Bauernverband will 10 Cent mehr

Der Deutsche Bauerverband fordert vom Lebensmitteleinzelhandel eine deutliche Anhebung des Trinkmilchpreises.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht die Vermarkter und insbesondere den Lebensmitteleinzelhandel in der Verantwortung für die heimische Milcherzeugung. Der von einzelnen Unternehmen angekündigte Verzicht auf weitere Preissenkungen im Einkauf sei ein richtiges Signal, aber nur ein erster Schritt, so der DBV. Der Preiskampf im Lebensmittelhandel dürfe nicht weiter auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden. Den verbalen Bekundungen für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Lebensmittelerzeugung müssen denn jetzt auch Taten folgen. Eine einfache überschlägige Rechnung zeige, dass eine beim Erzeugerpreis spürbare Entlastung, beispielsweise bei Trinkmilch, deutliche Anpassungen um einen zweistelligen Cent-Betrag erfordert. Auch bei anderen Milchprodukten sind entsprechende Preissteigerungen notwendig.

Vorbild Frankreich und Belgien

Dass dies bei ernsthaftem Willen der Beteiligten möglich ist, zeigten wirtschaftliche Vereinbarungen, die in anderen europäischen Ländern zwischen Landwirten, Verarbeitern und Einzelhändlern geschlossen werden. So gebe es eine Vereinbarung in Belgien, die den Erzeugerpreis um fast 3 ct/kg nach oben bringt. Aber auch in Frankreich und Großbritannien gebe es vergleichbare Beispiele. Sie zeigten, dass es grundsätzlich möglich ist, Verbrauchern höhere Verkaufspreise im Sinne der Landwirte zu vermitteln. „Das Verramschen von hochwertigen Lebensmitteln wird in den genannten Ländern auch von deutschen Einzelhandelsunternehmen als nicht nachhaltig angesehen“, stellt der DBV fest. Nun gelte es, diese Erkenntnis auch auf dem heimischen Markt umzusetzen.