Melktechnik

5 Tipps zur Mastitisvorbeuge

Die Melkmaschine sollte regelmäßig überprüft werden – nicht erst, wenn die Zellzahlen ansteigen. Eine regelmäßige Inspektion ist ebenso Voraussetzung für eine hohe Haltbarkeit wie für eine gute Eutergesundheit der Herde. Im Folgenden sind fünf Bereiche einer Melkanlage aufgeführt, auf die stets geachtet werden sollte.

1. MILCHSCHLÄUCHE alle sechs Monate wechseln
Alte Milchschläuche werden porös, in den entstandenen Ritzen und Rillen setzen sich Milchreste fest. Selbst das beste Reinigungsprogramm ist hier machtlos. Bakterien können sich in diesen Verstecken wunderbar vermehren und letztlich Euterentzündungen verursachen.
Hat der Schlauch Risse und Löcher, so können nicht nur Luftzirkulationen an der Zitze hervorgerufen werden, sondern es gelangt auch Kot und Dreck in den Milchschlauch.
Tipp: Die Länge des Milchschlauches ist genauso wichtig wie seine Intaktheit. Ist er zu kurz oder zu lang, kann sich das Melkgeschirr nicht richtig unter der Kuh platzieren oder verdrehen und damit den Ausmelkgrad verringern.


2. SCHLAGENDE KÜHE: Austauschmelkzeug bereit halten

Durch das Abschlagen von Melkzeugen kann das Geschirr an den verschiedensten Stellen beschädigt werden. Deshalb sollte jeder genügend Ersatzteile im Hause bzw. ein ganzes Melkzeug zum Austauschen haben. Ist das Austausch-Melkgeschirr mit Gummiteilen ausgestattet, sollten auch diese grundsätzlich nach sechs Monaten ausgetauscht werden.

3. ZITZENGUMMIS regelmäßig austauschen

Jeder Zitzengummityp hat eine definierte Zahl an Betriebsstunden (beim Hersteller zu erfragen), die nicht überschritten werden sollte. Beim Ausrechnen, in welchem Intervall die Zitzengummis gewechselt werden sollten, sollte die Zeit der täglichen Melkmaschinenreinigung miteinbezogen werden. Das rechtzeitige Austauschen der Zitzengummis ist wichtig, denn Gummi verliert mit der Zeit seine Elastizität und es kommt mit dem Altern zu vermehrtem Luftsaugen. Mastitis ist die Folge.
4. PULSATOREN müssen einwandfrei funktionieren
Einer der Hauptursachen für ein Herdenmastitisproblem liegt in nicht richtig funktionierenden Pulsatoren. Der Pulsator hat die wichtige Aufgabe, das Zitzengummi zu öffnen und zu schließen, Milch zu entziehen, die Zitze, sowie deren Blut- und Lymphfluss zu stimulieren. Die Pulsatoren sollten deshalb – abhängig von der Herdengröße – ein- bis zweimal im Jahr durchgemessen werden.
5. VAKUUM regelmäßig messen
Ein falsch eingestelltes Vakuum beansprucht das Eutergewebe, erhöht die Zellzahlen, ruft Veränderungen am Zitzenschließmuskel hervor (Hyperkeratosen) und Kühe werden eventuell nicht richtig ausgemolken. Euterentzündungen sind die Folge. Es sollte darauf geachtet werden, dass auch die Vakuumpumpe bei der Generalüberholung gewartet wird. Weiterhin kann durch defekte Zitzengummis Milch in die Vakuumleitung gelangen. Leider verfügen Vakuumleitungen über kein Abscheidesystem für Milch, so dass sie in der Leitung bleibt und dort mühselig entfernt werden muss.
Quelle: Megan Pierce, Dairy Herd Management 2012