Fleckvieh-Zuchtwertschätzung April 2016
Alles neu macht der April
Neben dem Zuchtziel wurde auch die Methodik bei der Zuchtwertschätzung der Rasse Fleckvieh angepasst. Das wirbelt die Reihenfolge der Bullen erheblich durcheinander.
- Es gibt ein neues Merkmal: Der „Vitalitätswert“ erfasst neben den Totgeburten auch die Aufzuchtverluste bis zum 15. Lebensmonat.
- Die Gewichtung des Merkmals „weibliche Fruchtbarkeit“ wurde verdoppelt. Diese Verstärkung ermöglichen Daten aus dem bayerischen Gesundheitsmonitoring-Programm „ProGesund“.
- Bei der Anpassung des Zuchtziels erhält die Fleischkomponente mehr Gewicht, genauer gesagt die Schlachtleistungsmerkmale. Dies verstärkt den Anspruch einer Doppelnutzungsrasse. Das ökonomische Gewicht der Milchleistung bleibt unverändert.
- Innerhalb der Milchwertberechnung wurde die Fettkomponente im Vergleich zu Eiweiß deutlich aufgewertet, was den aktuellen Marktbedingungen entspricht. Gerade Bullen mit einem höheren Fettgehalt profitieren von dieser Änderung.
- Zudem wurde die Methode bei der Indexberechnung angepasst. Dies führt zu geringeren Sicherheiten bei noch relativ unsicher geschätzten Index-Zuchtwerten. Ebenso erfolgt vor allem bei den Indices für GZW und Fitness eine Stauchung, gerade bei genomischen Jungvererbern (=GJV) und Bullen mit noch wenigen Nachkommen. Diese Bullen werden dadurch nicht schlechter, sie werden nur mehr zur Mitte hin korrigiert, da sie vorher überschätzt waren. GJV und nachkommengeprüfte Bullen rücken somit in der Gesamtliste wieder mehr zusammen.
- Es gibt ein neues Merkmal: Der „Vitalitätswert“ erfasst neben den Totgeburten auch die Aufzuchtverluste bis zum 15. Lebensmonat.
- Die Gewichtung des Merkmals „weibliche Fruchtbarkeit“ wurde verdoppelt. Diese Verstärkung ermöglichen Daten aus dem bayerischen Gesundheitsmonitoring-Programm „ProGesund“.
- Bei der Anpassung des Zuchtziels erhält die Fleischkomponente mehr Gewicht, genauer gesagt die Schlachtleistungsmerkmale. Dies verstärkt den Anspruch einer Doppelnutzungsrasse. Das ökonomische Gewicht der Milchleistung bleibt unverändert.
- Innerhalb der Milchwertberechnung wurde die Fettkomponente im Vergleich zu Eiweiß deutlich aufgewertet, was den aktuellen Marktbedingungen entspricht. Gerade Bullen mit einem höheren Fettgehalt profitieren von dieser Änderung.
- Zudem wurde die Methode bei der Indexberechnung angepasst. Dies führt zu geringeren Sicherheiten bei noch relativ unsicher geschätzten Index-Zuchtwerten. Ebenso erfolgt vor allem bei den Indices für GZW und Fitness eine Stauchung, gerade bei genomischen Jungvererbern (=GJV) und Bullen mit noch wenigen Nachkommen. Diese Bullen werden dadurch nicht schlechter, sie werden nur mehr zur Mitte hin korrigiert, da sie vorher überschätzt waren. GJV und nachkommengeprüfte Bullen rücken somit in der Gesamtliste wieder mehr zusammen.
Die besten Neueinsteiger: Top in Sachen Linienvielfalt
Aus dem genomischen Einsatz von Wobbler*TA (V: Watnox) sind schon über 3000 Kalbungen gemeldet. Daraus lässt sich nun eine Empfehlung für Rinder ableiten. Die mittelrahmigen Töchter haben genügend Substanz und können auch in Fundament und Euter überzeugen. Der Milchwert hingegen ist noch relativ schwach abgesichert, da sich seine Töchter erst zu Beginn der Laktation befinden.
Weintor-Sohn Wettendass ist mit seltener Blutführung (MV: Gebalot) ausgestattet und trotzdem ein Bulle im Topsegment mit leistungsbereiten Töchtern (MW +6 Punkte). Seine Töchter machen keine Probleme und weisen eine gute Fruchtbarkeit auf. Die Euter haben nicht zu feine Striche und sind gut aufgehängt, die korrekt gewinkelten Beine stehen auf hohen Trachten und versprechen hohe Nutzungsdauer.
