0,1 % weniger Milch in EU angeliefert

In der Europäischen Union hat sich das Milchaufkommen trotz der Quotenerhöhungen geringfügig verringert – allerdings weiteten die Milcherzeuger in einigen mittel- und nordeuropäischen Ländern, darunter in Deutschland, Dänemark und Polen, die Produktion teilweise stark aus, während den Molkereien im Westen und Südosten des Kontinents deutlich weniger Milch angedient wurde.

In  den Niederlanden stiegen die Anlieferungen an die Molkereien laut der französischen Branchenorganisation CNIEL um 2,0 %. In Deutschland, Dänemark und Polen erhöhte sich das Rohstoffaufkommen  um 3,6 % bis 3,9 %. Belgien meldete sogar ein Plus von 5,1 %.
Dagegen verringerten sich in Frankreich laut Angaben der nationalen Branchenvereinigung die Milchanlieferungen um 4,8 % (Januar bis September 2009), die rückläufigen Tendenzen haben sich im Spätherbst fortgesetzt. In Irland wurde ein Minus von 2,9 % registriert. In Großbritannien, wo die Milcherzeugung seit Jahren abnimmt, wurde abermals ein Rückgang um 1,2 % registriert. In Italien, das durch die Entscheidungen des Health Checks und der dort von den EU-Agrarministerin beschlossenen Quotenerhöhung eigentlich alle Möglichkeiten zur Ausweitung der Produktion hat, wurde 0,4 % weniger Milch gemolken. Italien hatte beim Health Check eine einmalige Quotenerhöhung von 5 % durchgesetzt. Leichte Rückgänge des Rohmilchaufkommens wurden auch in den übrigen südeuropäischen Staaten registriert.
Stärkere Rückgänge der Anlieferungsmengen hatten die Molkereien in vielen osteuropäischen Staaten zu verzeichnen. So meldeten Ungarn und die Slowakei für den Zeitraum Januar bis September 2009 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ein Minus von 4,0 % bzw. 8,9 %. Durch diese Verschiebungen nahm die EU-Milchmenge bis Ende September im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum minimal um 0,1 % ab.

Kein Mengendruck aus Ozeanien erwartet

Wie in der EU haben 2009 auch die Milcherzeuger in den USA die Produktion leicht zurückgefahren, und zwar von Januar bis Oktober im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,3 %. Das geringere Rohmilchaufkommen ging einher mit einer starken Abnahme der Exporte. Im Zuge der Abstockung der Herden nach dem Preisverfall wird 2010 mit einem spürbaren Produktionsrückgang gerechnet. In Argentinien geht man für den Zeitraum von Januar bis Juli 2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode von einer Erhöhung des Rohmilchaufkommens um knapp 3 % aus. Einiges kommt für die Entwicklung des Weltmarktangebots nun auf die Entwicklung in Neuseeland und Australien als weiteren wichtigen Produktionsländern auf der Südhalbkugel an, wo die Milcherzeugung sich am saisonalen Höhepunkt befindet. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die neuseeländischen Milchbauern im aktuellen Wirtschaftsjahr nur geringfügig mehr Milch liefern werden als in der vorangegangenen Saison, während man in früheren Prognosen noch ein Plus von 3 % bis 4 % erwartet hatte. Für Australien rechnet man sogar mit einer Abnahme des Milchaufkommens um 4 %.