Stallbau

Den Futtertisch sanieren

Für eine hohe Futteraufnahme benötigen Kühe eine glatte, saubere und geruchsneutrale Oberfläche. Unbehandelter Beton wird durch Futtersäuren rau. Futterreste setzen sich so fest und es entsteht auf dem Futtertisch ein unhygienisch, stinkender Belag.

Generell muss der Futtertisch vor der Sanierung gründlich per Hochdruckreiniger gesäubert werden. Je nach Sanierungsverfahren wird die Oberfläche anschließend weiter bearbeitet.
L-Schalen aus Polymerbeton
L-Schalen aus Polymerbeton werden nicht von Silagesäuren angegriffen und sind auch nachrüstbar. Mithilfe einer Straßenbaufräse wird dazu eine Bahn für die spätere Verlegung der Schalen eingefräst. Wichtig ist aber, dass zuvor die Tiefe der Stahlmatten im Beton genau ausgemessen wird. Dann können die Schalen mit säurefestem Spezialfugenmörtel verlegt werden. Nach dem Aushärten des Mörtels sind die Schalen sofort einsetzberteit. Die L-Schalen sind mit verschiedenen Kantenhöhen (18 bis 30 cm) und verschiedenen Schenkelbreiten (60 bis 100 cm) erhältlich. Die Schenkellänge beträgt meist 100 cm.

Beschichtungen:

Um eine Beschichtung zum Schutz des Betons aufzutragen, empfehlen einige Hersteller das Absäuern oder Abschleifen vom Beton. Wird die Fläche abgesäuert, so muss sie anschließend gründlich mit Wasser gespült werden, damit keine Säurereste unter der neuen Beschichtung verbleiben. Per Gasbrenner kann die anschließende Trocknungzeit verkürzt werden.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

  1. Ränder, der zu behandelnden Fläche mit Klebeband begrenzen.
  2. Fläche mit einem Zweikomponenten-Epoxidharz grundieren, mit Quarzsand abstreuen. Die zwei Komponenten müssen sehr gut miteinander verrührt werden! Anschließend die Fläche mit einer Nadelrolle bearbeiten, damit Luftbläschen entweichen können.
  3. Nach einem gewissen Zeitabstand (nach Herstellerangaben) den Endauftrag des Epoxidharzes, per Kelle oder Bodenabzieher auf der Fläche verteilen und wieder mit der Nadelrolle bearbeiten.
  4. Nach 24 h ist die Fläche begehbar aber erst nach sieben Tagen voll belastbar. 

Es gibt aber auch Expozidharzkomponenten, die nur mit einem einmaligen Auftrag arbeiten.
  1. Ränder, der zu behandelnden Fläche mit Klebeband begrenzen.
  2. Fläche mit einem Zweikomponenten-Epoxidharz grundieren, mit Quarzsand abstreuen. Die zwei Komponenten müssen sehr gut miteinander verrührt werden! Anschließend die Fläche mit einer Nadelrolle bearbeiten, damit Luftbläschen entweichen können.
  3. Nach einem gewissen Zeitabstand (nach Herstellerangaben) den Endauftrag des Epoxidharzes, per Kelle oder Bodenabzieher auf der Fläche verteilen und wieder mit der Nadelrolle bearbeiten.
  4. Nach 24 h ist die Fläche begehbar aber erst nach sieben Tagen voll belastbar. 

Silikatbasis:

Etwas neuer ist eine Beschichtung auf Silikatbasis. Diese soll extrem beständig gegenüber Säuren und Laugen sein. Auch die Druckbeständigkeit soll für den landwirtschaftlichen Einsatz ausreichen. Diese Beschichtung wird ebenfalls in zwei Schichten aufgebracht, verteilt und anschließend mit der Nadelrolle bearbeitet.
Fliesen und Klinker:
Sollen Fliesen oder Klinker verlegt werden, reicht häufig eine Zweite-Wahl-Sortierung. Wichtig ist aber, dass die glatten Oberflächen abriebfest und stabil sind. Bevor die Fliesen verlegt werden, muss der Beton  entsprechend der Auftragsdicke von Fliese und Kleber abgefräst werden.
Gussasphalt
Gussasphalt ist säurebeständig, aber durch eine leicht raue Oberfläche nicht so zungenfreundlich für die Kühe. Für Gussasphalt muss ebenfalls am Futtertisch zunächst der Untergrund abgefräst werden. Denn dieser Belag wird schwimmend mit einer Dicke von drei bis vier Zentimeter im heißen Zustand aufgebracht. Die Oberfläche muss anschließend mit Quarzsand abgerieben werden.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Eine Edelstahlplatte bietet den Kühen eine besonders glatte Oberfläche. Auch hier sollte der Futtertisch ein wenig abgekantet werden, damit der Übergang zum Futtertisch auch nach der Verlegung störungsfrei bleibt. Die 1 bis 1,5 mm dicken Platten werden mit Spengler- oder Senkkopfschrauben befestigt. Die Plattenübergänge werden punktverschweißt. Wichtig ist, dass der Untergrund plan ist, damit sich in den Platten nach der Verlegung keine Beulen bilden.
Quelle: H. J. Rohweder, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein