung dauerhaft und sicher zu senken. Dementsprechend wurde auch kein signifikanter Abfall der Anzahl der Bakterienkulturen festgestellt.
  • Bei einem hohen pH-Wert ging die Belastung mit Streptococcen und coliformen Keimen in der Einstreu leicht zurück, aber nur für ascaro. Die Menge an Bakterien in der Einstreu blieb unverändert.
  • Es wurde sogar teilweise bei beiden Mitteln völlig unerwartet auf der Zitzenoberfläche eine höhere Belastung festgestellt als bei der Kontrollgruppe. Eine mögliche Erklärung sehen die Wissenschaftler darin, dass durch den geringen pH-Anstieg widerstandsfähige Bakterienstämme selektiert wurden, die sich anschließend gut weitervermehren konnten.
  • Schmutzige Striche sind stärker keimbelastet als saubere. Deswegen schließen die Wissenschaftler darauf, dass Managementlösungen, die die sichtbare Verschmutzung der Zitzen verringern, wahrscheinlich effektiver sind als der Einsatz von Einstreumitteln.

  • Ein pH-Wert von 11 wurde in keinem der Fälle erreicht. Über die gesamte Versuchsperiode wurde maximal ein pH-Wert von etwas über 8 erreicht, was nicht ausreicht, um die Keimbelastung dauerhaft und sicher zu senken. Dementsprechend wurde auch kein signifikanter Abfall der Anzahl der Bakterienkulturen festgestellt.
  • Bei einem hohen pH-Wert ging die Belastung mit Streptococcen und coliformen Keimen in der Einstreu leicht zurück, aber nur für ascaro. Die Menge an Bakterien in der Einstreu blieb unverändert.
  • Es wurde sogar teilweise bei beiden Mitteln völlig unerwartet auf der Zitzenoberfläche eine höhere Belastung festgestellt als bei der Kontrollgruppe. Eine mögliche Erklärung sehen die Wissenschaftler darin, dass durch den geringen pH-Anstieg widerstandsfähige Bakterienstämme selektiert wurden, die sich anschließend gut weitervermehren konnten.
  • Schmutzige Striche sind stärker keimbelastet als saubere. Deswegen schließen die Wissenschaftler darauf, dass Managementlösungen, die die sichtbare Verschmutzung der Zitzen verringern, wahrscheinlich effektiver sind als der Einsatz von Einstreumitteln.