Transitphase: Bloß kein Stress!

Stress macht krank. Das gilt vor allem auch für Kühe in der Transitphase. Hier können durch Stress sogar vermehrt Gebärmutterentzündungen entstehen.

Sozialer Stress kann Menschen krank machen. Das ist bekannt. Wie stark er jedoch die Gesundheit der Kühe beeinträchtigt, dazu gibt es nur wenige Erkenntnisse. Daher haben sich Wissenschaftler der Universität British Columbia der Frage angenommen, wie sich eine Umwelt mit einer großen Konkurrenz (2 Kühe/Fress-platz) und sich tagtäglich verzögernde Fütterungszeiten auf die Gesundheit in der Transitphase auswirken. Insgesamt wurden 64 Kühe untersucht. Den Kühen der Kontrollgruppe stand je ein Fressplatz zur Verfügung. Zudem war ihr Tagesablauf strukturiert (gleichmäßige Routinen). Es zeigte sich, dass alle Kühe, egal in welcher Umwelt sie sich befanden, gleich viel Futter aufnahmen. Allerdings mussten die „gestressten“ Kühe schneller fressen. Gestresste mehrlaktierende Kühe zeigten höhere NEFA-Gehalte (schlechtere Stoffwechsellage) und erkrankten häufiger an einer Endometritis (Gebärmutterschleimhaut-Entzündung). Bei Erstlaktierenden zeigte sich dieser Effekt nicht. Der Versuch macht deutlich, wie notwendig gerade in der Transitphase ein stressfreies Umfeld und gleichmäßige Routinen sind.Quelle: Proudfoot et al., 2018