Allgäuland strafft Organisationsstruktur

Allgäuland will die Werksstruktur optimieren. Geplant ist ein Verkauf des Werkes Bad Wörishofen. Zudem soll Schritt für Schritt die Einheitsgenossenschaft „Allgäuland-Bergbauern eG“ aufgebaut werden. Neue Satzung und neuer Milchliefervertrag werden derzeit abgestim­mt. Banken wollen mit frischem Geld aushelfen.

Mit einer schlanken und kosteneffizienten Organisationsstruktur hofft man bei Allgäuland-Käsereien die Zukunft des Unternehmens abzusichern. Im Zuge der zurück­gehenden Milchmenge (2011 rechnet man mit 340 Mio. kg, 2012 mit 220 Mio. kg) optimiert das Unterneh­men jetzt auch die Werksstruktur. Ge­schäftsführung und Aufsichtsrat der Allgäuland-Käsereien GmbH haben beschlossen, sich vom Werk Bad Wörishofen zu trennen. Die Wertschöpfung des Werks, das auf die Produktion von Industrie-Emmentaler ausgerichtet ist, ist zu gering. „Wir bedau­ern diesen Schritt sehr“, kommentiert Paul Ritter, Geschäftsführer der Allgäu­land-Käsereien GmbH. „Um jedoch in Bad Wörishofen ertragsreiche Produkte herzustellen, wären immense Investitionen notwendig. Aus diesem Grund ha­ben wir entschieden, uns künftig auf die drei Spezialitätenwerke in Kisslegg, Riedlingen und Sonthofen zu konzentrieren.“ Derzeit bemüht sich das Unter­nehmen, den Standort zu verkaufen bzw. einen Kooperationspartner zu finden, der das Werk weiterführt. Beschäftigt sind dort ca. 50 Mitarbeiter.
Bereits im Januar konnten Grundstück und Gebäude des stillgelegten Standorts in Tübingen an die Stadt Tübingen veräußert werden. Gegenwärtig schließen die Allgäuland-Käsereien nach eigenen Angaben einen Kaufvertrag inklusive Zahlungsplan für den Betrieb Schönau ab. Der derzeitige Pächter Käserei Denklingen will das Grundstück mitsamt der Immobilien baldmöglichst übernehmen.
Bis Ende des Jahres planen die Allgäuland-Käsereien, auch die GmbH-Struktur stark zu verschlanken. Unter ihrem Dach sollen statt momentan elf Firmen noch drei vereint sein: Allgäuland Frische, Team Pack und Vertrieb International.

Forderungsverzicht der Banken und „frisches Geld“ in Aussicht

Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens sig­nalisieren einige Banken, auf die Hälfte ihrer Forderungen zu verzichten. Zudem dürften die Allgäuland-Käsereien auf „frisches Geld“ hoffen: Die Landwirtschaftliche Rentenbank und der Genossenschaftliche Hilfsfonds würden prüfen, ob sie mit Eigenkapitalmitteln dem Unternehmen kurzfristig unter die Arme greifen. Damit wären die Allgäuland-Käsereien in der Lage, einen wei­teren wichtigen Schritt zur Absicherung der Zukunft zu gehen und notwendige Investitionen zu tätigen.
Über die Details der neuen Satzung und des neuen Milchlieferungsvertrags informieren Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Allgäuland-Käsereien GmbH ihre Eigentümer ab Anfang Mai auf insgesamt 19 Sprengelversammlungen. Mit­te Juni finden dann die Generalversammlungen statt, bei denen über die Bilan­zen des Vorjahres sowie über die Einheitsgenossenschaft abgestimmt wird.