Limax hat genetische Ursache

Bislang wurde Limax auf die ungünstige Haltungshygiene im Kuhstall zurückgeführt. Wissenschaftler haben nun das Gen identifiziert, das für die Klauenerkrankung verantwortlich ist.

Forschern der Universität Halle-Wittenberg und Göttingen ist der Nachweis gelungen, dass Limax als Klauenerkrankung von Milchkühen im Wesentlichen genetisch bedingt ist. Mit gezielter Züchtung könnte Limax eingedämmt werden.
Unter der Krankheit leiden drei bis acht Prozent aller Kühe in Deutschland im Laufe ihres Lebens, meist jedoch in höherem Alter. Im Zwischenklauenspalt von betroffenen Rindern wuchert die Haut, welche die Zehen auseinanderspreizt. Es kommt zu Hautrissen. Diese bilden wiederum Eintrittspforten für Bakterien und damit für weitere Erkrankungen. Die Tiere lahmen und die Lebensdauer wird verkürzt. Auswertung von Klauenpflegedaten zeigten, dass die Vererblichkeit von Limax 0,3 bis 0,4 beträgt. Klauenpfleger René Pijl erkannte 2017, dass Rinder ein 8,5-mal höheres Risiko haben, an Limax zu erkranken, wenn ihre Mütter oder Großmütter Limax hatten.

60% der Herde Limax infiziert

Diese Beobachtung konnte wissenschaftlich bestätigt werden. Bei der genetischen Untersuchung von Kühen eines Betriebes in Nordwestdeutschland, auf dem 60% der Kühe Limax aufwiesen, wurde der komplette Genabschnitt vergleichend sequenziert. Die Forscher stellten fest, dass eine Mutation bei den erkrankten Kühen zum Austausch einer Aminosäure und einer veränderten Proteinkonzentration führt. Der genetische Hintergrund der Mutation kann zukünftig in der Milchrinderzüchtung (Klauengesundheit) berücksichtigt werden.
Quelle: Zhang et al., 2019