BMI wieder auf Kurs

Die Bayerische Milchindustrie (BMI) hat 2011 zwar etwas weniger Gewinn erwirtschaftet als im Vorjahr, unter dem Strich ist Deutschlands größter Molkepulverhersteller aber mit dem Geschäftsjahr zufrieden.

Das Unternehmen, das noch im Jahr 2009 einen Verlust von rund 20 Millionen Euro verbuchen musste, setzte seinen Konsolidierungskurs auch in 2011 weiter fort. Wie Vorstandssprecher Peter Hartmann im Vorfeld der diesjährigen Generalversammlung am Hauptsitz in Landshut mitteilte, erwirtschaftete die Molkereigenossenschaft in 2011 einen Umsatz von 481 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 14,4 Prozent. Der Überschuss betrug 4,6 Millionen Euro. Im Vorjahr 2010 waren es noch 6,2 Millionen Euro. Beigetragen zu dem durchweg guten Jahresergebnis haben laut Hartmann vor allem das weiterhin starke Exportgeschäft sowie die Fortführung der im Vorjahr eingeleiteten Maßnahmen zur strukturellen Stärkung. Im Jahr 2011 zählten dazu neben Optimierungen im Produktportfolio, beim Vertrieb und bei Beteiligungen auch Investitionen in die technische Ausstattung. Hier wurde beispielsweise in neue Produktionslinien für Kugelmozzarella am Standort Jessen (Sachsen-Anhalt) investiert.
Das Eigenkapital konnte durch eine Umwandlung eines Teils des Milchgeld-Nachzahlungsanspruchs von Milchliefergenossenschaften in Eigenkapital aufgestockt werden. Zudem brachte sich die bayerische Beteiligungsgesellschaft mit einer stillen Beteiligung ein. In der Summe erhöhte sich das Eigenkapital so um 8,9 Mio. €. Mit einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank einigte sich die BMI zudem auf neue Finanzierungsverträge. Zur weiteren Stabilisierung sollen laut Vorstandssprecher Hartmann auch die Milchkaufverträge neu ausgehandelt werden.

Auszahlungspreise sollen stabil bleiben

Im laufenden Geschäftsjahr soll die Umstrukturierung weiter fortgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem der Neuaufbau der Quarkproduktion im Werk Zapfendorf (Oberfranken) und die Standortschließung Bad Kissingen (Unterfranken) im Oktober.
Zur Freude seiner Milchlieferanten will die BMI in 2012 die Erzeugerpreise konstant halten, trotz dem Rohmilch-Überangebot und dem Preisdruck im Einzelhandel. In 2011 lag der Auszahlungspreis der BMI bei 35,45 Cent pro Liter Milch. Man habe durch die strategische Konzentration auf die drei Kerngeschäfte Trockenprodukte, Frischprodukte und Käse ein stabiles Geschäftsmodell, so Hartmann. Vor allem der steigende Molkepreis lässt Hartmann auf eine stabile Marktsituation ab Herbst hoffen.
Das 1952 gegründete genossenschaftliche Unternehmen, das aktuell 27 Milchliefergenossenschaften und Molkereien als Mitglieder zählt, verarbeitet jährlich mehr als 800 Mio. kg Milch an künftig nur noch neun Produktionsstandorten in Bayern und Sachsen-Anhalt.