Die Folgerungen aus der Milchpreiskrise

Für die deutschen Milcherzeuger zählt das kritische Prüfungen ihrer Ausgaben weiterhin zu den wichtigsten Instrumenten für die Überwindung von Preiskrisen.

Wie sich Milcherzeuger auf schwankende Milchpreise einstellen und somit die Weichen für die Zukunft stellen, zeigen die Ergebnisse des DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) -Trendmonitors Europe.
Die Phase der niedrigen Milchauszahlungspreise hat die Landwirte vor große Herausforderungen gestellt. Das Hauptziel im Jahr 2015/2016 hieß: zahlungsfähig bleiben. Doch wie konnte dieses Hauptziel erreicht werden und wie gelingt dabei die Absicherung gegen die nächste Preiskrise?

Investitionen aussetzen und Top Grundfutterqualität

Die deutschen Milcherzeuger setzten Investitionen aus und sicherten günstige Futtermittelpreise über Einkaufsverträge. Die Milchleistung aus dem Grundfutter wurde gesteigert und somit die Ausgaben für Milchleistungsfutter reduziert.
Wenn investiert werden muss, dann liegen die Prioritäten in technische Innovationen in den beiden Bereichen Düngung und Tierwohl. Begründen lassen sich die Investionen mit den sich ändernden Rahmenbedingungen bei der Düngung und den steigenden Anforderungen an das Tierwohl. 80 % der Befragten halten Innovationen bei der Gülleausbringung und dem Tierwohl als wichtig oder sehr wichtig für den eigenen Betrieb.

Absicherung des Milchpreises

Die Absicherung des Milchpreises über die Börse, um sich auf künftige Preiseinbrüche vorzubereiten, ist für die befragten Landwirte weniger relevant. Für diese Absicherung fehlen noch praktikable Ansätze wie zum Beispiel Preisabsicherungsangebote durch die Molkereien. Die Milchviehhalter setzen bisher viel mehr auf direkte betriebliche Ansätze im Kostenmanagement und die Stabilisierung von Betriebsmittelpreisen

Kostensenkung um Preiseinbrüche abzufedern

Die Mehrheit der Befragten deutschen Milcherzeuger setzt in der Vorbereitung auf künftige Preistäler auf Kostensenkung. Potenziale zur Kostenreduzierung sehen sie bei den Arbeitserledigungskosten. Methoden hierfür sind die Prüfung von Investitionen sowie die Reduktion des Arbeitsaufwandes durch effiziente Abläufe.

Liquiditätsplanung entscheidend

Die Liqiditätsplanung steht im Zentrum der Überbrückung von Niedrigpreisphasen. Im Falle von Engpässen, kann nur derjenige, der seine Liquiditätslage kennt, rechtzeitig Maßnahmen ergreifen. Ein weiterer wichtiger Punkt für Liquiditätsengpässe sind Maßnahmenpläne, wie 67 % der Milchviehhalter bestätigen. Damit ist es möglich im Preistief handlungsfähig zu bleiben. Das Vertrautmachen mit Negativszenarien ist die Voraussetzung dafür im ungünstigsten Fall handlungsfähig zu bleiben.

Transparenz gegenüber Finanzierenden

Das Berichtwesen gegenüber der finanzierenden Bank halten zudem 60 % der Befragten für sehr wichtig oder wichtig. Die drei Einzelelemente des wirksamen Liquiditätsmanagementes sind:
  • Liquiditätsplanung,
  • Maßnahmenpläne bei Zahlungsengpässen und das
  • Berichtwesen gegenüber Geldgebern.

  • Liquiditätsplanung,
  • Maßnahmenpläne bei Zahlungsengpässen und das
  • Berichtwesen gegenüber Geldgebern.

Diese Bausteine ermöglichen gemeinsam mit der Bank wirksame Maßnahmen der Liquiditätssicherung festzulegen.

Wie Preiseinbrüche verhindern?

  • Knapp 60 % der befragten Milchviehhalter halten Lieferverträge mit Molkereien und die Stärkung des Exportes als die beiden wichtigsten Maßnahmen, um Preiseinbrüche entgegenzuwirken.
  • Die Lieferverträge mit den Molkereien sollen Angebot und Nachfrage ausgleichen und somit für stabilere Preise sorgen.
  • Abhängig von der globalen Wirtschaftsentwicklung sind dagegen dynamisch laufende Exporte, die auf die Gewinnung weiterer Absatzpotenziale hoffen lassen.
  • Jeder zweite Landwirt sieht in der Differenzierung der Milch nach Erzeugungsart eine Möglichkeit, um höhere beziehungsweise stabilere Preise zu erreichen.
  • Lediglich ein Drittel aller Befragten sprachen sich für einen gestaffelten Milchpreis aus.

  • Knapp 60 % der befragten Milchviehhalter halten Lieferverträge mit Molkereien und die Stärkung des Exportes als die beiden wichtigsten Maßnahmen, um Preiseinbrüche entgegenzuwirken.
  • Die Lieferverträge mit den Molkereien sollen Angebot und Nachfrage ausgleichen und somit für stabilere Preise sorgen.
  • Abhängig von der globalen Wirtschaftsentwicklung sind dagegen dynamisch laufende Exporte, die auf die Gewinnung weiterer Absatzpotenziale hoffen lassen.
  • Jeder zweite Landwirt sieht in der Differenzierung der Milch nach Erzeugungsart eine Möglichkeit, um höhere beziehungsweise stabilere Preise zu erreichen.
  • Lediglich ein Drittel aller Befragten sprachen sich für einen gestaffelten Milchpreis aus.

Quellen: AgE; aiz; DLG

Bearbeitet: Anna Schworm