Coli-Mastitis auf dem Vormarsch

Coliforme Keime gehören mittlerweile zu den häufigsten Erregern klinischer Euterentzündungen. Diagnose und Behandlung der Coli-Mastitis sind schwierig, daher ist durch bedarfsgerechte Fütterung und gutes Hygienemanagement vorzubeugen.

Rund 20% aller klinischen Eutererkrankungen werden durch coliforme Mikroorganismen ausgelöst. Damit nehmen Coli-Keime einen der ersten Plätze bei den Verursachern klinischer Mastitiden ein. Darauf wiesen Dr. Volker Krömker (FH Hannover) und Jantijn Swinkels (Intervet) auf dem BPT-Kongress in Nürnberg hin. Die Neuinfektionen erfolgen meist in der Trockenstehzeit. Zum Ausbruch kommt die Coli-Mastitis häufig in den ersten beiden Laktationsmonaten, wenn der Stoffwechsel der Kühe belastet ist. So haben Kühe mit Milchfieber, ein 10-mal höheres Risiko an einer Coli-Mastitis zu erkranken.

Verunreinigte Proben erschweren Diagnostik

Die Diagnostik der Coli-Erreger gestaltet sich oft schwierig, da sie häufig unter der Detektionsgrenze liegen. Viele Untersuchungen verlaufen daher negativ, obwohl die Proben kontaminiert sind. So werden bei 38% von zuvor negativ untersuchten Milchproben aber bakteriologisch Coli-Erreger gefunden! Für bessere Ergebnisse sollte daher bei der Milchprobennahme auf besondere Hygiene geachtet werden, damit nur sehr saubere Proben unter einem gegebenenfalls erhöhten diagnostischen Aufwand untersucht werden.
Coli-Mastitis

(Bildquelle: Elite Magazin)

Viele Coli-Mastitiden heilen spontan ohne eine antibiotische Behandlung. Im Gegensatz zu Mastitis durch Strept.uberis/dysg. oder Staph. aureus liegt die Heilungsrate hier bei über 70% (Tabelle 1). Allerdings reagiert nicht jede Kuh gleich, das heißt, einige Kühe sind sensibler für Coli und würden ohne Antibiotika-Einsatz nicht geheilt werden. Nur welche Kuh reagiert wie? Die Experten raten frühzeitig alle betroffenen Kühen mit einer antibiotischen Euterinjektion zu behandeln.

Tiefboxen mit Kalk und Chlor-haltige Dippmittel können helfen

Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen und Coli-Mastitiden vorzubeugen, sollten die Kühe gesund und vital in die Laktation starten. Darauf können Sie achten:
  • körpereigene Abwehr der Tiere durch bedarfsgerechte Fütterung unterstützen
  • Hygiene- und Fütterungsmonitoring einführen (routinemäßig Futterqualität, Mischgenauigkeit und Vorlagequalität prüfen)
  • Einstreumaterialien untersuchen lassen und regelmäßig Boxen beurteilen (laut Krömker sind Tiefboxen mit Mist, die im Euterbereich mit Strohmehl und Kalk eingestreut sind, ideal)
  • mit Chlor-haltigen Mitteln dippen (bei Dippmitteln mit Jod kann es passieren, dass zwar andere Erreger (Staphylokokken) an der Zitze verdrängt werden, damit aber den Coliformen Keimen Platz machen)

  • körpereigene Abwehr der Tiere durch bedarfsgerechte Fütterung unterstützen
  • Hygiene- und Fütterungsmonitoring einführen (routinemäßig Futterqualität, Mischgenauigkeit und Vorlagequalität prüfen)
  • Einstreumaterialien untersuchen lassen und regelmäßig Boxen beurteilen (laut Krömker sind Tiefboxen mit Mist, die im Euterbereich mit Strohmehl und Kalk eingestreut sind, ideal)
  • mit Chlor-haltigen Mitteln dippen (bei Dippmitteln mit Jod kann es passieren, dass zwar andere Erreger (Staphylokokken) an der Zitze verdrängt werden, damit aber den Coliformen Keimen Platz machen)