Fütterung

Bei Hitze mehr Mineralstoffe füttern

Bei hohen Temperaturen im Sommer sinkt die Futteraufnahme, dadurch wird der Stoffwechsel der Kühe stärker belastet, die Immunabwehr wird verringert. Dies kann das Mastitisrisiko erhöhen. Durch eine angepasste Fütterung lässt sich diesem Risiko entgegenwirken.

Steigen die Temperaturen im Sommer an, sinkt die Futteraufnahme der Kühe. Damit verschlechtert sich in der Regel auch die Strukturversorgung (Pansenübersäuerung), zudem versuchen die Kühe die geringere Energieaufnahme durch ein Einschmelzen des Körperfetts zu kompensieren. Diese verschlechterte Stoffwechsellage führt nicht nur zu deutlichen Leistungsrückgängen, sondern auch zu einer verminderten Abwehr des Immunssystems. Die Folge sind ein Anstieg der Zellzahlen und damit ein verstärktes Auftreten von Euterentzündungen.

Folgende Maßnahmen können helfen, die Futteraufnahme zu stabilisieren bzw. die Nährstoffverluste auszugleichen:

Lüftung: Damit die Kühe auch bei hohen Temperaturen nicht so schnell unter Hitzestress leiden, sollte man die Luftgeschwindigkeit im Stall mithilfe von Ventilatoren erhöhen. Ein häufiger Luftwechsel befördert sowohl die Wärme als auch die Feuchtigkeit aus dem Stall. Ideal ist ein 60-maliger Austausch des Luftvolumens in der Stunde.

Wasser: Damit die Kühe auch bei hohen Temperaturen nicht so schnell unter Hitzestress leiden, sollte man die Luftgeschwindigkeit im Stall mithilfe von Ventilatoren erhöhen. Ein häufiger Luftwechsel befördert sowohl die Wärme als auch die Feuchtigkeit aus dem Stall. Ideal ist ein 60-maliger Austausch des Luftvolumens in der Stunde.

Eine erhöhte Wasseraufnahme unterstützt die Kühe bei der Wärmeabgabe. Deshalb muss das Tränkewasser gerade im Sommer besonders sauber sein. Eine tägliche Reinigung der Tränken muss daher gewährleistet werden.

Da die Kühe gerade nach dem Melken viel Wasser in kürzester Zeit aufnehmen wollen (20 bis 25 Liter pro Minute), muss ein Wasserdurchsatz in den Tränken von 70 bis 80 Litern pro Minute gewährleistet sein.

 

Fütterung: Durch die verringerte Futteraufnahme nehmen die Kühe auch weniger Struktur auf. Deshalb sollten die Kraftfuttermengen bei heißen Temperaturen nicht erhöht werden, um eine Pansenübersäuerung zu verhindern.

Um eine ausreichende Rohfaserversorgung sicherstellen zu können, muss in den Sommermonaten noch stärker auf eine einwandfreie Futterqualität und -hygiene geachtet werden.

Bei hohen Temperaturen vermehren sich in der Silage besonders Hefen, die ein zusätzliches Risiko für Euterentzündungen darstellen. Diesen kann durch eine vermehrte Futtervorlage und der Beimischung propionsäurehaltiger Mittel entgegengewirkt werden. Auch die Zugabe von Futterfetten kann die Stoffwechsellage der gestressten Kühe verbessern. Sie liefern viel Energie, ohne die Aufnahmekapazität (Volumen) zu belasten. Hefen, die der Ration zugesetzt werden, können die Verdauung und Futteraufnahme stabilisieren. Je nach Stoffwechsellage können auch pansenpuffernde Substanzen sinnvoll sein. Bei Hitze schwitzen die Kühe mehr Elektrolyte aus. Deshalb kann man die Kühe und ihre Immunabwehr durch eine etwas erhöhte Mineralstoffsupplemetierung (mindestens 120-prozentige Bedarfsdeckung) unterstützen.

Der größte Teil der Futtermischung (mindestens 60%) sollte am Nachmittag bzw. in den frühen Abendstunden gefüttert werden.

Boxenpflege: Die Mastitis-Erreger gedeihen in feucht-warmer Umgebung besonders gut. Deshalb sollten die Boxen in den Sommermonaten besonders gründlich (mindetsens zweimal täglich) gereinigt werden. Daher: Häufig einstreuen, um die Liegefläche möglichst trocken zu halten.

Quelle: Dr. Katrin Mahlkow-Nerge, LWK Schleswig-Holstein

 


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