Die Töchter von Wolgasand*TA präsentieren sich mit sehr starkem Exterieur und versprechen eine hohe Nutzungsdauer. Der Wonderfull-Sohn empfiehlt sich auch zur Verbesserung der Substanz auf stark umsatzbetonten Kühen. Erbhof*TA kann den Rahmen zu großer Kühe wieder stabilisieren. Die eher knapprahmigen Töchter haben straffe Fesseln und korrekte Sprunggelenke. Insgesamt vererbt er ausgeglichen und ist in der Population breit einsetzbar, allerdings lässt sich eine Tendenz zu mehr Nebenstrichen feststellen. In Sachen Linienvielfalt ist er über seinen Vater Eilmon eine große Bereicherung.
Bullenname |
Vater |
gGZW |
Sicherheit GZW in % |
Station |
Verdi*TA |
Rumgo |
130 |
79 |
Bauer |
Wobbler*TA |
Watnox |
129 |
78 |
CRV |
Wettendass |
Weintor |
128 |
80 |
Neustadt, Marktredwitz |
Wolgasand*TA |
Wonderfull |
128 |
80 |
BayernGenetik, Bauer |
Erbhof*TA |
Eilmon |
126 |
79 |
BayernGenetik, Bauer |
Sichere Bullen für Kalbinnen, Durchhaltevermögen und Doppelnutzung
Willenberg punktet mit 700 neuen Töchtern aus dem Zweiteinsatz und beweist ein sehr hohes Durchhaltevermögen. Außerdem können 400 neue Töchter im Exterieur seine sehr gute Fundamentvererbung bestätigen.
Die Töchter von Hutera*TA hinterlassen in Leistung und Exterieur einen überragenden Eindruck auf den Betrieben. Dies gilt sowohl für die Drittkalbskühe, als auch für weitere 800 Töchter in der ersten Laktation. Somit zählt Hutera*TA zu den größten Aufsteigern.
Angesichts der hohen Einsatzzahlen bei Everest als GJV war das Risiko für die Fleckviehpopulation nicht gering, nun hat er sowohl im GZW als auch im MW nochmal zugelegt und wird der Rasse seinen Stempel aufdrücken. Als ein Muster der Beständigkeit erweist sich zudem Manigo. Er profitiert nicht zuletzt durch den neuen Vitalitätswert und ist als sicherer Kalbinnenbulle schon eine Legende.
Bullenname |
gGZW |
Station |
Reumut*TA |
134 |
BayernGenetik, Bauer |
Willenberg |
134 |
CRV |
Hutera*TA |
133 |
Neustadt/A. |
Everest |
133 |
Höchstädt |
Manigo |
133 |
Neustadt/A. |
TOP 5 der genomischen Jungvererber (=GJV)
Weltass*TA, dessen Vater Weltenburg jetzt mit (hinter den Erwartungen zurückbleibenden) Töchterleistungen und Rang 14 aufläuft, wurde vom ersten Platz verdrängt.Weltass*TA profitiert vom Nachzuchtergebnis seines Vaters in der Sicherheit.
Auch Wattmeer*TA geht auf Watt zurück, verspricht aber im Vergleich zu Walk das bessere Exterieur. Allerdings weist er geringere Sicherheit im GZW auf, da auch sein Vater noch ein GJV ist.
Mir tritt in die Fußstapfen seines Vaters Manigo und kann mit bestem Fundamentzuchtwert glänzen. Der günstige Kalbeverlauf und der hohe Vitalitätswert passen ebenfalls zur väterlichen Abstammung. Herzog verspricht wie sein Vater Hutera eine enorme Milchleistung. Die Anpassungen des GZW bezüglich Stauchung im oberen Bereich konnten ihm wenig anhaben. Er verliert trotz hohem Niveau lediglich vier Punkte.
Name |
gGZW |
Vater |
Station |
Walk |
148 |
Watt |
CRV Deutschland, CRV Tschechien |
Weltass*TA |
138 |
Weltenburg |
Höchstädt |
Wattmeer*TA |
138 |
Watt |
Höchstädt |
Mir |
138 |
Manigo |
Neustadt/Aisch |
Herzog |
137 |
Hutera |
Hohenzell, Neustadt/A |
Die bunte Liste April 2016 können Sie
Bernhard Luntz, LfL Tierzucht Grub