Betriebsergebnisse Wirtschaftsjahr 2011/12

68.000 € Gewinn im Nordwesten

Die reinen Milchspezialisten mussten in NRW und Niedersachsen Gewinneinbußen von 9,3 % bzw. 5,0 % in Kauf nehmen. Der Betriebsgewinn verringerte sich auf rund 68.000 Euro.

Leichte Einbußen bei Ackerbau- und Milchviehbetrieben sowie spürbare Verbesserungen in der Veredlung kennzeichnen das Wirtschaftsjahr 2011/12. Als zentrale Einflussfaktoren kristallisierten sich die positiven Preisentwicklungen im Ackerbau für Rind- und Schweinefleisch sowie auch in der Ferkelproduktion heraus. Negative Einflüsse übten neben rückläufigen Betriebsprämien vor allem die gestiegenen Futtermittel- und Düngerkosten, teurere Viehzukäufe, höhere Energiepreise die Auswinterungsschäden aus.
Der Aufwärtstrend der Milchpreise im Vorjahr setzte sich in 2011/12 nur noch geringfügig fort. Vorläufig wurde in Nordrhein-Westfalen ein durchschnittlicher Auszahlungspreis von 34,2 Cent/kg (ohne Mehrwertsteuer) ermittelt. Gestiegene Milchleistungen, mehr Kühe sowie höhere Schlachtviehpreise trugen zwar zur Einkommensstabilisierung bei, konnten aber einen Gewinnrückgang nicht verhindern. Mit rund 65.600 € lag der Gewinn bei den Futterbaubetreiben um 3.000 € unter Vorjahr.

Milchbauern im Minus

Nach der Talsohle im Jahr 2010 hat sich die Erholung des Milchpreises nur noch abgeschwächt fortgesetzt. Deutlich höhere Umsatzerlöse aus Rindviehverkauf von 18 % verbesserten die Ergebnisse. Höhere Ausgaben in der Bodenproduktion, für Diesel, Energie, Futtermittel, Viehzukauf, deutlich gestiegene Festkosten und eine niedrigere Betriebsprämie (-30 €/ha LF) reduzierten das Ergebnis so, dass der Gewinn im Durchschnitt aller Futterbaubetriebe knapp 5 % unter Vorjahr lag.
Die reinen Milchspezialisten mussten eine Gewinneinbuße von 9,3 % auf rund 68.000 € in Kauf nehmen. Sie hielten im Schnitt 75 Kühe mit einer Milchleistung von 8.350 kg.

Durchschnittsbestand Milchkühe

Milchleistung kg/Kuh

2011/12 in €

Milchviehbetriebe

75

8.347

67.830

20 - 30 Kühe

25,8

7.771

31.137

30 - 40 Kühe

34,5

7.427

39.263

40 - 50 Kühe

45,8

8.088

40.870

50 - 60 Kühe

55,5

7.841

51.749

60 - 80 Kühe

68,6

8.176

64.405

> 80 Kühe

114,9

8.632

97.112

In Niedersachsen konnten die auf Milchviehhaltung spezialisierten Futterbaubetriebe  im Wirtschaftsjahr 2011/12 mit durchschnittlich 68.000 Euro ihr Vorjahresergebnis nicht ganz halten (- 5,0 %). Erfreulicherweise kletterte der Milchpreis der Testbetriebe auf 34,2 Cent je Kilogramm. Auch höhere Erzeugerpreise für Mastrinder ließen den Umsatz steigen. Dem standen erhebliche Kostensteigerungen bei Grund- und Kraftfuttermitteln gegenüber, ohne die das Unternehmensergebnis der Milchviehhalter besser ausgefallen wäre.
Der durchschnittliche Haupterwerbsbetrieb erzielte 2011/2012 ein Unternehmensergebnis von 67.800 Euro und damit 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Das belegt eine Auswertung von 1.100 Testbetrieben durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.